Perfektes Investieren gibt es nicht

Alexander Darwall, preisgekrönter Fondsmanager und Leiter des Jupiter European Equity Team, erläutert im Gespräch mit e-fundresearch worauf er bei der Titelselektion besonders Wert legt und wieso ihm das Makroumfeld wenig Sorgen bereitet. Funds | 22.07.2011 04:30 Uhr
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Im Rahmen des Titelselektionsprozesses versucht er unter anderem die jeweilige Unternehmenskultur kennen zu lernen. Der Experte für europäische Aktien verwaltet derzeit ein Vermögen von 2,86 Milliarden Euro.

Wie verdient ein Unternehmen Geld?

Darwall sieht sich nicht als Sektorspezialist. „Mir geht es vielmehr darum zu verstehen wie ein Unternehmen Geld verdient“, meint er. Dazu gehöre es nicht nur mit dem Management zu sprechen, sondern auch mit Konkurrenten, Zulieferern und Kunden. „Worauf es mir ankommt sind Faktoren wie Markteintrittsbarrieren, Preissetzungsmacht oder Reproduzierbarkeit“, so Darwall.

An langfristige Trends glauben

„Ganz besonders wichtig ist es zu verstehen, ob gewisse strukturelle Veränderungen – hervorgerufen durch Konsumtrends oder neue Gesetze – gut sind für ein Unternehmen oder nicht“, so der Jupiter-Fondsmanager weiter. Ist eine Aktie einmal im Portfolio, so verkauft er sie nach eigenen Angaben nur äußerst ungern. „Ich glaube an langfristige Trends“, erklärt er.

Strukturelle Vorteile nutzen

Aktuelle Makroentwicklungen wie BIP-Wachstum oder Zinserhöhungen beunruhigen den Experten nicht. „Die Unternehmen, die mir gefallen haben gewisse strukturelle Vorteile wodurch sie in vielen verschiedenen makroökonomischen Szenarien erfolgreich sind“, so Darwall. Dass sich keine griechischen Banken im Portfolio befinden – im Übrigen auch keine anderen griechischen Aktien – versteht sich von selbst.

Auf Emerging Markets-Exposure setzen

Perfektes Investieren gibt es für Darwall nicht. Allerdings gebe es sehr wohl gewisse positive Vorzeichen. „Ist etwa ein europäisches Unternehmen in China erfolgreich, dann sagt das einiges über dessen Qualität aus“, erklärt der erfahrene Fondsmanager. Angesichts des hohen Emerging Markets-Exposure wären seine Fonds im Grunde gar keine europäischen Aktienfonds.

Indizes geben Auskunft was andere denken

Dass sich ein Unternehmen nicht so entwickelt wie erwartet, macht den Experten keine Sorgen. „Die einzelnen Portfoliopositionen sind zueinander nicht korreliert.“ Aber auch das Indexrisiko beunruhigt Darwall keineswegs. „Indizes geben Auskunft darüber was alle anderen denken. Worauf es mir wirklich ankommt, ist was in der wirklichen Welt passiert“, sagt er.

Einblicke in die Unternehmens-Kultur gewinnen

Die besten Ideen kommen Darwall nach eigenen Angaben bei Unternehmensbesuchen und Gesprächen mit Managern. Dabei versucht er auch Einblicke in die jeweilige Unternehmenskultur zu bekommen – ein für Darwall ganz besonders wichtiger Faktor. „Wonach ich immer frage, ist die Mitarbeiterfluktuation. Sie sollte nicht 30 bis 40 Prozent, aber auch nicht ein Prozent ausmachen.“

Pro Aktie nicht mehr als 5 Prozent

Wichtig sei es, dass einzelne Aktien nicht mehr als fünf Prozent des Portfolios ausmachen – bei Erstinvestitionen darf die Marke von einem Prozent nicht überschritten werden. „Hauptpositionen sind auf Bewertungen, Risikoqualität, Liquidität, Kursaufwertungspotenzial sowie Vertrauen in die jeweiligen Schlüsselkriterien des Unternehmens zurückzuführen“, so der Fondsmanager.

Die Fonds von Alexander Darwall

Darwall, der seit 1995 bei Jupiter ist, managt den Jupiter European Fund, den Jupiter European Opportunities, den Jupiter European Growth sowie eine Reihen von institutionellen Mandaten. Insgesamt ist er für Kundengelder im Ausmaß von 2,86 Milliarden Euro verantwortlich. „Die Portfolios kann man als konzentriert umschreiben“, sagt Darwall.

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