Damit ist der Zuwachs nur mehr knapp halb so hoch wie im Jahr zuvor (2010), als zum Ultimo die Zahl der Stiftungen gegenüber dem Vorjahr 2009 um 52 gestiegen war. Ein Abgleich der Statistik über die Jahre 2000 bis 2011 besagt, dass der absolute Zuwachs bei Stiftungen zuletzt stark an Dynamik eingebüsst hat. (siehe Grafik)
Auswirkung der Rechtsunsicherheit
„Diese Daten des Firmenbuches zeigen, dass sich die oftmaligen steuerlichen Verschlechterungen und die dadurch bedingte Rechtsunsicherheit unmittelbar ausgewirkt haben und somit deutlich weniger Privatstiftungen gegründet wurden. Wir wissen auch, dass zahlreiche Stifter nur durch den hohen Preis – den so genannten ´Mausefalleneffekt´ – von der Auflösung ihrer Stiftung Abstand nehmen,“ erklärt VÖP-Generalsekretär Christoph Kraus. „Es besteht die berechtigte Sorge, dass Österreich für große ausländischen Vermögen als Standort im internationalen Wettbewerb angesichts der immer wieder kehrenden Verunsicherungen ins Hintertreffen gerät.“
Daten aus Firmenbuch
Der VÖP stellt die einzig aussagekräftigen Informationen des Firmenbuches den rein steuerlich bestimmten Daten des BMF gegenüber: In einer parlamentarischen Beantwortung von Anfang Jänner 2012 hatte Frau BM Maria Fekter Zahlen genannt, die – wie aus dem BMF zu erfahren war – aus der Finanzverwaltung stammen. Dort sind steuerpflichtige Stiftungen erfasst, bei denen der Zuwachs signifikant höher ausfiel (da bislang steuerlich nicht erfasste Stiftungen in eine Versteuerung "gerutscht" sind). So zeigt etwa die BMF-Statistik 2011, dass in Tirol 49 neue Stiftungen hinzukamen, während im Firmenbuch nur vier Tiroler Stiftungen eingetragen wurden. Die jüngst seitens des VÖP geäußerte Annahme, dass in Tirol Stiftungen gegründet wurden, um die Grundverkehrsbestimmungen zu umgehen, ist daher nicht gerechtfertigt.