Herausforderndes Umfeld für Fondsindustrie

Mathias Bauer, CEO Raiffeisen Capital Management (RCM), spricht von einem „herausfordernden Umfeld“ für die österreichische Fondsindustrie. Zu schaffen mache der Branche unter anderem die gestiegenen regulatorischen Anforderungen. Funds | 01.06.2011 12:52 Uhr
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Auf der anderen Seite sieht er für sein Unternehmen großes Wachstumspotenzial im Ausland – weshalb auch der internationale Vertrieb neu strukturiert wurde. „Der österreichische Markt ist gut entwickelt aber nicht gesättigt“, sagt Bauer.

Leichte Rückgänge zu verzeichnen

Die heimische Fondsindustrie kämpft mit leichten Rückgängen – seit April ist das Fondsvolumen um 0,7 Prozent auf 144,2 Milliarden zurückgegangen. „Wir sehen die gleichen Trends bei privaten und institutionellen Anlegern“, so Bauer. Eine große Rolle würden dabei – vor allem im Rentenbereich –Zinsanstiegsängste spielen. „Man darf auch nicht vergessen, dass 2009 und 2010 sensationelle Jahre für die Fondsbranche waren. Viele Anleger haben im ersten Quartal Kasse gemacht“, so der RCM-CEO.

Wertpapier-KESt ändert Kundenverhalten nicht

Zu Abflüssen sei es vor allem im Rentenbereich gekommen. Keinen Einfluss auf das Kundenverhalten – und damit die Entwicklung des Fondsvolumens – hat für Bauer dagegen die Einführung der Wertpapier-KESt gehabt – was man auch nicht anders erwartet habe. „Unsere Kritik hat sich immer auf den damit verbundenen Investitionsaufwand für die Fondsindustrie bezogen“, erklärt Bauer. Für den Kunden sei dagegen die Differenz zwischen alter und neuer Steuer „sehr gering“.

Mit einem bisherigen Minus von 1,2 Prozent, hinkt der österreichische Marktführer leicht hinter dem Vorjahresniveau hinterher. Insgesamt liegt das Fondsvolumen bei 29 Milliarden Euro. „Gegenüber den anderen großen Mitbewerbern sind die Einbußen jedoch gering“, sagt Bauer. Er will vor allem für EM-Aktien- und Rentenprodukte, Rohstoffe und inflationsindizierte Anleihen Nachfrage ausmachen. Auf der Absatzseite hätten sich wiederum Fondssparpläne sowie das Großkundengeschäft gut entwickelt.

Wachstumspotenzial im Ausland

Den österreichischen Fondsmarkt sieht Bauer als „gut entwickelt, aber nicht gesättigt“. Wachstumspotenzial gebe es vor allem im Ausland – dementsprechend wurde auch der internationale Vertrieb neu strukturiert. „Die individuelle Altersvorsorge hat in Osteuropa einen anderen Stellenwert und damit auch großes Potenzial“, so Bauer. Durch die Intensivierung der Kooperation mit der Raiffeisen Bank International soll zudem die Präsenz in Großbritannien, Südostasien sowie im mittleren Osten ausgebaut werden.

Konsolidierungsprozess ist absehbar

Angesichts der gestiegenen regulatorischen Anforderungen und den damit verbundenen Kostenaufwand für die Fondsindustrie rechnet Bauer mit einem Konsolidierungsprozess. Eine Herausforderung würden auch Skepsis und Risikoaversion der Privatanleger darstellen. „Bei institutionellen Kunden setzt sich zudem der Trend zum Aufbrechen der Wertschöpfungskette fort“, sagt der RCM-CEO. Nachsatz: „Für die Fondsindustrie bleibt das Umfeld herausfordernd.“

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