Anleger könnten unter anderem über Schwellenländerindizes und darauf emittierte ETFs auf das Potenzial der Assetklasse setzen.
Was spricht für Schwellenländer Anleihen?
„Schwellenländeranleihen sind in vielen Portfolios unterrepräsentiert“, meint Lang. Dabei gebe es genügend Gründe, die für die Assetklasse sprechen – wie etwa hohe Renditemöglichkeiten, die niedrige Korrelationen mit anderen Wertpapierindizes oder gute Fundamentaldaten. Bekanntlich wären die Schwellenländer – was Schuldenquoten, Wirtschaftswachstum oder demographische Faktoren betrifft – deutlich besser aufgestellt als die entwickelten Länder.
Defaults werden weniger
Ein nicht unwesentlicher Faktor ist für Lang nicht zuletzt das seit den 70iger Jahren des vorigen Jahrhunderts deutlich zurückgegangene Ausfallsrisiko. So gab es zwischen 2001 und 2010 nur vier Ausfälle, zwischen 1991 und 2000 waren es noch 19. Noch dramatischer war das Ausfallsrisiko der Assetklasse in den 80iger Jahren einzuschätzen: Zwischen 1981 und 1990 gab es – überwiegend in südamerikanischen Ländern – insgesamt 34 Defaults.
Risiken nicht außer Acht lassen
Nicht vergessen darf man laut Lang auch eine Reihe von Risiken, die mit der Assetklasse verbunden sind – allen voran das politische Risiko und Inflation. „Inflation wird von vielen als größtes Risiko für Schwellenländer gesehen, besonders zurzeit ist das Thema in aller Munde. In Zukunft zeichnet sich jedoch ein konstantes Level ab, das nicht ganz so hoch ist wie noch zu Jahresbeginn befürchtet“, so Lang. Konkret soll sich die Inflation in den Schwellenländern bis 2016 bei knapp vier Prozent einpendeln.
Ein weiteres Risiko würden Währungsinterventionen darstellen. Bekanntlich versuchen viele Schwellenländer mit Steuern und Restriktionen Fremdinvestitionen zu verhindern bzw. kontrollieren. So müssen Investoren etwa in Brasilien beim Erwerb von auf brasilianischem Real laufenden Anleihen eine Steuer von sechs Prozent bezahlen. In Indonesien gilt wiederum eine Kapitalsertrags- und Quellensteuer von 20 Prozent, in Polen eine Quellensteuer von zehn Prozent.
EM Bonds schlagen US-Dollar Bonds
Lang weist darauf hin, dass Emerging Markets Anleihen in lokaler Währung seit Dezember 2001 auf US-Dollar laufende Anleihen geschlagen haben. Konkret hat der JPMorgan GBI-EM Index über diesen Zeitraum ein Plus von 11,35 Prozent vorzuweisen, der JP Morgan EMBI Global Core Index (USD) dagegen eine Performance von +7,66 Prozent. „Die historischen Renditen wurden von Währungskursen und lokalen Zinssätzen getrieben“, so die Expertin.
Schwellenländer Indizes
„Indizes für Schwellenländeranleihen und darauf emittierte ETFs bieten Zugang zu der Assetklasse“, so Lang. Im JPMorgan EMBI Global Core befinden sich 30 Länder. Die größte Indexposition ist mit einem Anteil von 8,5 Prozent Russland, gefolgt von Brasilien, Mexiko und der Türkei, die allesamt auf rund acht Prozent kommen. „Vergleicht man die Renditen von Schwellenländeranleihen mit anderen Renten- Segmenten, zeigt sich dass sie sich gut zur Portfoliodiversifizierung eignen“, so Lang.