„Offshore RMB Bonds“ sind auch als „Dim-Sum-Anleihen“ bekannt. Konkret handelt es sich dabei um festverzinsliche Wertpapiere, die außerhalb des chinesischen Festlands ausgegeben werden. Sie stellen für ausländische Investoren eine Möglichkeit dar in chinesische – und auf den RMB laufende – Titel zu investieren. Der CNH gilt als „Offshore RMB“, während der CNY nur unter Onshore-Investoren getraded wird.
RMB handelbar machen
„Man kann diese Aufteilung in eine Offhore- und eine Onshore-Variante als ersten Schritt China’s sehen, um den RMB handelbar zu machen“, so Rudolph-Shabinsky. Mittlerweile würden in Hongkonger Banken Offshore-RMB-Einlagen im Ausmaß von 50 Milliarden Euro schlummern. Bis 2012 soll diese Zahl laut aktuellen Schätzungen auf 0,2 Billionen Euro ansteigen.
Geringe Renditen
Der Offshore RMB Bond Markt ist – seit im Juli des Vorjahres die Zugangsrestriktionen aufgehoben wurden – auf 13,1 Milliarden Euro ansteigen. Bis zum Jahresende sollen weitere 8,7 Milliarden Euro dazukommen. Allerdings räumt Rudolph-Shabinsky ein, dass das Wachstum des Marktes nicht mit der Nachfrage mithalten könne. „Aufgrund der starken Nachfrage sind die Renditen sehr gering“, sagt er.
Renditechance: Asiatische Anleihen
Da das Anlageuniversum auch asiatische Anleihen (ex Japan) umfasst, hat das Fondsmanagement genügend Möglichkeiten zusätzliche Performance zu generieren. Auch in Ländern wie Südkorea, Taiwan, Vietnam, Indonesien und Malaysia würden die Anleihenmärkte in hohem Tempo wachsen. Mit asiatischen Anleihen wären derzeit Renditen von bis zu 3,5 Prozent möglich, mit Dim-Sum-Anleihen zwei Prozent.
Portfoliodiversifizierung
„Mit asiatischen Anleihen, die nicht in RMB denominiert sind, kann ein Portfolio gut diversifiziert werden“, so Rudolph-Shabinsky weiter. Sie würden in RMB abgesichert werden, um die RMB-Währungsposition beizubehalten. „Wir rechnen mit einer Aufwertung des RMB “, erklärt er den Hintergedanken. Allein auf Zwölfmonatssicht rechnen die AllianceBernstein-Experten mit einer Aufwertung von 5,4 Prozent.
Unternehmensanleihenmarkt wächst
„Unser Ansatz erlaubt es das Kreditrisiko zu einem höheren Grad zu diversifizieren“, bringt es Rudolph-Shabinsky auf den Punkt. Derzeit wären rund 75 Prozent des Portfolios in Investmentgrade-Anleihen investiert, 25 in solche mit High Yield-Rating. Das Verhältnis Staats- zu Unternehmensanleihen betrage wiederum 55 zu 45 Prozent. „Auch die Märkte für Unternehmensanleihen wachsen in der Region rasant“, so der Experte.
Steigendes Fondsangebot
Der ACMBernstein – RMB Income Plus Portfolio Fund wurde Ende Mai aufgelegt. Wie Rudolph-Shabinsky erklärt, haben in den letzten Monaten und Wochen auch andere Kapitalanlagegesellschaften einschlägige Fonds ausgegeben. „Das sind allerdings gute Nachrichten für uns, denn das trägt letztlich dazu bei, dass sich die Märkte weiterentwickeln“, meint er.