Sparen und Anlegen: Pessimismus hält an

Sparbuch trotz niedriger Zinsen wieder beliebtestes Anlageprodukt; „Zuhause sparen“ mittlerweile interessanter als Wertpapiere; Gold weiterhin auf hohem Niveau; Funds | 24.01.2012 10:08 Uhr
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Seit den 80er-Jahren erhebt die GfK Austria, welche Anlageformen für die Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahre – unabhängig von der Nutzung – am interessantesten sind. Jährlich werden dazu 18.000 Interviews durchgeführt, die Auswertung erfolgt quartalsweise.

Sicherheit ist das Um und Auf - Ertrag wird zur Nebensache

Das Sicherheitsdenken überwiegt grundsätzlich bei der Geldanlage – ein Umstand, der durch die aktuelle Finanz- und Eurokrise noch verstärkt wird. Bei Herr und Frau Österreicher gilt im Zusammenhang mit Sparen mehr denn je: „Absicherung geht vor Risiko“. Gerade in turbulenten Zeiten auf den Kapitalmärkten sind konservative Sparformen üblicherweise auf dem Vormarsch.

Gleichzeitig verlieren jene Produkte an Attraktivität, die zwar höhere Erträge bieten, aber mit Kapitalbindung einhergehen – dazu zählen neben der Lebensversicherung (2007: 28%; 4. Quartal 2011: 19%) auch die Pensionsvorsorge mit staatlicher Förderung (2007: 22%; 4. Quartal 2011: 13%). Sonja Buchinger, Finanzmarktexpertin bei GfK, analysiert: „Die Österreicher haben im Moment wenig Vertrauen in die Kapitalmärkte und möchten sich alle Optionen offenhalten – vor allem jene, das Geld bei Bedarf schnell zu beheben, wenn es benötigt wird“.

Trotz niedrigem Zinsniveau: Sparbuch bei Österreichern wieder am beliebtesten

Der übliche Krisengewinner Sparbuch überholt im 4. Quartal 2011 wieder den Bausparvertrag und avanciert dadurch zum beliebtesten Anlageprodukt der Österreicher. „Das Sparbuch profitiert im Moment von der steigenden Verunsicherung in breiten Teilen der Bevölkerung: Die aktuellen Sparbuchzinsen stellen zwar wenig Anreiz dar, gleichzeitig fehlt es aber an risikoarmen, täglich fälligen Alternativen“, kommentiert Buchinger.

Trotzdem ist für viele Österreicher (43%) auch weiterhin der Bausparvertrag mit seinem konservativen, sehr sicheren Image – als einziges Produkt mit etwas längerem Anlagehorizont – neben dem Sparbuch eine Option.

Sparstrumpf und Gold statt Wertpapiere

2007 fanden nur 5% das Sparen zuhause interessant und auch im 4. Quartal 2011 handelt es sich dabei um eine Minderheit. Nichtsdestotrotz lässt sich beobachten, dass der Anteil jener, die ihr Geld lieber unverzinst im Sparstrumpf bunkern auf mittlerweile 11% gestiegen ist. „Noch vertraut ein Großteil der Österreicher in die Einlagensicherung, aber die Gruppe jener, die ihre Ersparnisse zuhause sicherer wähnen als auf einer Bank wird immer größer. Zuhause sparen ist für die Bevölkerung mittlerweile attraktiver als in Wertpapiere zu investieren“ führt Buchinger aus.

Auch wenn das Interesse daran im 3. Quartal 2011 sogar noch höher war, gehört auch Gold zu jenen Anlageformen, die in den letzten Jahren insgesamt massiv an Bedeutung gewonnen haben. Diese Entwicklung wurde auch durch den vergleichsweise hohen Goldpreis nicht geschmälert: Waren es 2007 nur 7% der Österreicherinnen und Österreicher, die die Veranlagung in Gold interessant fanden, so gipfelte das Interesse an Gold im 3. Quartal 2011 bei 22% und pendelt sich im 4. Quartal bei 18% ein.

Fazit: Klassische Anlageformen werden von Österreichern nach wie vor bevorzugt, durch die Verunsicherung in der Bevölkerung gewinnt das Sparbuch an Bedeutung. Das Interesse an Gold ist nach wie vor auf überdurchschnittlichem Niveau, Wertpapiere sind hingegen kaum von Relevanz. Die Rangliste der beliebtesten Sparformen lautet wie folgt: Sparbuch (46%), Bausparvertrag (43%), Eigentumswohnung/Haus (23%), Grundstücke (19%), Lebensversicherung (19%) und Gold (18%).

Das Stimmungsbarometer Spar- und Anlageformen ermöglicht aufgrund der Stichprobengröße zum einen eine umfassende Subgruppenanalyse nach soziodemografischen Merkmalen wie Bildungs-, Berufs- und Kaufkraftmilieu, zum anderen aufgrund der kontinuierlichen Durchführung eine mehrjährige Trendanalyse. Aktuell erhältlich: 4. Quartal 2011 und demnächst auch der Jahresbericht 2011 (18.000 Interviews).

Sonja Buchinger Account Manager Financial Services

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