Spezielle Situationen im Visier

Stefan Böttcher, Manager des Charlemagne New Frontier Fund (KYG878951014), investiert mit seinem Fonds in spezielle Situationen in den aufstrebenden Frontier Markets. Dazu zählen unter anderem ein rumänischer Fonds für Enteignungsopfer sowie Infrastrukturunternehmen in der Mongolei. Funds | 20.10.2011 04:30 Uhr
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Breite Begriffsauslegung

Bei Charlemagne Capital wird der Begriff „Frontier Markets“ ungleich breiter ausgelegt als das etwa bei MSCI der Fall ist, erklärt Böttcher. „Grundsätzlich gehören für uns alle Länder dazu, die weder zu den entwickelten Ländern noch den Emerging Markets gerechnet werden.“ Teil seines Anlageuniversums wären unter anderem Georgien, Turkmenistan sowie die Mongolei.

Naher Osten illiquide

„Wer sich etwa am MSCI Frontier Markets Index orientiert, ist zu 50 Prozent im Nahen Osten investiert. Dabei handelt es sich um relativ kleine Länder mit Unternehmen deren durchschnittliche Marktkapitalisierung bei rund 670 Millionen Euro liegt. Man kann also von einem sehr illiquiden Feld sprechen“, so Böttcher zu einem grundsätzlichen Problem.

Geringe Korrelation zu Weltmärkten

Der Charlemagne Capital-Fondsmanager gibt zu, dass die Frontier Markets in den letzten zehn Jahren gegenüber den Emerging Markets um rund 50 Prozent underperformed haben. Für die hoffnungsvollen neuen Märkte spreche trotzdem, dass die Korrelation zu den globalen Märkten gering sei – in der Vergangenheit sei sie mitunter auch negativ gewesen.

Schlechte YTD-Performance

„Die Frontier Markets konnten sich noch nicht von anderen Weltmärkten abkoppeln“, umschreibt Böttcher die Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf. So hinke der überwiegende Teil der Frontier Markets den Höchstständen von 2008 hinterher. Etwas besser haben sich mit einer YTD-Performance von -2,1 bzw. -7,2 Prozent nur Saudi Arabien bzw. Katar. Stark schlug sich mit +32,6 Prozent lediglich die Mongolei.

Vier Frontier Markets Fonds

Die Charlemagne Capital Frontier Markets-Produktpalette umfasst derzeit mit dem Charlemagne Capital New Frontiers Fund, dem Magna New Frontiers Fund, dem Magna Africa Fund sowie dem Magna Middle East Fund gleich vier Fonds, mit denen Investoren auf das Potenzial der neuen Märkte setzen können. Ende November soll dazu auch noch der Mongolia Invest Fund dazu kommen.

Risiken vermeiden

„Die Frontier Markets sind ineffizient, das ist gut für Stockpicker“, bringt Böttcher seinen Investmentansatz auf den Punkt. Ein „Top-Down-Overlay“ sollen helfen Märkte mit signifikanten Risiken zu meiden. Zu den Ländern, die diesen Test derzeit nicht bestehen gehören Argentinien, Venezuela, Simbabwe, Kuwait und Pakistan. Vietnam und Kuba wären dagegen nur vorübergehend kein Thema.

Fonds für Enteignungsopfer

Böttcher interessiert sich in den einzelnen Märkten für spezielle Situationen, wie er erklärt. Dazu gehört etwa der rumänische Fondul Proprietatea. Er wurde von der
Regierung für jene Rumänen eingerichtet, die während des kommunistischen Regimes enteignet wurden und notiert seit Jahresbeginn an der Börse in Bukarest. „Das ist ein sehr liquides Investment, das mit einem starken Abschlag gehandelt wird“, so Böttcher.

Interessant: Mongolei

Viele gute Gelegenheiten sieht der Experte derzeit auch in der Mongolei – etwa in den Bereichen Infrastruktur oder Konsum. Er verweist auf die starke Börsenperformance, die sich – wie bereits angemerkt – nach dem Vorjahr auch heuer fortsetzen dürfte. Interessant sei die Kooperation zwischen Mongolian Stock Exchange und London Stock Exchange. „Bald werden mongolische Aktien auch in London handelbar sein“, sagt er.

YTD-Performance: +26,8 Prozent

Nach einem Plus von 26,8 Prozent im Vorjahr, hat der Charlemagne New Frontiers Fund im bisherigen Jahresverlauf ein Minus von 17,2 Prozent zu Buche stehen. Damit hinkt der Fonds sowohl dem MSCI EM Index (-15,5 Prozent) als auch dem MSCI Frontier Markets Index (-13,6 Prozent) hinterher, die er im Vorjahr noch beide schlagen konnte. (Performance Daten per 14.09.2011)

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