„Die Inflation hat bislang nur die Lebensmittelpreise betroffen“, so der Experte. Für den Fall, dass der Konsumpreisindex (CPI) zurückgeht sei mit einer „signifikanten Entspannung an den Aktienmärkten“ zu rechnen.
Exposure zu rohstoffreichen Ländern
Positiv habe sich zuletzt das Exposure zu rohstoffreichen Ländern wie Russland und Peru ausgewirkt. Weniger vorteilhaft habe sich hingegen die Übergewichtung der Türkei erwiesen – das Land hat im vierten Quartal deutlich underperformed. „Als Nettoimporteur hat die Türkei natürlich ein starkes Exposure zu den Rohstoffpreisen“, erklärt Syme die Entwicklung. Infolge der gestiegenen Rohstoffpreise würde der Inflationsdruck im gesamten Emerging Markets-Universum zunehmen.
Goldproduzent kostete Performance
Performance gekostet habe auch die Position Randgold Resources, so Syme. Der Aktie des britischen Goldproduzenten machte zuletzt vor allem die Präsenz in Cote d’Ivoire zu schaffen. In dem westafrikanischen Staat tobt bekanntlich ein Machtkampf zwischen den kürzlich abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo und dem Wahlsieger Alassane Ouattara. „Ohne Randgold Resources hätten wir eine Outperformance erzielt“, so Syme. Nichtsdestotrotz bleibe man den Unternehmen gegenüber positiv eingestellt.
Von China trennen
Als gut habe sich die Entscheidung herausgestellt nicht in China Mobile zu investieren. Von zwei chinesischen Titeln habe man sich darüber hinaus im vierten Quartal getrennt. „Wir haben trotzdem einen positiven Ausblick für China, vor allem was Konsumtitel betrifft. Hier gibt es nach wie vor attraktive Gelegenheiten für Investoren“, so der Fondsmanager. Vor allem in den letzten Monaten sei es in China zu einem signifikanten Anstieg des Konsums gekommen.
Inflation bleibt ein wichtiges Thema
Inflation bleibe allerdings ein wichtiges Thema, in China sind bekanntlich die Lebensmittelpreise zuletzt um fünf Prozent gestiegen. Er legt allerdings Wert auf die Feststellung, dass es sich ausschließlich um Lebensmittelinflation handelt und die derzeitige Situation keinesfalls mit 2007 vergleichbar sei. „Panik ist noch nicht angebracht. Sobald der Konsumpreisindex (CPI) zurückgeht, werden wir eine signifikante Entspannung an den Aktienmärkten sehen“, gibt sich Syme optimistisch.
Das Portfolio ständig modifizieren
Angesichts des gestiegenen Inflationsdrucks hat Syme das Portfolio nach eigenen Angaben leicht modifiziert. „In diesem Umfeld bevorzugen wir Unternehmen mit Preissetzungsmacht“, erklärt der Barings-Experte. Stark entwickelt hätten sich im vierten Quartal Technologiewerte wie Samsung Electronics oder der indische IT-Dienstleister Tata Consultancy Services. Das gleiche gelte für Energie- und Rohstoffaktien wie den größten südkoreanischen Raffineriekonzern SK Energy.
Südkorea ist ein Markt mit viel Potenzial
Das Exposure gegenüber Südkorea sei nach wie vor signifikant. „Wir sind der Meinung, dass Südkorea ein Markt mit sehr viel Potenzial ist“, so Syme. Besonders interessante Sektoren wären hier Technologie, Kapitalgüter sowie Rohstoffe. Dementsprechend hoch sei auch das Exposure gegenüber allen drei Sektoren. Auf der anderen Seite wurde die Untergewichtung Südafrikas erhöht. Dies sei auf die politische Entwicklung sowie die fundamentale Ausgangslage zurückzuführen.
Untergewichtete Länder
Die Untergewichtung Taiwans wurde laut Syme auch im vierten Quartal beibehalten – trotz der zuletzt guten Performance. „Das Land nimmt eine herausragende Stellung unter den Emerging Markets ein“, meint der der Experte. Allerdings sei die Gesellschaft ähnlich überaltert wie jene Japans. Indien bleibe aufgrund der „herausfordernden Bewertungen“ untergewichtet. „Wir wollen entsprechend unserer Philosophie auf Wachstum zu angemessenen Preisen setzen“, erklärt Syme.
Sektorenebene des Fonds
Auf Sektorenebene sind Telekommunikation, Versorger und Industriewerte untergewichtet. Gut möglich sei es, dass Industriewerte in den kommenden Wochen aufgestockt werden. „Wir sehen hier mehr und mehr Gelegenheiten.“ Technologie- und Rohstoffwerte sowie Basis-Konsumgüter sind derzeit übergewichtet. Im vierten Quartal verzeichnete der Barings Emerging Market Equity Composite ein Plus von 7,03 Prozent und blieb damit leicht hinter dem MSCI Emerging Markets Index (+7,36 Prozent) zurück.