Was macht Henderson anders?
Ein klar ersichtlicher Vorteil von Henderson ist das hohe Fondsvolumen von 11,4 Mrd. Euro, aber mit einem hohen Volumen ist es natürlich nicht getan und auch die besonders guten Kontakte zur Industrie mögen wichtig sein, machen einen Fonds aber noch lange nicht erfolgreich.
Kernkompetenz: Human Resources
Im Bereich des aktiven Fondsmanagements hängt der Erfolg von der Qualität der Leute ab, welche die Entscheidungen treffen. Diese Erkenntnis birgt keine Neuheit, dennoch hat sich Henderson das zu Herzen genommen und eine Kernkompetenz daraus geschaffen, welche die Konkurrenz blass aussehen lässt. Ein durchschnittlicher Mitarbeiter ist seit 11 Jahren in der Firma und hat 15 Jahre Erfahrung. Das Unternehmen ist stark am Teamwork ausgerichtet und auch eine weitere Kernkompetenz, nämlich der innovative Investment-Approach fügt sich in diese Philosophie perfekt ein.
Es gibt kein vorgegebenes Modell eines Musterportfolios, das sich durch alle Teams zieht, im Gegenteil, in einer kreativen Teamumgebung wird gemeinsam an einer Lösung gefeilt, wobei auch eine ständige Kommunikation zwischen den Teams vorhanden ist.
„Top Down driven Hausse“
Ein gewöhnlicher Top-Down oder Bottum-Up Ansatz ist Henderson für die Wahl ihrer Titel nicht ausreichend. Sie nennen ihren Ansatz „Top Down driven Hausse“. Die vielen In-House-Analysten ermöglichen eine frühe Erkennung globaler Perspektiven und um unter allen Marktentwicklungen Performance bringen zu können, möchte man sich auch die Freiheit lassen, zwischen einem Growth und Value Ansatz wählen zu können.
Der Investmentgrundsatz ist nach wie vor langfristiges Kapitalwachstum durch Investitionen in den verschiedensten Sektoren Kontinentaleuropas.
Wie sieht der Fonds momentan aus?
Im Vergleich zur Benchmark, dem FTSE World Europe ex UK Index, fällt die Übergewichtung von Midcaps mit 34 % im Fonds gegenüber 22% im Index auf. John Botham meinte, dass die Auswahl der Aktien zwar wichtig ist, aber eigentlich die Entscheidung in welchem Sektor man investiert den Ausschlag gibt. So sind bei Henderson beispielsweise Versicherungen traditionell untergewichtet, speziell jetzt wenn mit steigenden Anleihenzinsen gerechnet wird, da besonders dann Versicherungen eine vergleichsweise schlechte Performance zeigen.
Die Top Drei „Übergewichte“ sind Telekom Italia, Compagnie de St Gobain und Hagemeyer N.V., während die Werte Novartis, Siemens und die Deutsche Telekom am stärksten untergewichtet werden.
Was denkt John Botham über zukünftige Entwicklungen?
Die Meinungen über künftige Marktentwicklungen gehen natürlich auseinander, während Morgan Stanley sehr pessimistische Erwartungen hat, und Lehman Brothers äußerst optimistisch denkt, geht man bei Henderson von einer langsamen Erholung des Europäischen und auch des Amerikanischen Marktes aus, wobei man aber vorsichtig bleibt.
In einer Perspektive von zwölf Monaten, soll der Euro zum US-Dollar aufschließen.
Die guten Liquiditätsbedingungen werden sich positiv auswirken, fehlende Strukturreformen könnten aber Schwierigkeiten bringen. Da ein weiterer Fall der Anleihezinsen nicht zu erwarten ist, muss man auch von geringeren Profiten als in den letzten Jahren ausgehen.