„Kein Time-Lag zwischen USA und Europa“

Tim Stevenson ist Fondsmanager des Henderson Horizon Pan European Equity Fund, welcher seit Auflage letzten Dezember eine ausgezeichnete Performance erreichen konnte. Stevenson sieht diesmal kein zeitliche Verzögerung bei der konjunkturellen Erholung zwischen den USA und Europa. Welche Sektoren und Einzeltitel er aktuell favorisiert und was Ihn von seinem Kollegen John Bothman, Manager des Continental European Equity Fund, unterscheidet, verriet er unserem Redakteur Christian Schreckeis in London. Funds |

e-fundresearch/London: Tim Stevenson, Sie sind der Fondsmanager des Henderson Pan European Equity Fund. Der Fonds ist letzten Dezember gestartet. Wie ist es Ihnen seit damals ergangen?

 

Tim Stevenson: Der Start des Fonds war sehr gut, die Performance sogar ausgezeichnet. Das unterstreicht, was wir damals gesagt haben: Wir werden ein sehr konzentriertes Portfolio haben und Sektoren aggressiv unter- und übergewichten. Seit damals hat sich das wirklich ausgezahlt. 

 

Kein Time-Lag zwischen Europa und den USA

 

e-fundresearch/London: Wie sieht es mit der Konjunkturentwicklung aus? Was haben Sie da damals gesagt?

 

Tim Stevenson: Damals waren wir der Meinung, dass die Volkswirtschaften in den USA und Europa sich im Verlauf des Jahres 2002 langsam erholen würden. Genau das ist auch eingetreten. Die Zahlen die wir in den USA derzeit haben sehen auch sehr gut aus. Interessanterweise sehen wir eine gleichzeitige Erholung der europäischen Konjunktur. Normalerweise gibt es hier einen time-lag von etwa 6 Monaten. Dieses Mal sehen wir das komischerweise nicht, was sehr positiv für die europäischen Märkte ist.

 

Top-down wir aggressiv und bottom-up umgesetzt

 

e-fundresearch/London: Wie sieht der generelle Investmentansatz von Henderson aus? Es gibt hier ja eine Mischung aus Top-down und Bottom-up, oder?

Tim Stevenson: Ja, das ist eigentlich recht einfach. Wir haben viele Informationen aus unserem Research Departement, die uns Wirtschaftsprognosen, Zinsprognosen und Sektorprognosen liefern. Wir als Portfoliomanager benützen diese Information um diese dann aggressiv zu interpretieren. Die Top-down Informationen setzen wir also durch unsere eigenen Bottom-up Analysen aggressiv um. Sie dürfen nicht vergessen, das in unser Haus ja auch sehr viele Top-Manager dieser Firmen kommen – dies macht unsere Bottom-up Analysen leichter. 

 

Optimismus regiert 

 

e-fundresearch/London: Wie sieht es derzeit auf Unternehmensseite aus? Was sind derzeit etwa Ihre größten Positionen? 

 

Tim Stevenson: Im Technologiebereich und auch bei den Telekoms hatten wir sehr enttäuschende Zahlen. Wir sind hier schon seit längerem sehr aggressiv untergewichtet, etwa 0% in Ericsson, Alcatel oder Nokia. Gute Zahlen sehen wir aber etwa bei TNT Postgroup. Generell erwarten wir von den Firmen dieses Jahr aber nicht sehr viel. Dieses Jahr ist die Wirtschaft ja noch schwach und viele Firmen sind deswegen noch sehr vorsichtig. Im Laufe des Jahres wird sich das aber bessern und ihre Prognosen für 2003 anheben werden. Wir sind derzeit recht optimistisch. 

 

e-fundresearch/London: Und was sind derzeit Ihre Top-Picks?

 

Tim Stevenson: Zurzeit haben wir eine sehr große Position in der sehr stark wachsenden englischen Firma Capita. Weiters Philips Electronics in Holland oder Converium, ein schweizer Re-Insurer und vor kurzem haben wir auch den Anteil an Glaxo-Smithkline erhöht. Bei Banken sind wir derzeit untergewichtet und bei Versicherungen auch etwas. Dem Prinzip, das wir nur etwa 50 Titel in unserem Portfolio halten wollen, bleiben wir aber treu. Zyklische Werte wie Arcelor, Degussa oder Wella, mögen wir aber schon. 

 

Stevenson: „Ich neige eher zu Growth, John zu Value“ 

e-fundresearch/London: Wenn Sie in zwei Sätzen erklären, wie Sie sich von John Botham, dem Manager das Henderson Continental European Equity Fund unterscheiden, was würden Sie sagen?

 

Tim Stevenson: Wir arbeiten sehr eng zusammen, wir tauschen sehr viele Ideen aus. Ich neige aber eher zu Growth, er eher zu Value, und bin vielleicht etwas toleranter wenn es um Überbewertungen geht.

 

e-fundresearch/London: Vielen Dank für das Gespräch!

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