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e-fundresearch: "Wie ist Ihr Ausblick für die Entwicklung der Schweizer Konjunktur und der Schweizer Unternehmen in den nächsten 12-18 Monaten?"
Birgitte Olsen, Fondsmanagerin, "BB Entrepreneur Switzerland" (22.12.2011): "Wenngleich aus der Binnenoptik die Schweiz eine vergleichsweise hohe Disziplin in punkto Verschuldung und Haushaltsdefizite ausweist, vermag sich das Land mit seiner stark exportorientierten Wirtschaft den Folgen der Schuldenkrise in Europa nicht entziehen. Gerade der starke Schweizer Franken drückt auf die Gewinne exportlastiger Industrie¬unternehmen. Die wirtschaftliche Verfassung vieler Schweizer Unternehmen ist aber dennoch ermutigend. Sie verfügen über reichlich liquide Mittel, sind deutlich besser kapitalisiert als noch vor zehn Jahren, nehmen international führende Positionen in ihrem Markt ein und sind damit auch für eine kommende konjunkturelle Delle gut gerüstet. Insgesamt sind wir für Schweizer Unternehmen milde positiv gestimmt und erwarten lediglich eine temporäre Abschwächung der weltweiten Konjunktur, nicht aber eine tiefe und langanhaltende Rezession."
Marc Hänni, Leiter Aktien Schweiz und Portfoliomanager, "Raiffeisen Futura Swiss Stock A" (20.12.2011): "Nach wie vor stehen die Aktienmärkte im Banne der Schuldenkrise in Europa sowie der sich weltweit abschwächenden Konjunktur. Viele Schweizer Unternehmen haben zusätzlich mit dem starken Franken zu kämpfen, der die im Ausland erzielten Erträge schmälert. Für eine leichte Entlastung sorgte die Schweizerische Nationalbank, indem sie Anfang September einen Mindestkurs von 1.20 Schweizer Franken zum Euro festlegte. In der Folge legten sowohl die europäische Gemeinschaftswährung als auch der US-Dollar gegenüber dem Schweizer Franken zu. Die Situation blieb für viele Schweizer Unternehmen aber prekär, da diese aufgrund ihrer hohen Exportabhängigkeit – beispielsweise die Maschinen- oder Uhrenindustrie – auf einen konkurrenzfähigen Schweizer Franken-Kurs zum Euro sowie US-Dollar angewiesen sind.
Mit Blick auf das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis sowie die Dividendenrendite vieler Schweizer Unternehmen sind Aktien günstig bewertet. Eine glaubwürdige Lösung der europäischen Schuldenproblematik könnte sich in einer nachhaltigen Kurserholung niederschlagen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 2012 liegt für den Schweizer Aktienmarkt (Swiss Performance Index) bei 14.2x, für Mid Caps bei 13.0x und für Small Caps bei 10.2x, was gegenüber dem 15-jährigen Durchschnitt einem Abschlag zwischen 23% (beim Gesamtmarkt) und 37% (bei den Small Caps) entspricht."
e-fundresearch: "Welche Elemente sind die wichtigsten in Ihrem Investmentprozess und welche Benchmark wird verwendet?"
Birgitte Olsen, Fondsmanagerin, "BB Entrepreneur Switzerland" (22.12.2011): "Mit dem BB Entrepreneur Switzerland Fund investieren wir ausschliesslich in börsenkotierte eigentümer- bzw. familiengeführte Unternehmen. Entrepreneure orientieren ihr Handeln an langfristigen Zielen und folgen einem differenzierten Wertesystem. Im Vergleich zu Nicht-Familienunternehmen richten sie ihre Geschäftsentscheide nicht nur auf kurzfristige Finanzziele, sondern berücksichtigen insbesondere auch die langfristigen Interessen von Angestellten, Kunden, Lieferanten und Aktionären. Der Fokus wird dabei auf die ökonomische Nachhaltigkeit gelegt: „Denken in Generationen, nicht in Quartalen“ lautet die Maxime. Zahlreiche empirische Studien in den USA und Europa stellen wiederholt fest, dass eigentümergeführte Unternehmen eine höhere Rentabilität aufweisen als der Gesamtmarkt. Der Selektionsprozess setzt sich aber ebenso aus traditionellen fundamentalen quantitativen wie qualitativen Analysekriterien zusammen. Die Titelgewichtung berücksichtigt neben dem Kurspotenzial insbesondere auch titelspezifische Risiken, womit wir aus Portfoliosicht eine risiko-adjustierte Positionierung anstreben. Als Performancemassstab verwenden wir den Swiss Performance Index, die Titelselektion erfolgt aber ausschliesslich bottom-up und benchmark-unabhängig."
Marc Hänni, Leiter Aktien Schweiz und Portfoliomanager, "Raiffeisen Futura Swiss Stock A" (20.12.2011): "Unsere Aktien-Selektion basiert auf einem "Bottom-Up-Ansatz". Wir sind sogenannte Stock-Picker. Innerhalb unserer Analysetätigkeit berücksichtigen wir sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren. Unterbewertete Qualitätsunternehmen identifizieren wir basierend auf Cashflow-Schätzungen. Auf qualitativer Seite verschaffen wir uns mit Hilfe von Management-Interviews und Produktions-Besichtigung ein Bild über die Unternehmen. Wir sind auch der Meinung, dass die Berücksichtung von Nachhaltigkeitskriterien zu einem Mehrwert in Form einer Outperformance führen kann. Beim Raiffeisen Futura Swiss Stock investieren wir ausschliesslich in Aktien, die die Nachhaltigkeitskriterien der externen Rating-Agentur Inrate erfüllen. Innerhalb des Schweizer Aktienmarktes sind das rund 60 Unternehmen der insgesamt 220 kotierten Gesellschaften. Der Referenzindex des Raiffeisen Futura Swiss Stock ist der Swiss Performance Index."
e-fundresearch: "Welche Über- und Untergewichtungen sind derzeit im Fonds umgesetzt?"
Birgitte Olsen, Fondsmanagerin, "BB Entrepreneur Switzerland" (22.12.2011): "Relative Über- und Untergewichtungen sind somit das Ergebnis aus der bottom-up Titelselektion und nicht Gegenstand von bewussten top down Asset Allocation-Entscheidungen. Für entrepreneurial Anlagestrategien typisch sind aber in der Tendenz Übergewichtungen in zyklischen Sektoren wie etwa Industrieunternehmen und eine Untergewichtung in eher defensiven Sektoren wie Versorger, Energie oder Telekommunikation. Ebenso ist der Anteil an Finanzwerten im Anlageuniversum der eigentümergeführten Unternehmen vergleichsweise geringer. Darüber hinaus sind mittelständische Unternehmen eher stärker vertreten, wenngleich unser Portfolio sowohl in gross-, mittel- und kleinkapitalisierte Unternehmen investiert ist. Gemessen an der Marktkapitalisierung sind wir mit unserer Strategie eher in der unteren Hälfte im Vergleich zu den anderen SPI-Gesamtmarktfonds, weisen aber eine deutlich höhere durchschnittliche Marktkapitalisierung aus als Small und Mid Cap Fonds. Unter den grösseren Gewichten zählen derzeit etwa der Spezialchemiehersteller SIKA und der Apothekendienstleister und Eisenpräparate-Hersteller Galenica. Unter den grosskapitalisierten Unternehmen halten wir zum Beispiel Adecco und die Swatch Group."
Marc Hänni, Leiter Aktien Schweiz und Portfoliomanager, "Raiffeisen Futura Swiss Stock A" (20.12.2011): "Im Segment der grosskapitalisierten Unternehmen sind wir aktuell in Roche GS, ABB, Adecco, SGS, Sulzer, Swisscom und Zurich FS übergewichtet. Nicht investiert sind wir momentan in Credit Suisse und UBS sowie in die beiden Index-Schwergewichten Nestlé und Novartis, da diese die Inrate-Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllen. Im Segment der Mid- und Small-Caps sind wir momentan in Belimo, Geberit, Sika, Galenica, Sonova, Schindler, Kuoni und Calida übergewichtet."
e-fundresearch: "Bitte kommentieren Sie die Performance- und Risikokennzahlen Ihres Fonds im laufenden Jahr und in den letzten 3 bzw. 5 Jahren."
Birgitte Olsen, Fondsmanagerin, "BB Entrepreneur Switzerland" (22.12.2011): "Das typische Risiko-Renditeprofil ergibt sich im langfristigen Kontext aus den oben erwähnten Eigenschaften eigentümergeführter Unternehmen. Über einen rollierenden 3- oder 5-Jahreshorizont resultiert eine deutlich überdurchschnittliche risiko-adjustierte Mehrrendite im Vergleich zum Gesamtmarkt. Insgesamt fällt auch die Wertschwankungsbreite leicht geringer aus als jene des SPI Index. Kurzfristig unterliegt aber das Portfolio auch grösseren Kursschwankungen, etwa wie in der gegenwärtigen negativen Marktphase, wo die Märkte weniger fundamental sondern vielmehr markttechnisch beeinflusst und überdies defensivere Werte bevorzugt werden. Wie etwa im Jahr 2008 liegen wir auch in 2011 entsprechend hinter dem Gesamtmarkt zurück. Im Einklang mit der langfristigen Geschäftsausrichtung von familien- bzw. inhabergeführten Unternehmen investieren auch wir über den Konjunkturzyklus hinaus. Seit mehr als fünf Jahren sind wir mit dieser Strategie erfolgreich unterwegs. Dieses typische Risiko-Renditeprofil hat sich übrigens auch für unsere Entrepreneur-Strategie in Europa bestätigt, wenngleich das europäische Entrepreneur-Universum aufgrund der Grösse und Diversität auch eine etwas feinere taktische Steuerung zulässt als etwa das Schweizer Universum."
Marc Hänni, Leiter Aktien Schweiz und Portfoliomanager, "Raiffeisen Futura Swiss Stock A" (20.12.2011): "Im laufenden Jahr liegt der Fonds hinter dem Referenzindex, da Blue Chips wie Nestlé oder Novartis deutlich besser als der Gesamtmarkt abgeschnitten haben. Aufgrund des nachhaltigen Ansatzes des Fonds dürfen wir jedoch nicht in diese defensiven Index-Schwergewichte investieren. Über drei und fünf Jahre generierte der Fonds aber eine beachtliche Outperformance und übertraf den Referenzindex um 11% beziehungsweise 5%. Auch innerhalb der Peer-Gruppe hat sich unser Fonds auf den vordersten Rängen platziert. Über diesen etwas längeren Zeitraum kam unser Investitions-Ansatz voll zum tragen. Der Anlagehorizont des Fonds liegt zwischen 12 bis 18 Monate."
e-fundresearch: "Wo sehen Sie in den nächsten 6-12 Monaten Wachstumspotenziale und wo gibt es Risiken bei Veranlagungen in Schweizer Aktien?"
Birgitte Olsen, Fondsmanagerin, "BB Entrepreneur Switzerland" (22.12.2011): "Strukturelle Wachstumspotenziale orten wir nach wie vor v.a. in aufstrebenden Schwellenländern, die von politischen und wirtschaftlichen Reformen, Infrastrukturinvestitionen und Wachstum der arbeitstätigen Bevölkerung profitieren. Viele Schwellenländer verfügen heute über solidere Staatshaushalte und geringere Verschuldungsquoten als die Industriestaaten und dürften mitunter auch die Weltkonjunktur in einer herausfordernden Phase zyklisch stützen. Gerade Schweizer Unternehmen sind wichtige Zulieferer im Infrastruktur- und Investitionsgüterbereich und partizipieren an dieser Entwicklung. Zu den Risiken: Die zusätzliche Versorgung der Finanzmärkte mit Liquidität durch die Notenbanken hat zwar zwischenzeitlich für Entspannung gesorgt, die Risiken im Bankensystem bleiben allerdings bestehen. Und auch die Schuldenproblematik von Griechenland und den übrigen Schuldennationen ist noch nicht gelöst. Die Wirtschaft Europas dürfte auch im kommenden Jahr darunter zu leiden haben und damit ebenso die Schweizer Unternehmen, die fortgesetzt mit dem starken Schweizer Franken zu kämpfen haben werden. Indes kommt den Unternehmen möglicherweise eine makroökonomische Bodenbildung in den USA und auch Chinas Lockerung der Geldpolitik bereits wieder entgegen. Als grösste Chance sehen wir entsprechend die derzeitig sehr niedrige Bewertung zyklischer Industrietitel, die eine starke Rezession impliziert. Sollte sich diese nicht bewahrheiten, so dürften unsere zyklischen Wachstumsaktien im Portfolio in den Bereichen Industrie, Technologie oder zyklische Konsumgüter besonders gute Kurschancen ausweisen. Nach unserem Ermessen dürfte aber der Markt noch selektiver zwischen Gewinnern und Verlierern unterscheiden. Mit unserem Fokus auf sehr solide finanzierte und langfristig ausgerichtete und unternehmerisch geführte Unternehmen dürften wir mit unserem Fonds vorteilhaft positioniert sein."
Marc Hänni, Leiter Aktien Schweiz und Portfoliomanager, "Raiffeisen Futura Swiss Stock A" (20.12.2011): "Wachstumspotential sehen wir speziell im Segment der Mid- und Small-Caps. Gerade dieses Marktsegment ist in den vergangenen Monaten unter anderem wegen des starken Schweizer Frankens massiv unter die Räder geraten. Die Bewertung ist aus historisch Sicht auf sehr tiefem Niveau. Viele Gesellschaften innerhalb dieses Segmentes verfügen aber über eine hohe Innovationskraft und nehmen zudem in ihren Nischen weltweit Führungsposition ein. Dazu gehören beispielsweise Geberit, Sika, Galenica, Sonova oder Sulzer.
Risiken sehe ich mehrheitlich auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene. Die Schuldenkrise in Europa und den USA sowie eine erwartete Abkühlung der chinesischen Wirtschaft lasten auf den Aktienmärkten. In der Schweiz kommt auch noch der starke Schweizer Franken hinzu."
Alle Daten per 12.12.2011: