Per Ende September 2011 betrug das Totalvolumen der in der Statistik von Swiss Fund Data AG und Lipper erfassten Anlagefonds 614.7 Mrd. CHF, davon entfielen rund 221.2 Mrd. CHF auf Fonds für institutionelle Investoren, welche in letzter Zeit an Boden gewinnen und über einen Drittel des Gesamtmarktes ausmachen. Davon entfielen 163 Mrd. CHF auf Schweizer Fonds für qualifizierte Anleger, knapp 55 Mrd. CHF auf institutionelle Anteilsklassen ausländischer, in der Schweiz zum Vertrieb zugelassener Fonds. Vor allem institutionelle Anleger wie Pensionskassen haben einen ständigen Anlagebedarf und können nicht einfach auf „bessere Zeiten“ hoffen bzw. verzeichnen, wenn überhaupt, tiefere Rücknahmen als Publikumsfonds.
Im Vergleich mit dem Vormonat erhöhten sich die Anteilsrücknahmen im September getrieben durch die Ängste um eine Verlangsamung der Weltkonjunktur sowie eine Verschlimmerung der Eurokrise. Mit 4.7 Mrd. CHF waren es die höchsten monatlichen Abflüsse seit Oktober 2008. Trotzdem stiegen die in Schweizer Franken gemessenen Vermögen um rund 3.6 Mrd. CHF. Denn die Intervention der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zur faktischen Anbindung des Schweizer Frankens an den Euro führte zur Höherbewertung aller auf Fremdwährungen lautenden Fonds, insbesondere Geldmarkt- und Obligationenfonds. Denn vom Gesamtvolumen am Fondsmarkt Schweiz führen nur 48% ihre Bücher in Schweizer Franken, während die übrigen 52% auf Fremdwährungen lauten, davon allein 26% auf Euro und 22% auf US-Dollar.
Infolge des Eingriffs der SNB blieben aber auch die Aktienfonds, trotz Mittelrückzügen in der Höhe von rund 2 Mrd. CHF, aus Schweizer Franken Sicht von grösseren Verlusten verschont. Zum Vergleich: In US-Dollar gemessen verlor der MSCI World TR Index in Berichtsmonat -8.6%, in Schweizer Franken gemessen gewann der Index aber +3.0%.
Nur wenige Fondstypen, wie Rohstoff- und Edelmetallfonds, „Money Market CHF“ sowie „Bond Global Corporates“ konnten in bescheidenem Umfang Neugeld generieren. Infolge des Einbruchs der Edelmetallpreise nahmen die Vermögen der übrigen Fonds, ohne Nettomittelflüsse, um rund 1.9 Mrd. CHF ab. „Diese Entwicklung bestätigt das Ausmass der Verunsicherung der Publikumsanleger. Da sich die Unsicherheit an den Märkten weiter zugespitzt hat, nimmt ihre Ratlosigkeit zu – sie suchen offenbar nur noch einen möglichst sicheren Hafen für ihre Ersparnisse“, sagte Dr. Matthäus Den Otter, Geschäftsführer des Swiss Funds Association SFA.