An der Assetklasse schätzt er auch, dass sie sich nach Börseturbulenzen oder Krisen vergleichsweise schnell erholt. „Genau dann sollten Investoren auch kaufen“, sagt Petronikolos.
Kein sicherer Hafen
„Schwellenländer-Staatsanleihen sind kein sicherer Hafen“, stellt Petronikolos unmissverständlich klar. So werde die Assetklasse von Börsenschocks und Krisen durchaus beeinflusst. „Allerdings hat es nur zwölf Monate gedauert bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden konnte“, sagt er. Auch die im September eingefahrenen Verluste wären im Oktober wieder zu einem Drittel aufgeholt worden.
Schwächephasen nutzen
Gerade die angesprochenen Schwächephasen stellen für den Barings-Experten gute Einstiegspunkte dar. „Das schlechteste was Investoren tun können ist zu diesen Zeitpunkten zu verkaufen.“ Diese Widerstandsfähigkeit sei auf die starke fundamentale Ausgangslage der Emittentenländer zurückzuführen, die die Assetklasse auch mittel- und langfristig treiben sollte.
Geringere Korrelation
Zur Portfoliodiversifizierung eignet sich die Assetklasse nicht zuletzt wegen der geringen Korrelation zu anderen Fixed Income-Segmenten, so Petronikolos. Gegenüber globalen Anleihen liege sie bei 0,52, gegenüber US-Anleihen sogar bei lediglich 0,13. Etwas mehr würden Schwellenländer-Lokalwährungsanleihen wiederum mit High Yield-Anleihen (0,66) und Aktien – sprich dem S&P 500 (0,70) – korrelieren.
Hohes Aufwertungspotenzial
Eine der wichtigsten Performancequellen – sowohl mittelfristig als auch langfristig – stellt für Petronikolos das Aufwertungspotenzial der Schwellenländerwährungen gegenüber Währungen aus den entwickelten Ländern dar. „Auch das ist auf die starke fundamentale Ausgangslage zurückzuführen“, meint er. Schwellenländerwährungen wären seiner Meinung nach im Durchschnitt unterbewertet.
Starke Performanceerwartung
Durch die Währungsaufwertung erwartet der Experte einen Performancebeitrag von rund fünf bis sechs Prozent. Attraktiv wären auch die im Vergleich zu den entwickelten Ländern weitaus attraktiveren Kuponzahlungen von rund sechs Prozent. „Insgesamt können Investoren mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance von rund zwölf Prozent rechnen“, sagt Petronikolos.
14 Länder im Portfolio
Derzeit befinden sich mehr als 180 Wertpapiere aus 14 Ländern im Portfolio. Die durchschnittliche Duration liegt bei 4,5, die Rückzahlungsrendite bei 6,68. Übergewichtet gegenüber der Benchmark (JPM GBI-EM Global Diversified, Anm.) sind derzeit Ungarn, Brasilien, Mexiko und Polen, untergewichtet wiederum Thailand, Peru, Türkei und Russland.
Ungarn übergewichtet
Die starke Gewichtung Ungarns (Anteil am Portfoliovolumen: 10,5 Prozent) führt Petronikolos auf die attraktiven Bewertungen und den billigen Forint zurück. „Das Land kann sowohl mit einem Außenhandels- als auch einen Leistungsbilanzüberschuss aufwarten. Gleichzeitig hat die Regierung mehrmals betont, dass sowohl die Verschuldung als auch das Defizit reduziert werden sollen“, sagt er.
Hohes Exposure zu Liquidität
Das größte mit Schwellenländer-Lokalwährungsanleihen verbundene Risiko ist für den Barings-Experten mangelnde Liquidität. Dementsprechend habe man sich auch für ein hohes Exposure zu Liquidität entschieden – obwohl das die Fondsrichtlinien eigentlich nicht vorsehen würden. Petronikolos versichert, dass das Portfolio innerhalb von wenigen Stunden liquidiert werden kann.
YTD-Performance: -5,27 Prozent
Gemanagt wird der Fonds auf Basis einer „rigorosen“ Makro-Fundamentalanalyse. Dabei werden verschiedene Szenarien berücksichtigt – und das anscheinend mit Erfolg: Im Vorjahr konnte eine Performance von +17,4 Prozent erzielt werden. Heuer steht ein vorläufiges Minus von 5,27 Prozent zu Buche (Anm., YTD per 24.10.2011). Die Benchmark hat über denselben Zeitraum eine Performance von +1,82 Prozent vorzuweisen.