e-fundresearch / Graz: Martin Mikulik, Sie sind Vorstand der Security KAG in Graz. Wie sieht die Eigentümerstruktur bzw. der Aufbau des Fondmanagement Ihrer KAG aus?
Martin Mikulik: Die Security KAG ist im 100%igen Besitz der Capital-Bank, die zur Gruppe der Grazer Wechselseitigen Versicherung gehört. Dieser Versicherungskonzern wurde 1828 gegründet. Hier werden Publikums- und Großanlegerfonds bzw. auch das Vermögen der Grazer Wechselseitigen Versicherung verwaltet. Großteils veranlagen wir bondseitig, da die Grazer Wechselseitige ihre Assets relativ konservativ fährt.
Security als Spezialist bei Renten
e-fundresearch / Graz: Wer managt Ihre Fonds? Was machen Sie selbst, was Ihre Partner?
Martin Mikulik: Ich bin als Vorstand zuständig für Marketing und speziell das Fondmanagement. Wir sind spezialisiert auf Renten und managen diese auch selbst. Die Tury Invest managt als externer Partner den Aktienteil.
Produkte möglichst am Puls der Zeit
e-fundresearch / Graz: Wie stellt sich die Entwicklung Ihres Fondbereichs dar?
Martin Mikulik: 1989 wurde die Security KAG gegründet. Damals hatten wir drei Fonds zur Auswahl: Einen internationalen Aktienfonds, einen österreichischen und einen internationalen Anleihefonds. 1994 haben wir den ersten österreichischen Mündelfonds aufgelegt und 1996 kam der erste österreichische Emerging Markets Rentenfonds dazu. 1998 wurde dann einer der ersten Unternehmensanleihefonds, der Apollo Corporate Bond Fonds, von uns aufgelegt.
Wir haben immer versucht mit unseren Produkten möglichst am Puls der Zeit zu sein. Aktuell gibt es für uns ein Thema: das passive Investment speziell für institutionelle Anleger. Diese befinden sich auf der Suche nach indexnahen Produkten. Bei uns ist da aber noch nichts spruchreif.
Mikulik: „Dachfonds kritisch betrachten“
e-fundresearch / Graz: Wie sieht Ihre Meinung zu Dachfonds, speziell zu deren Kosten, aus?
Martin Mikulik: Diese Fonds haben in Österreich eine sehr positive Bilanz vorzuweisen. Auch in unserem Haus sind die Volumina von Dachfonds stark angewachsen. Ich muss Dachfonds aber auch etwas kritischer betrachten: Der Kunde sollte tiefer in die Dachfonds hineinschauen um zu sehen wie die Fondauswahl erfolgt.
Wir in unserem Haus bieten hierfür zwei Möglichkeiten an: Bei der qualitativen Fondauswahl sieht man sich etwa die Fondgesellschaft, den Track-Record, etc. näher an. Unser zweiter Ansatz bringt darüber hinaus den quantitativen Aspekt, die sog. Gewinnmitnahmestrategie, ein. Gut performende Fonds werden verkauft und das Geld wird dann in die Fonds investiert, die zurückgeblieben sind. Natürlich wurden alle Fonds vorher qualitativ ausgewählt.
Security und die Total Expense Ratio
e-fundresearch / Graz: Transparenz wird für den Anleger immer wichtiger und die sog. Total Expense Ratio immer häufiger veröffentlicht. Wie stehen Sie dazu?
Martin Mikulik: Wir versuchen Transparenz für unsere Kunden zu vermitteln. Die Security KAG bedient sich einer externen Depotbank, d.h. wir sind Kunden dieser Depotbank und haben unsere Konditionen dementsprechend gestaltet. Die Kosten in der Depotbank werden dadurch möglichst niedrig gehalten. Die Managementfees, die wir auch gerne unseren Kunden mitteilen, bieten den größten Bestandteil der Kosten. Der kleinere Teil fällt auf die Depotbank zurück.
e-fundresearch / Graz: Sie veröffentlichen also kein Total Expense Ratios?
Martin Mikulik: Aktuell veröffentlichen wir es diese nicht. Die Zahlen können wir aber relativ nahe eruieren.
e-fundresearch / Graz: Vielen Dank für das Gespräch!