„Wir glauben nicht, dass die Straffung der Geldpolitik seitens der chinesischen Regierung die wirtschaftliche Entwicklung Chinas auffhalten wird, was letztlich 2011 die Märkte unterstützen sollte“, so die Expertin.
Mit einer strafferen Geldpolitik rechnen
„Da wir nicht erwarten, dass es in den Industrienationen zu Zinserhöhungen kommen wird, sollte der Kapitalfluß in die Emerging Markets anhalten“, so Langridge weiter. Andererseits müsse angesichts des offensichtlichen Inflationsdrucks in vielen Ländern mit einer strafferen Geldpolitik gerechnet werden. Inflation sei heuer auch eines der wesentlichen Risiken für Ihren Fonds. Als Beispiel führt sie Brasilien an, wo sich die Anzeichen, die auf eine Überhitzung der Wirtschaft deuten, mehren.
Optimismus trotz Inflationsgefahr
Trotz Inflationsgefahr gibt sich Langridge optimistisch: „Nichtsdestotrotz gibt es nicht nur in Brasilien eine Vielzahl an Gelegenheiten für Investoren – die Entwicklung der Unternehmenslandschaft bleibt in den Schwellenländern anhaltend stark. Gleichzeitig halten wir jedoch bezüglich etwaiger Überhitzunganzeichen, die sich zeitweise negativ auf die Aktienmärkte auswirken könnten, die Augen offen.“
Titelselektion nach Bottom-Up-Ansatz
Bei der Titelselektion bewegt sich die Fondsmanagerin, die nach eigenen Angaben einen Bottom-Up-Ansatz verfolgt, durchwegs im oberen Qualitätssegment. Konkret sucht sie nach Unternehmen, die nicht nur einen positiven Free Cash-flow generieren, sondern darüber hinaus in ihrer jeweiligen Industrie führende Positionen einnehmen. Wichtig sei auch die Intergrität des Managements. Diese habe sich in den Emerging Markets in den letzten zehn Jahren stark verbessert, wie sie erklärt.
Auf Wachstumstreiber setzen
Was die Themen betrifft, konzentriert sich die Jupiter-Expertin auf die wichtigsten Wachstumstreiber. „Ich investiere bevorzugt in Unternehmen, die von den steigenden Einkommen profitieren.“ Dazu würden vor allem Financials gehören, die mit einem Portfolioanteil von 26,67 Prozent auch die größte Position auf Sektorenebene darstellen. Das Banksystem sei in den Schwellenländern äußerst solvent und „erst am Beginn eines neuen Produktivitätszyklus.“ Große Stücke hält sie auch auf den Infrastruktursektor.
Maßnahmen in China als positiv werten
Die jüngsten Maßnahmen der chinesischen Regierung stimmen Langridge nach eigenen Angaben durchaus positiv. „Die Zinsanhebungen sind erst der Anfang eines Trends, der darauf abzielt die Rahmenbedingungen für Investments effizienter zu gestalten“, meint sie. Neben China hat sie auch gegenüber Hongkong Exposure aufgebaut. Die Sonderverwaltungszone würde sowohl vom Aufschwung Chinas als auch den USA profitieren und sich zunehmend zu einem weltweiten Finanzzentrum entwickeln.
In Brasilien auf Inlandswachstum konzentrieren
In Brasilien will sich Langridge weiterhin auf das Inlandswachstum konzentrieren. „Ein Risiko stelle hier neben der Inflationsentwicklung die verstärkte staatliche Einflussnahme auf die Wirtschaft – sprich Regulierung – nach den jüngsten Präsidentschaftswahlen dar. Der zuletzt stabile Ölpreis stimmt die Expertin auch was die Erholung der russischen Wirtschaft betrifft positiv. Insgesamt sei es auffallend, dass sich 2010 im Schwellenländeruniversum großkapitalisierte Aktien schlechter schlugen.