Healthcare Zukunftsmärkte in Asien

Marvin Ng, Fondsmanager und Consultant für die Adamant Biomedical Investment AG, spricht über die aktuellen Entwicklungen am Gesundheitssektor in China und Indien und warum es wichtig ist auch die anderen asiatischen Länder nicht aus den Augen zu verlieren. Funds | 01.09.2011 04:30 Uhr
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China und Indien zählen zu den am schnellsten wachsenden Märkten der Welt. Große Investitionen werden im Gesundheits-Sektor, im Speziellen im Bereich Infrastruktur, Ausgaben und Aufwendungen sowie  Forschung und Entwicklung getätigt. Dies führt natürlich zu zahlreichen FDI („Foreign Direct Investments“) Projekten, die von diesen Entwicklungen angezogen werden. Auch einheimische Unternehmen in China und Indien wagen große Schritte um im globalen Gesundheits-Sektor Fuß zu fassen.

Global Players mischen mit

Großes Interesse besteht bei bekannten globalen Gesundheits-Unternehmen aus den Bereichen Pharma und Medtech in den Wachstumsmärkten mitzumischen. Sie versuchen einen großen und ausgebildeten Arbeitsmarkt anzusprechen und sich in lokalen Herstellungs- und Forschungs- Kapazitäten zu involvieren. „Boston Scientific investiert etwa 150 Million USD für Investitionen in China“, erklärt der Experte Marvin Ng.

Ng stellt folgende Fragen in den Raum: Wird der Fokus längerfristig auf Asien, im Speziellen auf China und Indien gerichtet werden? Seine Antwort lautet: „Ja. China und Indien werden definitiv eine wichtige Position in der Welt werden.“ Werden die USA und Europa ihren Status als Vorreiter im Produktions- und Forschungs-Bereich im Gesundheitssektor abgeben müssen? Nach Meinung des Experten ist dies kurz- bis mittelfristig nicht vorauszusagen. In jedem Fall haben die USA und Europa derzeit noch einen Vorsprung aufgrund der jahrelang aufgebauten Infrastruktur und dem Entwicklungsstand. Der Westen bleibt sicherlich nach wie vor eine wichtige Quelle für technische Entwicklungen und Forschung.

Herausforderungen in Indien

Eine der größten Schwierigkeiten in Indien liegt darin, dass es keine gute Basis-Ausbildung gibt und die Entwicklung einer solchen eine längere Zeit in Anspruch nimmt. Ebenso führen mangelnde oder schlecht geführte Institutionen immer wieder zu Unsicherheiten am Markt. Der Arbeitsmarkt stellt sich des Weiteren als sehr unflexibel heraus und es gibt immer wieder scheinbar sinnlose Investment Beschränkungen für ausländische Unternehmer und Investoren. Grundsätzlich ist Indien als aggressiver Dealmaker in den anderen Teilen Asien verschrien.

Heimische Nöte ansprechen

China und Indien verfügen über sehr große Bevölkerungen, die sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach entwickelten Gesundheits-Produkten erfüllen - im Besonderen wären billige Medizin-Produkte gefragt. Heimische Innovationen würden einige der lokalen Bedürfnisse stillen und - falls diese erfolgreich wären - könnten diese zukünftig auch in andere Märkte exportiert werden. Es gibt also nach wie vor genügend Herausforderungen, die bewältigt werden müssen, in beiden Ländern.

Entwicklung und Wachstum sind aber nicht nur in China und Indien ein Thema, sondern auch im Rest von Asien, wie etwa Singapur, Malaysia, Vietnam, Indonesien etc. Hier ist teilweise nicht nur der Produktionsbereich auszubauen, sondern auch die Informations-Technologie, effiziente Diagnose und Therapie sowie weitere Teilbereich im Entwicklungssektor. Die Möglichkeiten betreffen Medizin, medizinische Elemente, Gesundheits-Services, Management Systems, Verfahrensweisen bis hin zu Versicherungen.

Singapur

Singapur stellt sich als ideales Testgebiet für medizinische Technologie und als Sprungbrett nach Asien dar. Es handelt sich um einen kleinen aber über die letzten 10 Jahre sehr gut entwickelten Markt mit einem effizienten und effektiven Gesundheits-System. Die Bevölkerung erweist sich als multi-ethnisch und kompakt mit signifikanten Research & Development Fähigkeiten. Die heute Lebenserwartung liegt bei 82,14 Jahren bei einem GDP von ca. 4 Prozent.

Thailand

Ein repräsentatives Beispiel für die Kraft dieses Landes und seiner Marktentwicklung ist das Bumrungrad Hospital. Thailand ist eine touristische Drehscheibe im Gesundheitsbereich - das Spital behandelt rund 3.000 Patienten am Tag. Es sticht vor allem durch sein hoch entwickeltes In-House Management System hervor, das vom eigenen IT Department entwickelt wurde. Aufgrund der hohen Patienten-Zahl, den  -Berichten, den Abrechnungssystemen etc. war bald die Nachfrage nach einem eigenen System gegeben. Das Bumrungrad Krankenhaus war mit dem IT System so erfolgreich, dass auch andere Krankenhäuser dieses übernehmen wollten. Somit wurde dieser Bereich erst als privates Unternehmen ausgegliedert und schließlich 2008 von Microsoft erworben.

Malaysia

Malaysia ist führend im Halal Markt - der entsprechend den religiösen Bestimmungen und Vorschriften für Muslime Produkte und Services vertreibt. Eine ganze Entwicklungs-Industrie für Nahrung, Kosmetika etc. und Promotion-Agenturen führten Zertifizierung-Prozesse für Produkte und Services auf einem nationalen Level ein. In Malaysia haben Industrien Zugang zur globalen muslimischen Gesellschaft, im Besonderen in den Märkten des mittleren Osten.

Vietnam

Vietnam verfügt über einen großen, jungen und gut ausgebildeten Arbeitsmarkt. Die derzeitige Produktionsbranche besteht aus ca. 200 Unternehmen, die sich vorrangig auf die Herstellung von Basic-Drugs und Verpackung spezialisiert haben. Eine Weiterentwicklung dieser Industrie ist erkennbar. Neben den asiatischen Unternehmen gibt es aber auch zahlreiche ausländische Firmen wie etwa aus Korea oder Indien, die sich bereits niedergelassen haben. Die Bevölkerung umfasst ca. 80 Millionen Leute, wobei die Mittelklasse zu einem signifikanten Zukunftsmarkt anwächst.

Die nähere Zukunft

Laut Marvin Ng werden China und Indien wichtige Gesundheits-Märkte und Innovationszentren bleiben. Die USA und Europa hingegen bleiben die Markführer am Entwicklungssektor im Bereich Gesundheit. Andere Länder werden sich auf spezielle Gebiete und Sektoren fokussieren und dort einzigartige Kapazitäten entwickeln.

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