Schuldenkrise bleibt zentrales Thema

Für Anja Hochberg, Leiterin Anlagestrategie/CIO Officer bei der Credit Suisse, wird die europäische Schuldenkrise auch 2012 ein zentrales Thema bleiben, wenngleich auch die Lage weniger dramatisch sein soll als im Vorjahr. Funds | 17.01.2012 04:30 Uhr
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Was die Anlagestrategie betrifft, empfiehlt die Expertin Investoren eine langfristige Ausrichtung zu verfolgen, mit „deutlichen taktischen Akzenten und diversifizierenden Elementen wie zum Beispiel Gold“.

Schuldenkrise: Mehr Fortschritte

„Wir sind nicht so naiv zu glauben, dass für die Schuldenkrise eine schnelle Lösung gefunden werden wird. Nach der Eskalation im Vorjahr, werden wir 2012 aber mehr Fortschritte in diese Richtung sehen“, sagt Hochberg. Nachsatz: „So hohe Schulden wird man nicht über Nacht los, das kann eine Generation dauern.“ Wichtige Punkte wären die Frage der Beteiligung privater Schuldner oder die Finanzierung des Rettungsfonds.

Lage besser als wahrgenommen

Was die Konjunkturentwicklung betrifft, so ist die Lage für Hochberg „besser als von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“. „Wir werden es höchstwahrscheinlich schaffen nicht in eine Rezession zu schlittern, stehen aber auf dünnem Eis“, sagt sie. In den USA erwartet sie 2012 ein geringes Wirtschaftswachstum – „vielleicht auch in Ländern wie Deutschland und Österreich“.

Auch 2012 Unsicherheiten

Für Hochberg werden auch 2012 Unsicherheiten das Investorenverhalten begleiten.  Dementsprechend sei es auch wichtig die persönliche Anlagestrategie zu überprüfen. „Dass das Weltwirtschaftswachstum in den kommenden Jahren unterdurchschnittlich ausfallen wird, wird vor allem für all jene, die in Obligationen investieren eine Herausforderung sein“, sagt sie.

Staatsanleihen alleine nicht sinnvoll

Nur auf Staatsanleihen zu setzen, würde alleine schon wegen der geringen Renditeaussichten von rund zwei Prozent nicht mehr gehen. „Unternehmensanleihen gehören in jedes Portfolio. Nicht nur für den Rendite-Pickup, sondern auch aus Sicherheitsüberlegungen“, so Hochberg. Gleichzeitig empfiehlt sie auf eine niedrige Duration zu setzen. „Wir glauben, dass der Tiefpunkt der Krise bereits erreicht wurde.“

Wichtig: Inflationsgeschützte Anleihen

Wichtig sei es weiter einen „beträchtlichen Anteil“ an inflationsgeschützten Anleihen im Portfolio zu haben. Von einem Inflationsgespenst könne zwar nicht die Rede sein, dem Thema müsse man sich aufgrund einer Reihe von strukturellen Problemen allerdings stellen. „Wir rechnen zwar nicht mit einer hohen Inflation, aber mit einer schleichenden, die konstant am Kapital nagt.“

Konstruktiv auf Aktien

Was Aktien betrifft, ist die Expertin „nicht wirklich euphorisch, aber durchaus konstruktiv“. „Die Stimmung hat an den Märkten gedreht, es geht wieder aufwärts“, meint sie. Allerdings sei der Weg nach oben noch weit. Positiv stimme sie etwa, dass die US-Insider erstmals seit 2009 wieder aktiv sind – ebenso wie die Tatsache, dass sich Gier und Angst an den Märkten wieder auf normalen Niveaus einpendeln.

Abwarten bei Aktieninvestments

Positiv hebt Hochberg auch die attraktiven Bewertungen hervor. „Vor allem in der Eurozone werden Aktien mit großen Abschlägen gehandelt“, sagt sie. Allerdings empfiehlt sie Anlegern mit konkreten Aktieninvestments noch etwas zuzuwarten – zumindest so lange bis die gröbsten Probleme im Zusammenhang mit der Eurokrise vom Tisch sind.

Gold gehört ins Portfolio

Neben Aktien und Anleihen empfiehlt Hochberg Anlegern auch Gold im Portfolio zu haben. „Zu einer ausgewogenen Anlagestrategie gehört auch Gold – ebenso wie Rohstoffe, Immobilien und alternative Anlagen“, so die Leiterin der Anlagestrategie. Insgesamt empfiehlt sie Investoren im neuen Jahr ein „strategisches Anlageverhalten mit gezielter taktischer Bewirtschaftung in einem ausgewogenen Portfolio“.

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