Positiv für die Assetklasse sei die zweite Runde des Quantitative Easing der US-Fed. So würden die niedrigen Kapitalkosten die Inflationsängste anheizen, was wiederum zu einer höheren Nachfrage nach Rohstoffen führe.
Die Treiber am Edelmetall-Markt
Zu den maßgeblichen Treibern des Edelmetallmarktes – im makroökonomischen Kontext – zählt Han unter anderem die hohe Staatsverschuldung in den Industrienationen, die zunehmende Diversifizierung der Zentralbankreserven in den Schwellenländern, die nach wie vor schwache Erholung der Wirtschaft sowie die langfristigen Inflationsängste. „Diese makroökonomischen Faktoren unterstützen einen höheren Goldpreis“, bringt es die Craton Capital-Expertin auf den Punkt.
Was für einen hohen Goldpreis spricht
Für einen höheren Goldpreis würden auch „Angebots- und Nachfrage-Aspekte“ sprechen, wie etwa die Tatsachen, dass die Zentralbanken jetzt als Nettokäufer auftreten und die Schmucknachfrage in China und Indien wieder auf Touren kommt. Die Investmentnachfrage sei ohnehin anhaltend stark, weise großes Potenzial auf, da Gold nur einen Anteil von 0,5 Prozent an allen Finanzanlagen aufweise. „Gleichzeitig nimmt das Minenangebot ab“, so Han.
Goldaktien sind für Han derzeit günstig bewertet. „Goldaktien sind vor allem in den letzten Jahren dem Goldpreis hinterher gehinkt.“ Gut gefallen der Fondsmanagerin nach wie vor unterbewertete Mid Cap-Unternehmen mit Wachstumspotenzial. „Normalisiert sich das Risikoumfeld, sollten sie outperformen.“ Large Caps würden wiederum starke Cash Flows und solide Bilanzen aufweisen. Da sie wachsen müssen würden sie damit beginnen, Qualitäts-Midcaps und Explorationsunternehmen zu übernehmen.
Craton Capital Precious Metals Fund
Im Craton Capital Precious Metals Fund (LI0016742681) stellt derzeit Gold mit einem Anteil von 71,6 Prozent die größte Position dar, gefolgt von Platin (11,6 Prozent) und Silber (6,2 Prozent). Auf der Länderebene hat Kanada mit einem Portfolioanteil von 68,4 Prozent klar die Nase vorn. Die Unternehmen selbst teilen sich auf Produzenten (44 Prozent), Large Cap Produzenten und Minenentwicklungsfirmen (jeweils 20 Prozent) sowie Explorationsfirmen (16 Prozent) auf.
Craton Capital Global Resources Fund
Für den Craton Capital Global Resources Fund (LI0043890743) wären wiederum die anhaltende Urbanisierung und Industrialisierung die Treiber. Seit seiner Auflegung Ende 2008 hat der Fonds Anlegern ein Plus von +158 Prozent gebracht. Zum Vergleich: Dow Jones UBS Commodity Index und MSCI haben über den gleichen Zeitraum ein Plus von 39 bzw. 58 Prozent aufzuweisen. „Globale Rohstoffaktien dürfen als Anlageklasse nicht ignoriert werden“, so Han. Sie spricht gar von einem „Rohstoff-Superzyklus“.
China bleibt starker Rohstoffkonsument
„Obwohl wir in China einen Transformationsprozess hin zu einer binnenmarktgetriebenen Volkswirtschaft sehen, wird das Land ein starker Rohstoffkonsument bleiben“, so Han. Gleichzeitig müsse auf der Angebotsseite mit Störungen und Projektverzögerungen gerechnet werden. Dazu komme, dass im Gegensatz zu früheren Zyklen M&A-Aktivitäten, Staatsfonds und kapitalstarke chinesische Unternehmen die Assetklasse Rohstoffe stützen.
Breites Anlageuniversum bei Craton Capital
Den Global Resources Fund umschreibt Han als „konzentriertes Portfolio aus 30 bis 40 Titeln“. Zum Investmentuniversum würden unter anderem Metalle, Chemikalien, und Agrarrohstoffe gehören. „Das breite Anlageuniversum ermöglicht eine flexible Sektorenallokation um die Dynamik in den besten Subsektoren mitnehmen zu können “, so Han. Ihren Investmentansatz umschreibt die Craton Capital-Expertin als „jeweils zur Hälfte Bottum-Up und Top-Down getrieben“.
Politische Unruhen nicht außer Acht lassen
Die zweite Runde des Quantitative Easing der US-FEd schätzt Han nach eigenen Angaben als „positiv für die Assetklasse“ ein. „Die niedrigen Kapitalkosten heizen die Inflationsängste an, was wiederum zu einer höheren Nachfrage nach Rohstoffen führt“, erklärt sie. Auch die Geldpolitik der chinesischen Regierung – sprich die in den letzten Monaten Zinsanhebungen – beunruhige sie nicht. „Besorgniserregender wäre da schon eine Zuspitzung der politischen Unruhen in Saudi-Arabien“, stellt Han klar.