GfK Austria: So sparen die Österreicher

Seit den 80er-Jahren erhebt die GfK Austria, welche Anlageformen für die Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahre - unabhängig von der Nutzung - am interessantesten sind. Jährlich werden dazu 20.000 persönliche Interviews durchgeführt, die Auswertung erfolgt quartalsweise. Funds | 12.01.2011 10:54 Uhr
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Sparbuch fällt in Beliebtheit; Bausparer stagniert auf mittlerem Niveau; Versicherungen ziehen an; Wertpapiere: erster Hoffnungsschimmer?

Das Sicherheitsdenken überwiegt grundsätzlich bei der Geldanlage. Bei Herr und Frau Österreicher gilt im Zusammenhang mit Sparen generell: „Absicherung geht vor Risiko“. Gerade in und nach turbulenten Zeiten auf den Kapitalmärkten sind konservative Sparformen üblicherweise auf dem Vormarsch.

Sparbuch fällt in Beliebtheit

Das Sparbuch feierte zwar seit Anfang des Jahrtausends eine Renaissance (43% im 4. Quartal 2010), verlor jedoch gegenüber dem Bausparvertrag im Jahr 2010  kontinuierlich an Beliebtheit. Doch auch der Bausparvertrag verlor gegen Jahresende wieder an Bedeutung (47%). Die Gründe dafür liegen für Alexander Zeh, Client Services Director bei der GfK, klar auf der Hand: „Die Unsicherheit der letzten 2 Jahre in breiten Teilen der Bevölkerung ist defacto verschwunden. Man traut sich wieder mittel- bis längerfristig Geld anzulegen. Darüber hinaus sind die derzeitigen Sparbuchzinsen kaum interessant für breite Teile der Bevölkerung.“

Bausparer stagniert – auf mittlerem Niveau

Konnte der bei den Österreichern sehr beliebte Bausparvertrag bis Anfang des Jahres 2010 von der Krise nicht wirklich profitieren, so zeigt sich seit Mitte 2010 ein eindrucksvolles Comeback. Die Attraktivität stagniert jedoch nun auf einem mittleren Niveau. Mittlerweile ist es knapp die Hälfte (47%) der Bevölkerung, die dieses Traditionsprodukt interessant finden. Das Match Bausparer gegen Sparbuch hat wieder der Bausparvertrag gewonnen und liegt damit an Nummer 1 in der Beliebtheit.

Versicherungen ziehen an

Vom wiedergewonnenen Vertrauen in mittel- bis längerfristige Veranlagungen können auch Versicherungen profitieren. So stabilisiert sich die klassische Lebensversicherung auf dem hohen Beliebtheitswert (22%) und liegt damit wieder auf dem Wert von 2008. Auch die Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung konnte im Jahr 2010 an Beliebtheit wieder zulegen (19%). „Lebensversicherungen sind seit jeher die Vorsorgeprodukte Nummer 1 für die Österreicher. Es überrascht überhaupt nicht, dass wenn jetzt wieder längerfristig veranlagt wird, diese Produkte davon profitieren können.“ kommentiert Zeh.

Wertpapiere: erster Hoffnungsschimmer?

Das Interesse an Anlage in Wertpapiere ging bis zum Frühjahr dieses Jahres zurück. Nun zeigt sich ein erster Hoffnungsschimmer, denn auch das Interesse an einer Veranlagung in Aktien, Anleihen und Investmentfonds steigt wieder tendenziell an. Alexander Zeh: „Zwar können wir nicht davon ausgehen, dass die Topwerte aus 2007 oder früher so schnell wieder erreicht werden, aber es zeigt sich auch hier wieder eine Aufwärtsbewegung im Vertrauen der Bevölkerung.“

Überraschend: Auch das Interesse an der Veranlagung in Gold bleibt auch hohem Niveau: Waren es 2007 nur 7% der Österreicherinnen und Österreicher, die die Veranlagung in Gold interessant fanden, so sind es jetzt beachtliche 18%. „Fast ein Fünftel der Österreicher findet die Veranlagung in Gold interessant. Das ist insofern überraschend, da sich das Interesse an Gold üblicherweise diametral zum Interesse an Wertpapieren entwickelt. Die Österreicher scheinen mehr denn je zur Seite legen zu wollen, selbst wenn die Kosten dafür hoch sind.“

Fazit

Klassische Anlageformen werden von Österreichern zwar nach wie vor bevorzugt, aber auch mittel- bis längerfristige Veranlagungsformen rücken wieder in den Fokus. Die Rangliste der beliebtesten Sparformen lautet wie folgt: Bausparvertrag (47%), Sparbuch (43%), Eigentumswohnung/Haus (29%), Grundstücke (25%), Lebensversicherung (22%) und Pensionsvorsorge mit staatlicher Prämie (19%).

Das Stimmungsbarometer Spar- und Anlageformen ermöglicht aufgrund der Stichprobengröße zum einen eine umfassende Subgruppenanalyse nach soziodemografischen Merkmalen wie Bildungs-, Berufs- und Kaufkraftmilieu, zum anderen aufgrund der kontinuierlichen Durchführung eine mehrjährige Trendanalyse. Aktuell erhältlich: 4. Quartal 2010 und Jahresbericht 2009 (20.000 Interviews)

Prok. Mag. Alexander ZehLeiter Client Services


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