e-fundresearch: "Welche Zinsentwicklung erwarten Sie im Euro-Raum in den nächsten 12-18 Monaten?"
Stefan Höhne, Senior Produktspezialist Fixed Income, "Gerling Reserve Fonds" (09.11.2011): "Nach der erfolgten Zinssenkung der EZB in der letzten Woche auf 1,25 % erwarten wir zum aktuellen Zeitpunkt bis Ende 2012 keine weiteren Änderungen der europäischen Zentralbankzinsen.
Im aktuellen Umfeld würde man eher zu einer erhöhten Duration tendieren. Aufgrund des insgesamt historischen niedrigen Zinsniveaus und der volatilen Kapitalmärkte sind wir jedoch durationsmäßig im neutralen Bereich aufgestellt."
Herbert Steindorfer, Fondsmanager, "ESPA CASH EURO-PLUS EUR A" & " ESPA CASH EURO T" (09.11.2011): "Der Zinssenkung von Anfang November wird eine weitere Zinssenkung folgen. Der steigende Stress am Staatsanleihemarkt aufgrund der Eskalation um Griechenland und Italien, die anhaltende Bankenkrise und die Erwartung einer „milden Rezession“ im Euroraum, wie es EZB-Präsident Draghi ausdrückt, sind die drei wichtigsten Fakten, die für ein auf mittlere Sicht tief bleibendes Leitzinsniveau sprechen."
Dimitri Andraos, Head of Fixed Income & Credit, "Swiss Life Funds (F) Money Market Euro I" (08.11.2011): "We expect the ECB to cut rates by another 25 bps in the next 3 months. Then the refi rate should remain at 1.00% over the course of 2012. We expect sovereign concerns to ease by yearend 2012, paving the way for rate hikes in 2013."
Karl Halsegger, CEFA, Senior Fund Manager, "RT Euro Cash Plus T" (09.11.2011): "Die Unsicherheiten im europäischen Finanzsystem haben sich weiter verstärkt. Ausgehend von der Schuldnerqualität ist daher eine sehr divergente und äußerst volatile Zinsentwicklung zu erwarten. Bei den Schuldnern mit hervorragender Bonität besteht sogar noch ein wenig Zinspotential nach unten, denn derzeit weisen viele Wirtschaftsindikatoren darauf hin, dass sich der Euro-Raum in Richtung Rezession bewegt."
e-fundresearch: "Erwarten Sie deflationäre oder inflationäre Trends in Europa in den nächsten 12 Monaten?"
Stefan Höhne, Senior Produktspezialist Fixed Income, "Gerling Reserve Fonds" (09.11.2011): "Die aktuellen realwirtschaftlichen Daten im Herbst bestätigen unsere Einschätzung. So prognostizieren wir für die Eurozone im Jahr 2012 nur noch ein minimales Wachstum von 0,5% und einen Abschwung im Jahr 2013. Wir sehen zum aktuellen Zeitpunkt keine Deflation und auch die inflationären Tendenzen in Europa scheinen beherrschbar. So gehen wir trotz des dynamischen Anstiegs der Inflationsrate in den letzten Monaten von einer zukünftigen Inflationsrate von 1,5% in der Eurozone im Jahr 2012 aus. Damit sollte die Inflationsrate im nächsten Kalenderjahr wieder unterhalb des angestrebten Inflationsziels der EZB liegen."
Herbert Steindorfer, Fondsmanager, "ESPA CASH EURO-PLUS EUR A" & " ESPA CASH EURO T" (09.11.2011): "Die Inflation liegt aktuell auf erhöhtem Niveau, jedoch dürfte das Inflationsrisiko ausgeglichen sein. Die Risiken für den Wirtschaftsausblick übertragen sich auch auf eine zurückhaltende Konsumentenstimmung und damit verringert sich auch die pricing power der Unternehmen für ihre Güter."
Dimitri Andraos, Head of Fixed Income & Credit, "Swiss Life Funds (F) Money Market Euro I" (08.11.2011): "The sovereign crisis has clearly brought defationary pressures. Banks are under intense scrutiny from markets and will offload risks from balance sheets hence bringing conditions for a severe credit crunch in European economies. However inflationary pressures will be back in 2013."
Karl Halsegger, CEFA, Senior Fund Manager, "RT Euro Cash Plus T" (09.11.2011): "Aufgrund der konjunkturellen Aussichten und der Anstrengungen von den europäischen Ländern ihr Budget zu sanieren, sollte die Inflation wieder nach unten tendieren. Im Fall einer stärkeren Rezession sind später auch geringfügig deflationäre Phasen, wie wir sie aus Japan kennen, nicht auszuschließen. In der Eurozone baut sich parallel dazu ein latentes Inflationspotential auf. Es würde dann zum Ausbruch kommen, wenn die Anleger das Vertrauen in das Finanzsystem soweit verlieren, dass sie in Realvermögen wechseln."
e-fundresearch: "Wie beurteilen Sie die hohe Staatsverschuldung in Europa und welche Auswirkungen erwarten Sie für die Geld- und Kapitalmärkte?"
Stefan Höhne, Senior Produktspezialist Fixed Income, "Gerling Reserve Fonds" (09.11.2011): "Die Volatilität der Renditen und festverzinslicher Euro-Wertpapiere wird aufgrund der weiterhin ungelösten Staatsschuldenkrise und der sich abschwächenden Konjunktur in Europa hoch bleiben. Staatliche Wachstumsimpulse sind aufgrund der notwendigen Haushaltskonsolidierungen schwer umsetzbar. Temporäre Verluste wegen der erhöhten Volatilität müssen daher in diversen Assetklassen einkalkuliert werden. Die zunehmende Risikoaversion der Investoren und der zunehmende Liquiditätsbedarf einiger Investorengruppen bewirken dauerhaft erhöhte Spreadlevels.Die emittentenspezifische Spreaddifferenzierung innerhalb gleicher Assetklassen wird weiter hoch bleiben. Risikoarme Fixed Income Segmente wie deutsche Bundesanleihen werden in dieser Marktphase weiter von Ihrer Safe Haven Funktion profitieren."
Herbert Steindorfer, Fondsmanager, "ESPA CASH EURO-PLUS EUR A" & " ESPA CASH EURO T" (09.11.2011): "Mit einer absehbaren Entspannung der Staatsschuldenkrise ist nicht zu rechnen. Die Umsetzung notwendiger Konsolidierungsmaßnahmen und Strukturreformen, um in Zukunft wettbewerbsfähiger zu sein, braucht Zeit. Aber diese Schritte sind maßgeblich für das Vertrauen an den Märkten, denn die Investoren entscheiden, ob ein Land zahlungsfähig bleibt oder ob es unter den EU-Rettungsschirm muss. Jede Entwicklung hin zu einer politischen Instabilität drückt sich in steigenden Risikoaufschlägen aus. Somit sind die Regierungen der angeschlagenen Länder massiv gefordert. Die Kombination aus Staatsschulden- und Bankenkrise und die Auswirkungen auf die Realwirtschaft lassen aus heutiger Sicht wenig Spielraum für die langen Kapitalmarktzinsen."
Dimitri Andraos, Head of Fixed Income & Credit, "Swiss Life Funds (F) Money Market Euro I" (08.11.2011): "The sovereign crisis has yet to reach its peak and economic scenarios are grim. Banks will remain under pressure for the next 12-18 months and liquidity will remain scarce. We expect Euribor vs Eonia basis to remain wide and banks to continuously rely on the ECB to provide refinancing during the course of 2012."
Karl Halsegger, CEFA, Senior Fund Manager, "RT Euro Cash Plus T" (09.11.2011): "Die Finanzprobleme der hoch verschuldeten Staaten haben sich gravierend verschärft. Die Aufgabe der Regierungen in dieser Situation ist es, den Anlegern glaubhaft zu vermitteln, dass sie die Budgetdefizite in Griff haben und dass sie in der Lage sind, diese auch herunterzufahren. Bedauerlicherweise konnten die verantwortlichen Politiker bis jetzt weder mit der Entwicklung auf den Finanzmärkten Schritt halten und schon gar nicht aktiv gestaltend eingreifen. Diese Situation verursacht auf den Geld- und Kapitalmärkten starke Spannungen und Verwerfungen. In allen Marktsegmenten werden sämtliche Einflussfaktoren auf die Kursbildung und die Investitionsentscheidungen durch die Staatsschuldenkrise überlagert."
Frage 4
e-fundresearch: "Welche Elemente sind die wichtigsten in Ihrem Investmentprozess?"
Stefan Höhne, Senior Produktspezialist Fixed Income, "Gerling Reserve Fonds" (09.11.2011): "Unser Investmentprozess basiert auf drei Elementen, die eng miteinander verzahnt sind. Neben dem Durationsmanagement sind dies die Portfolioallokation und eine tiefgreifende Credit-Analyse auf Emittentenebene. Gerade in solch schwierigen Kapitalmarktzeiten können wir als Versicherungs-KAG durch umfangreiche Ressourcen, eine klare strategische Ausrichtung des Prozesses und eine hohe Transparenz bei unseren internen und externen Kunden punkten."
Herbert Steindorfer, Fondsmanager, "ESPA CASH EURO-PLUS EUR A" & " ESPA CASH EURO T" (09.11.2011): "Sicherheit und Liquidität stehen im Vordergrund. Je länger die Laufzeit der Investition desto wichtiger ist die Bonität und Sicherheit bis hin zu Länder- bzw. Staatsgarantien."
Dimitri Andraos, Head of Fixed Income & Credit, "Swiss Life Funds (F) Money Market Euro I" (08.11.2011): "Our main focus is to avoid credit events and remain as liquid as required by current market conditions."
Karl Halsegger, CEFA, Senior Fund Manager, "RT Euro Cash Plus T" (09.11.2011): "Das Portfolio des RT EURO CASH PLUS Fonds ist regional und nach Emittenten breit diversifiziert. Wesentliche Kriterien bei der Wertpapierselektion sind gute Bonität und hohe Liquidität. Stand früher im Rahmen des aktiven Managements die Positionierung auf der Zinskurve im Vordergrund, so ist derzeit eindeutig das Credit-Management die wichtigste Steuerungsgröße."
Frage 5
e-fundresearch: "Welche Segmente und Emittenten sind derzeit in Geldmarktfonds über- und untergewichtet? Was sind die Gründe dafür?"
Stefan Höhne, Senior Produktspezialist Fixed Income, "Gerling Reserve Fonds" (09.11.2011): "Bitte berücksichtigen Gerling Reserve ist ein "geldmarktnaher Rentenfonds", kein "Geldmarktfonds!". Hier die Antwort zum Gerling Reserve:
Insgesamt streben wir auf Jahressicht unabhängig von der Kapitalmarktsituation mit dem Gerling Reserve Fonds immer eine positive Wertentwicklung für unsere Kunden an.
Aktuell halten wir derzeit relativ hohe Cashbestände zwecks Herstellung einer hohen Liquidität im Gesamtportfolio. Insbesondere im Bereich Financials (Nachranganleihen) haben wir Positionen in den letzten Monaten abgebaut. Um die Portfoliostabilität sicherzustellen, bilden bonitätsstarke Covered Bonds (Pfandbriefe) und Staatsanleihen erstklassiger Bonität/Emittenten das Basisinvestment des Portfolios. Darüber hinaus sind aktuell aber immer noch circa 50 Prozent des Gesamtportfolios in Spreadprodukten wie Corporates und Financials investiert. Aufgrund der kurzen Restlaufzeiten der einzelnen Positionen sehen wir die Risiken dieser Investments als beherrschbar an. Der erzielbare Redniteaufschlag bietet einen zusätzlichen Puffer, um negative Auswirkungen durch Spreadschwankungen auszugleichen. Mit einer Gesamtperformance von insgesamt 2,2 Prozent im Kalenderjahr 2011 (per 31.10.2011) bieten wir unseren Kunden trotz der Ausnahmesituation an den europäischen Rentenmärkten auch in diesen Zeiten eine attraktive Performance."
Herbert Steindorfer, Fondsmanager, "ESPA CASH EURO-PLUS EUR A" & " ESPA CASH EURO T" (09.11.2011): "Beide Cash Fonds investieren in ausgewählte Financials mit einem Minimum Rating A1, in Pfandbriefe und Covered Bonds sowie in Staats- oder Landesgarantierte Anleihen aus den Kernländern der Eurozone. Ausgegrenzt sind Emittenten aus Ländern, die immer noch mit den Folgen der Immobilenblase zu kämpfen haben, wie Spanien oder Großbritannien.
Von den Peripheriestaaten ist in geringem Ausmaß nur Italien im Portfolio vertreten. Die Emissionsländer Österreich und Deutschland sind deutlich übergewichtet."
Dimitri Andraos, Head of Fixed Income & Credit, "Swiss Life Funds (F) Money Market Euro I" (08.11.2011): "We do not buy securities issued by European peripheral entities, public or private. Symmetrically we overweigh core European issuers. Reasons are stated in 4."
Karl Halsegger, CEFA, Senior Fund Manager, "RT Euro Cash Plus T" (09.11.2011): "Emittenten aus Deutschland und den Niederlanden sind übergewichtet. Der Anteil an AAA-Papieren wurde erhöht. Darüber hinaus hält der RT EURO CASH PLUS Fonds einen größeren Anteil an qualitativ guten Corporate Bonds. Hauptgrund dafür sind die großen Marktunsicherheiten. Mit dieser Strategie soll - wie bisher erfolgreich praktiziert - die Volatilität des Fonds möglichst gering gehalten werden."
Alle Performance Daten per 27.10.2011: