„Die Rohstoffpreise sind weiter stark und sorgen für rasant steigende Gewinne der Unternehmen“, so Joachim Berlenbach, Manager des Earth Exploration Fund UI (DE000A0J3UF6). Derzeit wären vor allem Mid-Caps interessant.
Aktien unbeachtet
Für Berlenbach war in der ersten Hälfte des Jahres die Risikoaversion das dominante Thema an den Märkten. „Aktien wurden von Investoren kaum beachtet“, so der Rohstoffexperte. Die Situation könne durchaus mit 2008 verglichen werden, allerdings würden im Gegensatz zu damals die Rohstoffpreise hoch bleiben. „Auch China und Indien stehen besser da als vor drei Jahren.“
Besseres Marktsentiment
„Die Aktienpreise korrigieren bei einem sehr niedrigen Volumen wie wir es am Beispiel eines Korbs von Explorationsunternehmen sehen. Von einem Massen-Exodus, wie wir ihn 2008 gesehen haben, kann derzeit keine Rede sein“, so Berlenbach weiter. Er geht davon aus, dass sich das Marktsentiment in der zweiten Jahreshälfte verbessern wird und sich Rohstoffaktien erholen werden.
Basismetalle Nr. 1
Der von Berlenbach gemanagte Earth Exploration Fund U1 hat seit Jahresbeginn ein Minus von 20,08 Prozent vorzuweisen. Weitaus besser hat sich der Fonds mit einem Plus von 29,32 Prozent über die letzten zwölf Monate entwickelt. Auf Sektorenebene stellen Basismetalle mit einem Fondsanteil von 43,8 Prozent die größte Gewichtung dar, gefolgt von Edelmetallen (24,8 Prozent) und Öl/Gas (27,2 Prozent).
China treibt Kupferpreis
Laut Berlenbach werden die Rohstoffpreise derzeit von der Nachfrage getragen. Er rechnet in den kommenden Monaten zunehmend mit Angebotsverknappungen sowie höheren Preisen. Für einen höheren Kupferpreis spreche etwa der – für die zweite Jahreshälfte erwartete – Nachfrageanstieg in China. Der implizierte Kupferpreis liege derzeit bei 362 USC/lb, der implizierte Ölpreis bei 84 USD/bbl.
Cashquote: 15 Prozent
„Der Earth Exploration Fund U1 ist sehr gut positioniert, um von der Erholung im zweiten Halbjahr profitieren zu können“, gibt sich Berlenbach optimistisch. Er hat zuletzt die Cashposition auf zehn bis 15 Prozent erhöht, um die kurzfristige Volatilität abfedern zu können. „Hedges wollen wir jedoch nicht erhöhen.“ Der Fokus des Fonds soll weiterhin auf Kupfer, Gold und Öl sowie auf Midcaps gerichtet bleiben.
Aggressive Silberposition
Georges Lequime, Manager der Earth Gold Fund UI (DE000A0Q2SD8), ist derzeit aggressiv in Tier 1-Silberwerte positioniert, wie er erklärt. Das Edelmetall hat derzeit einen Portfolioanteil von 10,4 Prozent – die klare Nummer eins auf Sektorebene ist Gold mit 82 Prozent. Im ersten Halbjahr hat der Fonds eine negative Performance von -9,22 Prozent eingefahren, auf Einjahressicht brachte er Anlegern wiederum ein Plus von 31,99 Prozent.
Tier 1-Exposure erhöht
Nach den zwei schwächeren ersten Quartalen geht Lequime von einer stärkeren zweiten Jahreshälfte aus. „Das war mit Ausnahme von 2008 bisher immer der Fall“, sagt er. Zuletzt hat er nach eigenen Angaben das Tier 1-Exposure erhöht, bleibt aber nach wie vor voll in Aktien investiert. „Zu diesem Zeitpunkt befindet sich kein physisches Gold im Portfolio“, so Lequime.
Risiko-Exposure reduziert
Das Exposure gegenüber „riskanteren“ Ländern wie Peru und Burkina Faso hat der Manager des Earth Gold Fund UI im April reduziert. „Was Investments in andere riskante Länder wie Kirgisistan, Venezuela oder Bolivien betrifft, bleibe ich vorsichtig“, so Lequime. Das Exposure gegenüber Platingruppenmetalle und Diamanten sei wiederum „unbedeutend“.
Starke Bilanzen
Das größte Exposure des von Willem de Meyer gemanagten Earth Energy Fund UI (DE000A0MWKJ7) besteht gegenüber Ölproduzenten. „Die Aktienpreise spiegeln nicht die starke Cash-Generierung und Bilanzen wider“, so de Meyer. Ein größeres Exposure habe er wiederum gegenüber Kohleproduzenten aufgebaut, ein kleineres gegenüber Erdölservicegesellschaften, keines gegenüber unabhängigen Raffinerien.
Langfristige Werterhaltung
„Der Fokus des Fonds gilt nach wie vor der langfristigen Wertgenerierung“, so de Meyer. Auf Zwölfmonatssicht brachte der Earth Energy Fund UI Anlegern eine Performance von +19,76 Prozent, seit Jahresbeginn waren es -13,93 Prozent. Rund 55 Prozent des 86 Millionen Euro schweren Fonds sind derzeit im Öl/Gas-Sektor investiert, weitere 20,3 Prozent in Öl/Gas-Servicegesellschaften.
Alle Performance-Daten per 01.08.2011