Trendwende und Aufholprozess erwartet

Obwohl die Staatsschuldenkrise aktuell nur eine unterdurchschnittliche wirtschaftliche Entwicklung zulässt, sieht ERSTE-SPARINVEST einen großen Teil der negativen Entwicklung bereits in den Kursen. Die positive Erholung in den letzten Monaten sei ein Beweis dafür. Funds | 24.01.2012 14:43 Uhr
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Aktien sind unterbewertet, Anleihen in Emerging Markets attraktiv - auch in Lokalwährung.

Bei einer Rendite von teilweise weniger als zwei Prozent für deutsche Staatsanleihen, die als besonders kreditsicher gelten, sind diese für Harald Egger, Chief Investment Officer der ERSTE-SPARINVEST, nicht attraktiv. Unter Berücksichtigung der Inflation ergibt sich eine negative Realrendite und deswegen sind diese Staatsanleihen im Rahmen der Asset Allocation untergewichtet. Anders ist der Fall der Unternehmensanleihen mit guter Bonität (investment grade), die neutral gewichtet sind. Egger: "Wir sehen weiterhin solide Unternehmensergebnisse, tiefe Leitzinsen und hohe Liquidität. Das moderate Wirtschaftswachstum in den USA führt uns zu einer Übergewichtung der US Corporate Bonds und die milde Rezession in Europa zu einer neutralen Gewichtung."

Harald Egger: "Zum Unterschied von entwickelten Volkswirtschaften, wo vor allem kreditsichere Anleihen keine Rendite bieten, sind Staatsanleihen in Emerging Markets durchaus attraktiv - nicht nur, weil dort  die Staatsverschuldung geringer ist, sondern auch eine Verbesserung der Kreditwürdigkeit erwartet werden kann. Weiters gibt es durchaus Potenzial für Aufwertungen der Währungen." Deshalb schätzt die ERSTE-SPARINVEST auch Anleihen aus Emerging Markets in Lokalwährungen attraktiv ein. Zusätzlich sind Unternehmensanleihen - vor allem aus den USA - im Rahmen der Asset Allocation der ERSTE-SPARINVEST übergewichtet und auch US-Aktien werden gegenüber japanischen Aktien und Aktien aus Europa bevorzugt. Egger: "Strategisch sind wir in Japan sehr gering gewichtet. Wir erwarten kein Potenzial dort und würden diese Unterbewertung nur bei sehr starken Kursrückgängen und Unterbewertungen neutralisieren. Westeuropa und Emerging Markets bleiben neutral gewichtet. Russland ist beispielsweise mit einem KGV von fünf und einem Potenzial für höhere Ölpreise sehr attraktiv."

Zentral- und Osteuropa

Die Wachstumsprognose der ERSTE-SPARINVEST für Zentral- und Osteuropa (inkl. Russland und die Türkei) sollte sich in diesem Jahr deutlich auf 2,4 Prozent abschwächen, obwohl das längerfristige Wachstumspotenzial bei 4 Prozent liegt. Egger: "Leider muss man sagen, dass sich Zentral- und Osteuropa gegenüber Asien oder Lateinamerika derzeit etwas schwächer entwickelt, da hier auch eine stärkere Abhängigkeit zu Westeuropa besteht und die Achillesferse der CEE-Region die relativ hohe Auslandsverschuldung von 66 Prozent des BIP ist und auch das Leistungsbilanzdefizit bei 5,4 Prozent des BIP liegt." In Ungarn besteht ein Leistungsbilanzüberschuss und die aktuellen Probleme seien mit entsprechendem politischen Willen durchaus lösbar. Ungarn ist in ESPA Fonds derzeit neutral gewichtet, da man bei ERSTE-SPARINVEST davon ausgeht, dass der politische Wille erkennbar ist.

Die attraktivesten Sektoren im Aktienmarkt

Harald Egger: "Unternehmen aus dem Gesundheitssektor, aus der IT-Branche sowie aus dem Energie- und Edelmetallsektor sowie nicht-zyklische Konsumgüteraktien schätzen wir attraktiver ein als Finanz- und Versorgerwerte, wobei bei Finanztitel sehr selektiv vorgegangen werden muss." Zwei Drittel der Unternehmen in den USA hätten in den letzten Monaten mit positiven Unternehmenskennzahlen überrascht.

Unterbewertung und Aufwärtsbewegung im Aktienmarkt

"Seit August letzten Jahres ist ein Aufwärtstrend bei globalen Aktien zu beobachten. Der Anstieg betrug in den letzten Monaten rund 20 Prozent und war ein Kontrast zu den Kursrückgängen im vergangenen Sommer. Dieser Trend ist derzeit noch intakt, wobei Korrekturen von 5-10 Prozent jederzeit möglich sind. Dies würden wir eher als Einstiegschance und nicht als Ausstiegssignal sehen." Grundsätzlich werden weiterhin steigende Kurse, jedoch auch hohe Volatilität erwartet. Die aktuelle Bewertung der Aktienmärkte erinnert an die Marktphase der frühen 80er Jahre, wo auch die Kurse unterhalb der Fair Value Bewertungen lagen und in den Folgejahren sukzessive ausgeglichen und in den späten 90er Jahren in eine deutliche Überbewertung führten. Diese wurde dann bekanntlich mit dem Platzen der TMT-Bubble rasch abgebaut. Egger: "Man kann auf jeden Fall sagen, dass sehr viel von den negativen Nachrichten in den Kursen enthalten ist. Die Profitabilität der Unternehmen ist in den letzten Jahren angestiegen." Derzeit wird ein Stillstand bei der Gewinnentwicklung der Unternehmen in den Kursen eingepreist ist, ERSTE-SPARINVEST erwartet jedoch eine bessere Entwicklung und sieht damit das Potenzial für einen weiteren Aufholprozess auf den internationalen Aktienmärkten. Egger: "Interessant sind auch die hohen Dividenenrenditen und Investoren vergleichen diese mit Renditen auf Anleihen von staaten mit hoher Verschuldung."

Fonds im Fokus

Die Marktstrategen von ERSTE-SPARINVEST sehen folgende Fonds derzeit besonders im Fokus: ESPA CORPORATE PLUS BASKET 2017 (Investment Grade und High Yield Unternehmensanleihen), den ESPA BOND RISING MARKETS (Emerging Markets Staatsanleihen), ESPA D/A/CH-Fonds (gemischter Fonds mit bis zu 30 Prozent Aktien aus D, A und CH) und ESPA VINIS STOCK GLOBAL (globale Aktien mit Nachhaltigkeitsfilter und Fokus auf die entwickelten Börsen).

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