Mit 71 Prozent Wertzuwachs hat der PEH-Q-Goldmines die gesamte Konkurrenz in diesem Jahr weit hinter sich gelassen. Das gilt nicht nur für die anderen Goldfonds, sondern für alle Fondsprodukte, die derzeit angeboten werden. Mit seiner Ausrichtung auf australische (36 %), südafrikanische (31 %) und amerikanische (25 %) Goldminen hat Fondsmanager Martin Siegel die richtige Mischung gefunden. Und das Beste: Er erwartet auch für das zweite Halbjahr Zuwächse.
Dickes Plus mit Gold, während der Rest der Welt verliert
Zugegeben, in diesem Jahr war es bislang nicht schwer, die Fondsgemeinde abzuhängen. Die meisten Aktienfonds notieren im roten Bereich. Doch ein Plus von 71 Prozent, oder auch von 60 Prozent, soviel wie die nächstplatzierten AIG Equity Gold und Merrill Lynch World Gold Fund schafften, hätte auch in anderen Jahren für Aufsehen gesorgt.
Die Angst um die Ersparnisse lässt den Goldpreis steigen
Das Besondere ist, dass sich der Goldpreis seit April 2001 in einem Aufwärtstrend befindet. Von etwa 255 US-Dollar je Feinunze stieg er in der Spitze bis auf 327,85 im Februar. Aktuell notiert der Goldpreis bei 316 US-Dollar (siehe pdf-File anbei). Der Anstieg hat mehrere Gründe: Da ist einmal die stabile industrielle Nachfrage bei rückläufigen Fördermengen. Und da ist vor allem auf einmal wieder die Nachfrage nach dem Krisenmetall Gold. Eine Renaissance, denn eigentlich hatten die meisten Marktbeobachter dem gelben Metall die Sicherheitsfunktion längst abgesprochen. Doch die anhaltende Baisse an den Aktienmärkten, die Angst vor terroristischen Anschlägen und nun auch noch die Bilanzbetrügereien bei diversen Unternehmen haben die Anleger zutiefst verunsichert. „Die Nachfrage nach Gold steigt nicht einfach wegen eines Krieges irgendwo in der Welt, sondern nur, wenn psychologische Aspekte eine Rolle spielen“, versucht Martin Siegel den Widerspruch aufzulösen. Und solch ein Aspekt ist, „dass die Leute Angst um ihr Erspartes haben“, so Siegel weiter.
Goldbarren oder Münzen sind uninteressant
Als Beispiel für seine Theorie führt Siegel die jüngste Entwicklung in Japan an. Nachdem die staatliche Einlagensicherung der Banken gesenkt wurde, deckten sich die ohnehin krisengeplagten Japaner mit Gold ein. Doch als Investment ist Gold uninteressant. Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn um 13,4 Prozent gestiegen. Auf Euro-Basis bleiben aber nur noch sieben Prozent Zuwachs. Und das zu Konditionen, wie Gold unter Profis gehandelt wird. Privatanleger müssen aber noch einen Spread zwischen An- und Verkaufspreis von etwa 4,3 Prozent bei Goldbarren und zwischen 7,5 Prozent beim Krüger Rand und 15 Prozent bei Golddukaten einkalkulieren. Das reduziert den theoretischen Gewinn erheblich. Käufer von Goldmünzen haben in diesem Jahr bislang sogar drauf gelegt.
Goldminenaktien haussieren im Verhältnis 1:6
Sehr viel interessanter sind hingegen Investments in Goldminen. Ihnen hilft der Goldpreis von über 300 US-Dollar, weil die Förderung dann rentabel ist. Und mit jedem Dollar, den die Feinunze mehr bringt, wächst der Ertrag der Minen überproportional. Johann Fürstenberger von Activest gibt das Verhältnis mit 1 zu 6 an. Will sagen: Wenn der Goldpreis ein Prozent zulegt, gewinnen Goldaktien sechs Prozent hinzu. Die Entwicklung des FTSE Gold Mines-Index bestätigt dies nicht ganz: Er hat seit Jahresbeginn in Euro knapp 30 Prozent zugelegt. Sehr viel besser hingegen die Outperformance des PEH-, des AIG- oder des Merrill Lynch-Fonds, die auf der Managementleistung der Fondsverantwortlichen basiert.
Goldpreis: Kursziel 400 US-Dollar
Und die sind weiter optimistisch. So beruhigt Siegel seine Anleger, die sich vor der Rückschlagsgefahr wegen einer möglichen Marktüberhitzung sorgen: „Kaum jemand ist bislang in Gold investiert, die Marktkapitalisierung der gesamten Branche ist etwa so hoch wie die des Dax-Werts Allianz.“ Auch Fürstenberger rechnet „längerfristig“ mit einem weiteren Anstieg. Und die Wiener RZB-Bank traut dem Goldpreis sogar zu, binnen zwölf Monaten auf 400 US-Dollar zu steigen.
Goldfreunde sollten auf Fonds setzen
Durchweg halten es die Profis jedoch für ratsam, in Gold via Goldfonds zu investieren. Die Goldminen notieren zumeist an fernen Börsen, die von Europa aus schlecht verfolgt werden können. Und für die Analyse der Titel ist Spezialwissen notwendig. Zudem sind die Werte sehr volatil, so dass sie rund um die Uhr beobachtet werden sollten. Denn auch der vorherige langfristige Abwärtstrend des Goldpreises ist noch in bester Erinnerung. Zumal die Notenbanken erst relativ kleine Teile ihrer umfangreichen Goldreserven, die sie nicht mehr benötigen, abzubauen. Eine Hypothek, denn Goldverkäufe in größeren Umfängen belasten den Preis. Ganz klar ein Job für spezialisierte Fondsmanager.
Hinweis: Der PEH Q-Goldmines ist in Österreich nicht zum Vertrieb zugelassen!