Als ob man das Unternehmen übernehmen wollte

Michael Feldman, Executive Vice President Private Capital Management (PCM) und Berater des Nordea 1 – North American Value Fund (LU0076314649) glaubt nicht an eine neuerliche Rezession in den USA. Funds | 23.06.2011 04:30 Uhr
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Allerdings gibt er zu, dass das BIP-Wachstum in der größten Volkswirtschaft der Welt höher sein sollte als es derzeit der Fall ist. Viel wichtiger sei für den auf Basis eines Value-Ansatzes gemanagten Fonds jedoch die Entwicklung der Weltwirtschaft.

Unterbewertete Unternehmen identifizieren

„Unser primäres Ziel ist es das Kapital unserer Kunden über einen längeren Zeitraum zu erhalten“, so der Experte. Konkret werden unterbewertete Unternehmen identifiziert, die über einen angemessenen Zeitraum ihren intrinsischen Wert erreichen können. „Value-Aktien können schnell an Wert verlieren, sollten aber über einen längeren Zeithorizont wieder zurück kommen“, so Feldman. Nachsatz: „Ist eine Aktie wirklich unterbewertet, dann werden Aktionäre so oder so zu ihrem Geld kommen.“

Benchmark wird nicht beachtet

„Im Gegensatz zu anderen Value-Managern schauen wir uns auch von Analysten ignorierte Aktien oder gefallene Wachstumstitel an – wir sind aber nicht bereit jeden Preis zu bezahlen“, so Feldman weiter. Auf traditionelle Value-Maße wie etwa das KGV konzentriere man sich bei der Portfoliozusammenstellung allerdings nicht. „Wir investieren in Unternehmen mit unterschiedlich hohen Marktkapitalisierungen. Der Benchmark schenken wir dabei wenig Beachtung“, sagt er.

Zusammenarbeit mit dem Management ist wichtig

Bei der Analyse einer Aktie verhalte man sich so als ob man das gesamte Unternehmen übernehmen wolle. Nicht selten gehöre man ohnehin zu den größten Aktionären. Dabei wird laut Feldman viel Wert auf eine gute Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Management gelegt. „Wir versuchen als gute Partner aufzutreten, haben uns in der Vergangenheit allerdings auch schon für einen Management-Wechsel eingesetzt. Wir nehmen unsere Rechte als Aktionäre durchaus ernst.“

Fokus auf aktionärsfreundliche Unternehmen

Potenzielle Portfoliopositionen sollten sich in stabilen oder wachsenden Branchen gut behaupten können. Kapitalintensive Industrien mit generell hohem Leverage versuche man zu meiden – ebenso wie solche wo künftige Cashflows stark von schwer prognostizierbaren Faktoren wie den Inputkosten abhängig sind. „Wir suchen Unternehmen die dazu tendieren aktionärfreundliche Schritte wie Aktienrückkäufe zu setzen“, so der PCM-Experte.

Stock-Picking-Ansatz mit Berücksichtigung des Markoumfelds

Obwohl ein Stock-Picking-Ansatz im Vordergrund stehe, werde bei der Portfolio-Konstruktion auch das Makroumfeld berücksichtigt. Neue Positionen würden in der Regel einen Anteil von ein bis zwei Prozent am Gesamtportfolio haben – Schlüsselpositionen zwischen zwei und acht Prozent. Die Haltedauer liege durchschnittlich bei drei bis fünf Jahren. „Nähert sich eine Aktie ihrem fairen Wert, dann wird das Exposure reduziert“, so Feldman.

Keine neue US Rezession in Sicht

Gegenüber der US-Wirtschaft ist Feldman nicht bearish eingestellt – sprich, erwartet keine neuerliche Rezession. „Allerdings sollte das Wirtschaftswachstum nach der schwersten Krise seit der großen Depression höher sein als es derzeit ist“, sagt er. Im Übrigen sei die Entwicklung der US-Wirtschaft gar nicht so wichtig für den Fonds wie das Wachstum der Weltwirtschaft. „Die meisten unserer Unternehmen erzielen einen Großteil ihrer Umsätze im Ausland.“

Der Nordea 1 – North American Value Fund

Seit seiner Auflegung im März 1997 hat der Nordea 1 – North American Value Fund ein Plus von 249,1 Prozent zu Buche stehen. Der S&P 500 Composite – Total Return Index kam über den gleichen Zeitraum auf eine Performance von +120 Prozent. „Der Fonds hat sich stark entwickelt, aber nicht gerade beständig. Anleger müssen sich mit dem Nordea 1 – North American Value Fund in Geduld üben, denn es ein Fonds, der seine Stärken auf längere Sicht ausspielen wird“, meint Feldman. 

Private Capital Management

Private Capital Management wurde 1986 in Naples, Florida gegründet und hat sich auf das Segment US All-Cap Value Equity spezialisiert. Über die letzten 24 Jahre kann die Investment Boutique eine jährliche Performance von +15,1 Prozent vorweisen. Das hauseigene vierköpfige Research Team wird von dem Fondsmanager Gregg Powers angeführt. „Der Fokus des Research gilt dem Free Cashflow um den intrinsischen Wert einer Position ermitteln zu können“, erklärt Feldman.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.

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