Investoren brauchen Geduld

Für William De Vijlder, CIO Strategy bei BNP Paribas Investment Partners, ist die Visibilität im aktuellen Umfeld stark eingeschränkt. „Es gibt auch heuer genug Themen, die Anlaß zur Sorge geben“, sagt er. Dazu würden in erster Linie die Probleme in der Eurozone gehören. Funds | 27.01.2012 04:45 Uhr
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Was deren Lösung betreffe, so sei Geduld gefragt. „Die Probleme werden nicht von heute auf morgen gelöst werden.“

Eingeschränkte Visibilität

„Die Visibilität ist eingeschränkt“, umschreibt De Vijlder das aktuelle Umfeld. So soll das BIP-Wachstum heuer in vielen Ländern – allen voran in der Eurozone – schwächer ausfallen als 2011 und damit weiterhin unter dem Potenzial bleiben. „Die Konsensschätzungen für das EPS-Wachstum scheinen unter diesen Rahmenbedingungen zu hoch zu sein“, bringt es der BNP-Experte auf den Punkt.

Hohe Risikoaversion

„Positive Überraschungen auf der Cashflow-Seite werden die hohe Risikoaversion nicht kompensieren können“, so De Vijlder weiter. Auch 2012 gebe es genug Themen, die Anlass zur Sorge geben, wie etwa die Krise in der Eurozone, die im November anstehenden US-Wahlen oder geopolitische Risiken – er verweist auf die angespannten Beziehungen zwischen der entwickelten Welt und Nordkorea sowie dem Iran.

Eurozone: Keine Bazooka

Was die Eurozone betrifft, brauchen Investoren laut dem Experten in erster Linie Geduld. „Hier geht es in erster Linie darum, dass die Politik wieder glaubwürdig wird. Das geht bekanntlich nicht von heute auf morgen“, so De Vijlder. Gleichzeitig müssten Wege gefunden werden, die Finanzierungsanforderungen zu akzeptablen Konditionen zu gewährleisten.

Zinsen bleiben niedrig

„In den entwickelten Ländern werden die Zinsen auch 2012 sehr niedrig bleiben“, so De Vijlder zu einem weiteren wichtigen Faktor. Anders die Situation in den Schwellenländern, wo eine geldpolitische Lockerung zu erwarten sei. Insgesamt würden sämtliche angeführten Faktoren gemeinsam die Preisentwicklung in den kommenden zwölf Monaten prägen.

Aktives Aktienmanagement

Angesichts des unsicheren Umfelds empfiehlt De Vijlder „Alpha über ein aktives Aktienmanagement zu suchen“. Relativer Wert könne im Übrigen über die Asset Allocation geschaffen werden – etwa durch die Übergewichtung von Schwellenländeraktien und –anleihen gegenüber Aktien und Anleihen aus den entwickelten Ländern.

Anleihen: Buy-and-Hold-Strategien

Vorteilhaft könnte sich laut De Vijlder auch eine Diversifizierung der Anlagehorizonte erweisen, wie etwa „Buy-and-Hold“-Strategien bei Anleihen. Als „intelligent“ bezeichnet er Aktienstrategien, die auf eine niedrige Volatilität abzielen, genauso wie auf hohe Einkommen. Eine Überlegung wert wären darüber hinaus Assets mit asymmetrischen Auszahlungsprofilen.

Inflationssteuer wird gezahlt

Wie De Vijlder feststellt, haben Anleger zuletzt offensichtlich kein Problem damit gehabt, „Inflationssteuer“ zu zahlen – sprich, Anleihen zu kaufen, die weniger rentieren als die tatsächliche und erwartete Inflation. „Normalerweise werden Steuern nur äußerst ungern gezahlt“, bringt er es auf den Punkt. Erklären könne man die hohe Risikoaversion mit der weit verbreiteten Weltuntergangsstimmung.

Inflation kein Thema

Zum jetzigen Zeitpunkt ist Inflation für De Vijlder kein Thema. Auch in den Emerging Markets sei die Inflationsgefahr zuletzt zurückgegangen. „Mit Ausnahme von Indien und Brasilien hat die Inflation in den Schwellenländern ihren zyklischen Höhepunkt überschritten“, sagt der Experte. Zu dieser positiven Entwicklung, hätten nicht zuletzt die zurückgehenden Rohstoffpreise beigetragen.

Anlageempfehlungen

Was konkrete Assetklassen betrifft, schätzen die Experten von BNP Paribas Investment Partners – unter Risiko-Ertrags-Gesichtspunkten – dividendenstarke Aktien, Schwellenländeraktien und –anleihen, High Yield Unternehmensanleihen und Wandelanleihen als positiv ein. Wandelanleihen werden etwa als „defensive Investments mit Gewinnpotenzial“ umschrieben.

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