Die Zielvorgaben – eine jährliche Performance zwischen sechs und acht Prozent, eine Volatilität unter zehn Prozent sowie ein Sharp Ratio zwischen 1,5 und 3,5 – konnten bislang erreicht werden: Seit der Auflegung 2008 konnte eine jährliche Performance von 13,1 Prozent bei einer gleichzeitigen Volatilität von 5,1 Prozent eingefahren werden. Die Sharpe Ratio beläuft sich auf 2,4 (alle drei Zahlen Stand September 2011, Anm.).
Portfoliobau mit Scoring-Modell
Konstruiert werde das Portfolio mit Hilfe eines Scoring Modells, das 20 quantitative und sieben qualitative Faktoren analysiert, so Wilhelm weiter. Zu den analysierten quantitativen Faktoren zählen unter anderem die Unternehmensbilanzen, die Liquidität der Emission, technische Indikatoren sowie die Analyse der individuellen Zins- und Kreditkurven eines Emittenten.
Wichtig: Managementqualität
Zu den sieben qualitativen Faktoren zählt Wilhelm wiederum Transparenz, die „Equity Story“, Management und Aufsichtsrat – analysiert werden Qualität, Zuverlässigkeit, Fluktuation sowie die Laufzeit der Verträge – die Nähe zu Regierung und Administration, sowie die Frage wie die Shareholder- im Gegensatz zur Bondholder-Politik eines Emittenten ausgelegt ist.
Verkaufsdisziplin
„Die Kauf- und Verkaufssignale werden mit Hilfe des Scoring Modells generiert“, so Wilhelm. Konkret wird eine Position dann verkauft, wenn sie weniger als 20 Punkte auf einer Skala von null bis hundert aufweist. „Gerade das Verkaufen ist ein wichtiger Baustein des Portfolio-Managements“, sagt der Fondsmanager. Gekauft werde eine Position wiederum bei einer Punktezahl von mehr als 80.
Management muss glaubwürdig sein
Verkauft werde eine Position grundsätzlich dann, wenn die Rendite sich normalisiert habe oder der faire Wert erreicht wurde. Weitere Gründe wären Analysefehler, ein verschlechterter Ausblick sowie der Fall, dass die Story nicht mehr stimme. „Letzteres liegt etwa dann vor, wenn das Management zwei Quartale hintereinander unglaubwürdig ist“, erklärt Wilhelm.
Kauf bei Bodenbildung
Kaufentscheidungen würden wiederum innerhalb eines Zeitraums von bis zu 30 Tagen umgesetzt werden und zwar dann, „wenn die Bodenbildung erfolgt ist oder der Zielkurs bzw. die -rendite erreicht wurde“. Für das laufende Jahr und 2012 gibt sich der Experte optimistisch – mit „guten Chancen“ rechne er etwa für den Fall, dass es zu Umschuldungen komme.
Flache Zinskurve
Den durchschnittlichen risikofreien Zinssatz sieht Wilhelm im Jahresschnitt nicht über 1,50 Prozent. „Die Zinskurve könnte in gewissen Teilbereichen zeitweillig sehr flach bzw. invers werden“, so Wilhlem. „Carry und automatische Kursgewinne bleiben bei Credits bestehen“, sagt er weiter. Positiv: Laut Wilhelm wurde das Portfolio bereits auf Basel III ausgerichtet
Performance seit 2008: +40 Prozent
Das Portfolio setzt sich aktuell zu rund 40 Prozent aus Titeln mit Investmentgrade-Rating zusammen. Jeweils 13 Prozent der Positionen weist ein BB- bzw. B+-Rating auf. Die Cashquote liegt bei 13,8 Prozent. Die durchschnittliche Laufzeit liegt derzeit bei 4,9 Jahren, die Rendite im Portfolio bei rund 7,5 Prozent. Seit der Auflage im Jahr 2008 hat der Fonds Anlegern ein Plus von knapp 40 Prozent gebracht.