Aktuelle Chancen und Risiken an den Märkten

„Ein komplexes Umfeld ist nicht zwangsläufig schlecht, dadurch ergeben sich auch viele Chancen“, so Didier Saint-Georges, Mitglied des Investmentkomitees bei Carmignac Gestion. Funds | 14.04.2011 04:45 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Im Aktienbereich sieht er derzeit vor allem bei Themen wie den steigenden Lebensstandard in den Schwellenländern, Energie und Metallen interessante Möglichkeiten.

USA: Immobilienpreise zu niedrig, Arbeitslosenrate zu hoch

„Die Situation in den USA ist nicht einfach“, so St. Georges. Nach wie vor wären die Immobilienpreise in der größten Volkswirtschaft der Welt niedrig – konkret würden sie um 30 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. Auch die Arbeitslosenrate sei immer noch hoch. Andererseits gebe es auch Positives zu berichten: „Die Inflationsgefahr ist sehr niedrig. Das ist ein großer Erfolg des US-Notenbankchefs Ed Bernake.“ Mit einer strafferen Geldpolitik sei bis auf weiteres nicht zu rechnen.

Europa’s Wachstum durch Schuldenproblematik stark gehemmt

Schwierig sei die Lage auch in Europa. „Es wird Jahrzehnte dauern um die Schuldenproblematik zu bewältigen, was das Wachstum belastet“, so der Experte. Die große Frage sei ob die Sparmaßnahmen in den Peripheriestaaten von Erfolg gekrönt sein werden oder – falls das nicht der Fall ist – Länder wie Deutschland dazu bereit sein werden ihnen unter die Arme zu greifen. „Ich bin sehr vorsichtig was die europäischen Märkte betrifft“, bringt es Saint-Georges auf den Punkt.

Schwellenländer: Inflation als Schlüsselproblem

In den Schwellenländern sei wiederum Inflation das Schlüsselproblem. „Durch die zweite Runde des Quantitative Easing fließt Liquidität in Rohstoffe, was die Inflation anheizt“, so Saint-Georges. Andererseits glaubt er nicht, dass der Markt das Thema auch richtig einschätzt. So sei Inflation etwa in Brasilien – aufgrund der sehr strikten Geldpolitik – kein großes Problem. „Obwohl Brasilien als starker Rohstoffexporteur von steigenden Rohstoffpreisen profitiert, ziehen sich Investoren aus dem Land zurück.“

China verändert sich

Tiefgehende Veränderungen gebe es derzeit in China. „Wir sehen hier den Übergang von einer exportgetriebenen hin zu einer konsumgetriebenden Volkswirtschaft“, so Saint-Georges. Seit zehn Jahren werde massiv in die Infrastruktur investiert. Ziel der Regierung sei es den Wohlstand auf eine breitere Basis zu stellen – ein Schritt der angesichts der möglichen Folgen durchaus auch kritisch zu betrachten sei. Nachsatz: „Der Inflationsdruck sorgt uns nicht.“

Welche Sektoren sind attraktiv?

„Im Aktienbereich stellt die Verbesserung des Lebensstandards in den Schwellenländern den Grundbaustein in der Portfoliokonstruktion dar“, so Saint-Georges. Ein weiteres wichtiges Thema sei Energie – wofür nicht nur die steigende Erdölnachfrage außerhalb der OECD spreche – ebenso wie Goldminen und Metalle sowie das Wachstum in den USA. Die Aktienbewertung schätzt der Carmignac Gestion-Experte insgesamt als „attraktiv“ ein.

Wo ist Vorsicht angebracht?

Im Fixed Income-Bereich sei angesichts des Wirtschaftsaufschwungs und des Zustands der öffentlichen Finanzen in den Industrienationen Vorsicht angebracht. „Aber der noch ausgeprägte Deflationsdruck hält das Risiko für die Renditen in Grenzen.“ Zahlreiche Chancen gebe es im High Yield-Segment. Sie sind in der aktuellen Allokation ungefähr gleich hoch gewichtet wie Industrienationen- und Schwellenländerstaatsanleihen sowie inflationsgebundene Staatsanleihen. Das Herz des Portfolios stellen Investment Grade- Unternehmensanleihen dar.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.