Für die Assetklasse würden neben den derzeit attraktiven Bewertungen unter anderem die anziehenden M&A-Aktivitäten sprechen. Eine Herausforderung für die europäischen Aktienmärkte bleibe jedoch weiterhin das Souvereign-Risiko.
Herausforderungen und Chancen
Steele spricht von einer Reihe von interessanten Gelegenheiten an den europäischen Aktienmärkten. Gleichzeitig gebe es aber auch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Chancen würden sich etwa durch die reichlich vorhandende Liquidität oder die besser als erwarteten Unternehmensgewinne ergeben. „Jene Unternehmen, die die Krise überstanden haben, profitieren von der noch geringen Kapazitätsauslastung“, so Steele. Sie geht weiter davon aus, dass der Rationalisierungs-Prozess fortgesetzt wird.
Niedriges nominelles BIP-Wachstum
Zu den größten Herausforderungen – zumindest für bestimmte Unternehmen – zählt Steele wiederum das niedrige nominelle BIP-Wachstum. Dazu kommt das nach wie vor gegebene Souvereign-Risiko sowie die Tatsache, dass sich der öffentliche Sektor unter Druck befindet. „Gut möglich, dass auch die Finanzierungskosten zunehmen werden“, stellt sie in dem Raum. So oder so geht die Threadneedle-Expertin davon aus, dass Emissionen weiterhin ein Thema bleiben werden.
Europäische Aktien derzeit günstig
Die europäischen Aktienmärkte würden derzeit mehr als 35 Prozent unter den Spitzen von 2007 liegen, während die Unternehmensgewinne nur rund 20 Prozent unter dem damaligen Niveau liegen. Insgesamt würden sich die Börsen auf einem ähnlichen Niveau wie 1998 befinden – seit damals sind die europäischen Volkswirtschaften nominell um mehr als 40 Prozent gewachsen. „Europäische Aktien sind im historischen Rückblick sowie im Vergleich zu anderen Assetklassen derzeit günstig bewertet“, sagt Steele.
Wovon Unternehmen derzeit profitieren
Neben den attraktiven Bewertungen spricht nach Angaben von Dicken auch die fundamentale Ausgangslage für europäische Aktien: „Die Unternehmen profitieren jetzt von den im Zuge der Krise umgesetzten Kosteneinsparungs-Programmen, dem schwachen Euro sowie der wiedererstarkten internationalen Nachfrage.“ Darüber hinaus geht er davon aus, dass die zuletzt gesehenen M&A-Aktivitäten sich bis auf weiteres weiteres fortsetzen werden.
Die Gewichtungen in den Fonds
Zu den Top zehn Übergewichtungen im Threadneedle Pan European Fund Fonds, der 2010 eine Performance von +22,2 Prozent verbuchte, gehören wiederum Fresenius Medical Care, Rio Tinto, die britische Versicherung Admiral sowie das niederländische Pharmaunternehmen Novo Nordisk. Insgesamt geben auf Sektorenebene Financials mit einem Portfolioanteil von rund 18 Prozent den Ton an, gefolgt von Konsumgütern (Portfolioanteil: 17 Prozent), sowie Industrials (14 Prozent).
Die drei wichtigsten Positionen im Threadneedle Pan European Smaller Companies Fund sind derzeit Umicore (2,1 Prozent) sowie Weir und Virbac (jeweils zwei Prozent). Besonders hervor hebt Dicken – was die Zweijahresperformance betrifft – die rasant wachsende deutsche Diskonterkette Fielmann sowie Materialtechnik-Gruppe Umicore. Auf Sektorenebene haben Industrials (32,4 Prozent), Konsumdienstleistungen (17,6 Prozent) und Konsumgüter (12,9 Prozent) die Nase vorn. Dicken’s Fonds weist eine 1-Jahres Performance von +27,8 Prozent auf.