Weltwirtschaft vor Wendepunkt

„Die globale Wirtschaft befindet sich unmittelbar vor einem Wendepunkt“, so Julian Mayo, CIO Charlemagne Capital und Portfolioberater des Magna Global Emerging Markets Fund (IE0033224555). Funds | 08.09.2011 04:30 Uhr
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Der Experte erwartet, dass das Wirtschaftswachstum in den Industrienationen in den nächsten zehn Jahren schwach ausfallen wird, während sich die globalen Schwellenländer weiterhin stark entwickeln sollen.

Inflationssorgen unter Investoren

Laut Mayo haben sich die Emerging Markets seit Herbst 2010 vor allem aus zwei Gründen schlecht entwickelt. Zum einen sei das Vertrauen in die entwickelten Länder unter Investoren groß gewesen. „Dazu kamen akute Inflationssorgen – vor was Länder wie die Türkei, Brasilien, Indien oder China betrifft“, so der Charlemagne Capital-Experte.

Inflation geht zurück

Im Verlauf der vergangenen Monate habe sich das Blatt allerdings gewendet. So würde sich das Wirtschaftswachstum in den entwickelten Ländern verlangsamen – etwa in Deutschland. „Gleichzeitig hat sich der Inflationsausblick in den Schwellenländern verbessert“, sagt Mayo. So soll die Inflation in China bis zum Jahresende auf 4,5 bis fünf Prozent zurückgehen – Anfang 2011 lag die Inflationsrate noch bei sechs Prozent.

Bearisher Ausblick

„Die fiskalpolitischen Probleme werden die westlichen Volkswirtschaften noch eine Weile beschäftigen. Möglicherweise werden wir dort im kommenden Jahrzehnt ein sehr schwaches oder überhaupt kein Wachstum sehen“, so Mayo. Sich hinter hohen Unternehmensgewinnen zu verstecken, sei politisch nicht akzeptabel. Nachsatz: „Mein Ausblick für die entwickelten Länder für das kommende Jahrzehnt ist sehr bearish.“

Schwellenländerwachstum hält an

„Die Emerging Markets werden dagegen weiterhin wachsen – sogar noch mehr als in der Vergangenheit“, ist Mayo überzeugt. Laut aktuellen UBS-Schätzungen wird das Wirtschaftswachstum in den Industrienationen heuer im Durchschnitt bei 2,1 Prozent liegen. Zum Vergleich: In den Schwellenländern wird für das Gesamtjahr ein Plus von durchschnittlich 5,7 Prozent erwartet.

Treiber Binnenmärkte

Als eine besonders positive Entwicklung schätzt Mayo ein, dass die Bedeutung des Exportsektors in den Schwellenländern sukzessive abgenommen hat. „Heute sind die Binnenmärkte die wichtigsten volkswirtschaftlichen Treiber“, so der Charlemagne-CIO. Wichtige Rollen würden in diesem Zusammenhang die günstige demographische Ausgangslage oder die geringe Verschuldungsquoten spielen.

Attraktive Bewertungen

Für Mayo sprechen auch die aktuellen Bewertungen für die Schwellenländer. „Infolge der Krise sind die Aktienkurse zurückgegangen. Gleichzeitig haben sich die Unternehmensgewinne gut entwickelt“, sagt er. In den Industrienationen würden die Unternehmensgewinne dagegen auf längere Sicht aus politischen Gründen unter Druck kommen. „Der Anteil der Unternehmensgewinne am BIP ist nicht nachhaltig“, so Mayo.

Turnaround-Story Kia

Der Magna Global Emerging Markets Fund konzentriere sich auf eine kleine Zahl an Schlüsselpositionen. Dazu zählt er etwa den Automobilhersteller Kia. „Das Unternehmen hat in den letzten Jahren einen signifikanten Turnaround hingelegt und könnte in Zukunft vom steigenden Wohlstand profitieren“, meint er. So sei es eher wahrscheinlich, dass sich eine Mittelklassefamilie einen Kia als Erstwagen zulegt als einen BMW.

Profitabler Bildungsanbieter

Nicht minder interessant sei der brasilianische Bildungsanbieter Estacio – ein Unternehmen, dass zuletzt ebenfalls ein starkes Comeback gefeiert habe und zunehmend profitabel werde. „Estacio, zu dessen Portfolio Universitäten gehören, ist auch bei Fernstudien aktiv – ein Bereich, der in den nächsten Jahren stark an Bedeutung gewinnen wird“, so Mayo.

Nicht-Basiskonsumgüter übergewichtet

Seit seiner Auflage im Juli 2003 hat der Magna Global Emerging Markets Fund Anlegern ein Performanceplus von +82,41 Prozent gebracht (Stand 31.08.2011). Auf Einjahressicht entwickelte sich der Fond mit einer Performance von -11,1 Prozent dagegen eher verhalten. Stark übergewichtet ist derzeit der Nicht-Basiskonsumgüter, während Energie und Financials leicht untergewichtet sind.

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