Der Experte ist optimistisch, dass strukturelle Probleme wie die stark überaltete Gesellschaft kein allzu großes Problem für die künftige Entwicklung darstellen. Nachsatz: „Auch anderswo auf der Welt schaut die Situation nicht viel anders aus.“
Japanische Aktien sind derzeit sehr günstig
June-Yon Kim gibt zu, dass der japanische Aktienmarkt viele Investoren in der Vergangenheit enttäuscht hat. „Der Markt war lange Zeit teuer, sollte jetzt allerdings auf Basis der Bewertungen gesehen werden“, so der Experte. Schließlich wären japanische Aktien derzeit so günstig, wie schon seit 40 Jahren nicht mehr. Positiv: Auch im globalen Vergleich wären die japanischen Sektoren billiger als jene in anderen Märkten.
Beim Fondsmanagement die Bewertungen beachten
Laut dem Fidelity-Experten wird der Fonds durch Stock Picking getrieben. Eine wichtige Rolle spiele dabei der historische Rückblick: „Ich glaube sehr stark an Zyklizität und Mean Reversion (die Theorie der Regression zur Mitte, Anmerkung).“ Ein „wichtiger Katalysator“ wären in diesem Zusammenhang Preisbewegungen wie etwa geringere Gewinne. Besondere Beachtung schenke er jedoch stets den Bewertungen.
Es gibt immer interessante Aktien
„Zu jedem Zeitpunkt werden andere Aktien interessant“, meint June-Yon Kim. Große Stücke hält er etwa derzeit auf den japanischen Getriebehersteller Aisin Seiki: „Das Unternehmen könnte 2011 – was das Aufwärtspotenzial betrifft – durchaus für Überraschungen sorgen.“ Gut möglich, dass der Fondsmanager Recht behält – seit dem Jahresbeginn konnte die Aktie bereits um knapp neun Prozent zugelegen.
Strukturelle Probleme in Japan absehbar?
Gegenwind erwartet sich June-Yon Kim weiterhin vor allem von „strukturellen Themen“ wie der demographischen Entwicklung oder fiskalischen Problemen. „Allerdings sind diese Punkte in Japan nicht viel schlimmer ausgeprägt als anderswo auf der Welt“, übt er sich in Zweckoptimismus. Nachsatz: „Der Regierung stehen die entsprechenden Mittel zur Verfügung, um damit fertig zu werden.“
Weiterhin gute Aussichten für wirtschaftliche Erholung
Die wirtschaftliche Erholung nach der weltweiten Krise sieht er durch den zuletzt stärker gewordenen Yen nicht maßgeblich gefährdet. „Die japanische Wirtschaft ist immer sehr sensibel was die Yen-USD- sowie die Yen-Euro-Entwicklung betrifft. Damit sind die Unternehmen allerdings in der Vergangenheit stets fertig geworden. Das wird auch in Zukunft der Fall sein“, gibt sich der Fidelity-Experte gelassen.
Das Portfolio des Fast Japan Fund
Da die Benchmark MSCI Japan eine Tendenz zu Large Caps hab, sei dies auch beim Fast Japan Fund der Fall. Small Caps wären im Portfolio derzeit untergewichtet. Auf Sektorenebene wären Versorger untergewichtet. Übergewichtet wären hingegen prozyklische Sektoren – mit Ausnahme von Nicht-Basiskonsumgütern – und Financials. Letztere würden mit einem Abschlag von rund 30 Prozent zum Markt gehandelt werden.
Die stärksten Sektoren des Fast Japan Fund
Die drei am stärksten im Portfolio vertretenen Sektoren sind aktuell Financials mit einem Anteil von 25 Prozent am Fondsvolumen gefolgt von Industrials und Informationstechnologie mit 19 bzw. 15,8 Prozent. „Informationstechnologie hat zuletzt allerdings etwas zu Wünschen übrig gelassen, was in erster Linie auf die Position in eAccess zurückzuführen ist“, erklärt der Fondsmanager.
Die größten Positionen im Fast Japan Fund
Auf Unternehmensebene sind die größten Positionen derzeit Toyota (Portfolioanteil: 5,8 Prozent), Mitsubishi (5,8 Prozent) sowie Kansai (4,5 Prozent). Auf Einjahressicht hat der Fast Japan Fund ein Performanceplus von 2,6 Prozent zu Buche stehen, über die letzten sechs Monate waren es immerhin sieben Prozent. Weniger erfreulich verlief die Wertentwicklung mit einem Minus von 31,4 Prozent über die letzten drei Jahre.