Mit Nachhaltigkeit der Krise trotzen

Das Thema Nachhaltigkeit - mit all seinen Facetten: Entwicklung zu fördern, Armut zu lindern, gerechte Lebensstandards zu schaffen etc. - ist in aller Munde. Doch zahlt sich eine Investition in dieses Anlagekonzept aus? Funds | 02.06.2011 04:40 Uhr
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Pictet Asset Management brachte Christoph Butz, Nachhaltigkeitsexperte der Privatbank, nach Wien um die Ergebnisse seiner Studie "How to survive the next crisis - A new approach to Socially Responsible Investment" vorzustellen.

Keine Unterschiede erkennbar…

Eine Studie des EDHEC-Risk Institute vom September 2010 kam zu dem Ergebnis, dass es keine statistisch relevanten Unterschiede zwischen den Performances eines nachhaltig gemanagten Fonds und konventionellen Vergleichsindizes während Finanzkrisen gab. Die Performance der besten Fonds konnte weitgehend auf das gewählte Themenexposure zugeführt werden. Es muss also der Schluss gezogen werden, dass nachhaltige Anlageprodukte keinen besonderen Schutz speziell in Krisenzeiten bieten.

Laut Butz ist dies „ernüchternd“. „Immerhin war die Verletzung der SRI Normen der Grund für die letzte Finanzkrise. Wir waren der Meinung, dass bei Mitberücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien eine bessere Performance erwartet werden kann“, so der Experte.  Daher führte Pictet weitere Kriterien ein, die im Anlageprozess eine finanzielle Nachhaltigkeit sicherstellen sollen.

Fokus auf nachhaltigkeitsrelevante Finanzdaten

Neben der Berücksichtigung anerkannter Umwelt-, Sozial- und Governance Kriterien im Anlageprozess, setzt Butz in seinem ´Best-in-Class´ Anlageprozess vor allem auch auf nachhaltigkeitsrelevante Finanzdaten. Dazu wird das Verhalten eines Unternehmens in Krisen und in den letzten 10 bis 20 Jahren analysiert. Ein Beispiel für einen finanziellen Nachhaltigkeitsfaktor wäre etwa ein moderates Bilanzwachstum. "Ein mäßiges und kontrolliertes Bilanzwachstum ist wesentlich besser als etwa aufgeblähte Bilanzen, die sich als schlecht und instabil erweisen. Diese führen kaum zu organischem Wachstum sondern zu einem hohen Leverage", so Butz.

Familienunternehmen denken langfristiger

Ebenso wird eine konzentrierte Eigentümerschaft von Unternehmen in den Anlageprozess mit einbezogen. "Unternehmen in Familienbesitz erweisen sich als stabiler in einem umfassenden Sinn. Ebenso sind sie langfristig ausgerichtet und können etwa gegenzyklisch agieren," erklärt der Nachhaltigkeitsexperte.

Geringes aber konstantes Bilanzwachstum stärkt

Untersuchungen über lange Zeiträume zeigten, dass somit Unternehmen mit geringerem aber konstantem Bilanzwachstum langfristig eine bessere Aktienperformance aufweisen können, sich als krisenfester erweisen und es ihnen somit in jedem Marktumfeld möglich ist Wert zu generieren.

Butz erklärt, dass dieses Auswahlverfahren bereits seit fünf Monaten bei Pictet angewandt wird und bei den meisten institutionellen Kunden sehr gut aufgenommen wurde. Derzeit wird ca. 1 Mrd. CHF mit der neuen Strategie verwaltet. „Es braucht neue, innovative Ansätze - extra finanzielle und finanzielle Nachhaltigkeit, aber auch Themeninvestments mit aktiver Ausübung der Aktionärsrechte - um den Weg aus der Nische in den Mainstream zu schaffen“, so der Experte.

Die Produkte

Pictet umfasst die drei Umwelt-Ressourcen Wasser, Energie und Land in den Themenfonds Pictet-Water, Pictet-Clean Energy, Pictet Timber und Pictet Agriculture. Diese einzelnen Themenfonds werden im Pictet-Environmental Megatrend Selection zusammengefasst und dieser ermöglicht den Investoren einen Zugang zu den genannten vier Umweltthemen. In einem dreistufigen Nachhaltigkeitsprozess werden sämtliche Kriterien geprüft.

Drei Stufen der Nachhaltigkeit

Auf der ersten Stufe (=Ausschluss) werden die in ethisch kontroversen Bereichen tätigen Unternehmen gelistet, die nicht für Investitionen in Frage kommen. Auf der zweiten Stufe (= Einschluss) werden jene Firmen identifiziert, die zu mindestens 20 Prozent in Umweltthemen aktiv sind.

Auf der dritten Stufe (=Ethos) werden Aktionärsrechte aktiv für die Beeinflussung von Unternehmen eingesetzt, um langfristigen Wert für die Investoren zu schaffen. Hier wurde von Pictet die Ethos-Stiftung, die sich auf Aktionärsrechte und Corporate Governance spezialisiert hat, mit dem Engagement Prozess beauftragt.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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