Coloplast ist ein führendes Medizintechnik-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Intim-Gesundheits-Produkten spezialisiert hat. Das Unternehmen blickt auf eine erfolgreiche 50-jährige Geschichte zurück und ist aktuell weltweiter Marktführer im Bereich Stoma, Urologie und Inkontinenzversorgung. Im Bereich Wundversorgung liegt der dänische Betrieb weltweit auf Platz vier.
Das Unternehmen Coloplast
Das in Humlebaek beheimatete Unternehmen wurde 1957 von der Krankenschwester Elise Sørensen mit Ihrer Schwester Thora gegründet, da sie ständig Angst hatte, dass ihr Stoma in der Öffentlichkeit nässen könnte. Als Antwort darauf entwickelte sie den ersten selbsthaftenden Stomabeutel, der ein Nässen verhinderte. Mittlerweile sind bei Coloplast weltweit 7.000 Mitarbeiter in über 30 Ländern beschäftigt.
Der Umsatz lag im Vorjahr bei DKK 10 Mrd. (EUR 1.3 Mrd.), wobei 43 Prozent in den Geschäftsfeldern Urologie und Inkontinenz, 41 Prozent mit Stomaprodukten und 16 Prozent im Bereich Wundversorgung erzielt wurden. Der größte Teil des Umsatzes wurde mit 73 Prozent in Europa eingefahren, gefolgt von den USA mit 16 Prozent und der restlichen Welt mit 11 Prozent erzielt. Das durchschnittliche Handelsvolumen liegt derzeit bei 70.000 Aktien pro Tag.
Trends im Gesundheitsbereich
Die Trends im Gesundheitsbereich sprechen klar und deutlich für die Produkte von Coloplast. Aufgrund der demographischen Entwicklung - die Lebenserwartung der Menschen steigt und es gibt immer mehr alte Menschen - wächst der Absatzmarkt für Coloplast. Das Unternehmen unterstützt mit seinen Produkten also jene Menschen, die ansonsten auf wesentlich mehr Hilfe angewiesen sind, und ermöglicht ihnen ein nahezu normales Leben.
Vorreiter ist Coloplast in der Entwicklung von Stomabeuteln. Unter einem Stoma versteht man die chirurgisch hergestellte Öffnung eines Hohlorgans zur Körperoberfläche. Patienten, die aufgrund von Erkrankungen oder Unfällen einen künstlichen Ausgang haben, müssen diese Stomabeutel 24 Stunden, 7 Tage die Woche tragen. Damit gehen unter anderem Probleme bei der Haftung an der Haut oder Schwierigkeiten beim Ablösen des Beutels einher. Dazu kommt das Bedürfnis der Betroffenen keine Aufmerksamkeit erregen zu wollen.
Coloplast hat sich gemeinsam mit Ärzten, Krankenschwestern und Pflegepersonal, genauso wie mit Betroffenen und Angehörigen zusammen gesetzt um einen Stomabeutel zu entwickeln, der alle Bedürfnisse der Patienten abdeckt. Dabei geht das Unternehmen sogar so weit, dass Mitarbeiter bis zu einem Jahr bei Patienten wohnen um deren Bedürfnisse und Probleme zu verstehen.
Nun ist es Coloplast erstmals gelungen einen Stomabeutel zu entwickeln, der nicht nur gut an der Haut haftet und schmerzfrei wieder ablösbar ist, sondern auch flexibel an den Körperstellen klebt und alle Bewegungen der Patienten erlaubt. Patienten können den Beutel nun unauffällig unter ihrer Kleidung tragen und sorglos das Haus verlassen.
Das nahezu gleiche Verfahren wurde auch bei Patienten, die etwa auf Katheder angewiesen sind, angewandt. Auch hier konnte Coloplast das Produkt wesentlich weiterentwickeln und somit auch im Bereich Inkontinenz und Urologie Marktführer werden.
Produktion wurde ausgelagert
Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Dänemark. Produziert wird allerdings aus Kostenüberlegungen in Ländern wie China, Indien oder Ungarn. Nur mehr 15 Prozent der Produktion findet im Heimatland statt.
Der Bereich Wundversorgung ist das strategische Sorgenkind von Coloplast. Die Restrukturierung dieses vor allem in den USA stark leidenden Segments sollte in den nächsten 12-18 Monaten abgeschlossen sein. Allenfalls könnte auch ein Verkauf zur Debatte stehen. Durch die starke Europaabhängigkeit steht das entsprechende makroökonomische Umfeld im Vordergrund (vor allem in Griechenland und Frankreich). Zudem akquirierte das Unternehmen in den vergangenen Jahren im Bereich Urologie das Unternehmen Mpathy, dessen Integration im Vordergrund steht.
Performance Daten
Seit 2003 konnte das EBIT von 988 auf 1.995 DKKm im Jahr 2010 gesteigert werden. Weiter Zuwächse werden bereits im ersten Quartal 2011 erwartet. Die Equity Ratio liegt aktuell bei 43 Prozent. Mit Nischenprojekten wie etwa im Segment der erektilen Dysfunktion und einen Ausbau der Präsenz im US-Markt konnte Coloplast seine führende Marktposition weiter ausbauen.
"Demografischer Wandel, explodierende Bevölkerungszahlen, veränderte Ernährung und globale Konjunkturprogramme birgen für Healthcare-Unternehmen ein enormes Wachstumspotenzial. Mit einem jährlichen Wachstum von bis zu 15 Prozent weist der globale Healthcare-Markt solide Entwicklungsraten auf. Als ein aussichtsreicher Zukunftsmarkt ist hier allen voran die Medizinaltechnik zu nennen, die sich weiterhin auf Wachstumskurs befindet. Denn, technischer Fortschritt und innovative medizinische Erkenntnisse wirken als Antriebsmotor des Sektors und lassen vor dem Hintergrund steigender Nachfrage einen Zuwachs von 6-8 Prozent pro Jahr erwarten. Der jährliche Umsatz der Branche liegt bereits heute bei etwa 300 Mrd. USD – mit steigender Tendenz. Diesen globalen Trend setzen wir seit 2008 mit dem Fonds Lacuna - Adamant Global Medtech erfolgreich um." so Thomas Hartauer, Vorstand der Lacuna AG.