Kritikern der – vor allem im Zuge der Finanzkrise in Verruf geratenen – Wertpapierleihe entgegnet der Experte, dass sie unter anderem dazu beitrage die Marktliquidität zu erhöhen.
Geringere Transaktionskosten
Laut Kaiser profitieren von der Wertpapierleihe auch Investoren. So führe die verbesserte Liquidität an den Wertpapier- und Derivate-Märkten zu engeren Trading Spreads und damit auch zu geringeren Transaktionskosten. Gleichzeitig erhöhe das Securities Lending die Möglichkeit für Investoren, Risiko zu managen. „Sie können damit positive und negative Sichtweisen auf Märkte und einzelne Wertpapiere formulieren.“
Konservative Risikoparameter
„Unser Ziel ist es attraktive Erträge für unsere Kunden im Rahmen konservativer Risikoparameter umzusetzen“, so Kaiser weiter. Verluste durch den Default von Entleihern wären nicht zu befürchten. „Wir arbeiten seit mehr als 30 Jahren mit der Wertpapierleihe und noch nie mussten aufgrund des Ausfalls eines Entleihers Verluste hingenommen werden“, sagt er.
Handelssystem: „PRISM“
Das BlackRock-Handelssystem in der Wertpapierleihe ist unter den Namen „PRISM“ bekannt und basiert auf den Säulen „Supply Management“, „Demand Capture“, „Research Ergebnisse“ und „Markt-Information“. „Das relative Pricing ist sichtbar, so, dass Händler die passende Handelsstrategie wählen können und entweder Auslastung oder Gebühren erhöhen“, erklärt Kaiser.
Starke Performance
Die Performance des Securites Lending kann sich durchaus sehen lassen, was eine hauseigene Analyse, die die Wertentwicklung der Aktienleihe in irischen Fonds (die non-cash Sicherheiten akzeptieren, Anm.) mit dem durchschnittlichen Marktertrag zwischen April 2009 und April 2011 vergleicht, bestätigt. Konkret hat BlackRock über diesen Zeitraum 14,8 bps generiert, der durchschnittliche Marktertrag lag bei 7,0 bps.
„Short Squeeze“ unwahrscheinlicher
„Triebkräfte für die überlegene Performance sind Investitionen in Research, Technologie und Trading Tools“, kommentiert Kaiser die Performance. Auf die Frage, ob auch bei ETFs ein „Short Squeeze“ entstehen kann, antwortet wie folgt: „Das Risiko eines Auftretens ist erheblich geringer als bei Aktien, da die offene Struktur von ETFs die Creation von zusätzlichen Fondsanteilen erlaubt.“
Wichtig: Wertpapierleihe-Verträge
Ein „Short Squeeze“ liegt bekanntlich dann vor, wenn der Verleiher einer Aktie diese zurückfordert, so, dass der Entleiher die „short“-Position im Markt zurückkaufen muss. „Obwohl ein Short Squeeze bei ETFs eher unwahrscheinlich ist, sollten Investoren, die ihre ETF Fondsanteile verleihen, sicherstellen, dass sie Wertpapierleihe-Verträge mit ihren Gegenparteien haben, um Probleme zu vermeiden“, so Kaiser weiter.