GfK-Stimmungsbarometer 1. Quartal 2012

Bausparen, das ehemals beliebteste Anlageprodukt der Österreicher fällt auf Platz 2 zurück; Sparbuch trotz niedriger Zinsen wieder beliebtestes Anlageprodukt; Geld „zuhause sparen“ als Alternative zu Anlageprodukten wiederentdeckt; Interesse an Gold weiter steigend. Funds | 14.05.2012 10:48 Uhr
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Seit den 80er-Jahren erhebt GfK Austria, welche Anlageformen für die Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahre - unabhängig von der Nutzung - am interessantesten sind. Jährlich werden dazu 18.000 Interviews durchgeführt, die Auswertung erfolgt quartalsweise.

Trotz Anstrengungen mancher Bausparkassen: Bausparer fällt deutlich in der Beliebtheit der Österreicher

Die Halbierung der staatlichen Prämie auf den bei den Österreichern einst so beliebten Bausparvertrag wirkt sich spürbar negativ auf das Image dieses Produkts aus. Auch wenn die reale Prämienkürzung in Summe nicht dramatisch hoch ausfällt und einzelne Bausparkassen diese Kürzung mit Zinserhöhungen abfedern: Sie ist den Österreichern eindeutig ein Dorn im Auge. Während 2011 noch 53% den Bausparvertrag zu den besonders interessanten Anlageprodukten zählten, ging dieses Interesse im 1. Quartal 2012 um 10 Prozentpunkte zurück. „Aktuell sehen wir, dass die Prämienkürzung keine Massenflucht aus bereits bestehenden Bausparverträgen ausgelöst hat. Allerdings erwarten wir uns einen spürbaren Einfluss auf die Anzahl der Neuabschlüsse.“, kommentiert Sonja Buchinger, Finanzmarktexpertin bei GfK Austria.

Sparbuch, Immobilien und Gold profitieren vom Alternativenvakuum im Anlagebereich

Mehr Österreicher als im Vorjahr bezeichnen das Sparbuch als interessante Anlageform. Von einer tatsächlichen Begeisterung für das Sparbuch zu sprechen ist allerdings zu hoch gegriffen, vielmehr stellt das Sparbuch die einzige Anlageform dar, die neben Produkten mit längeren Bindungen oder subjektiv zu hohem Risiko aktuell in Frage kommt. Die Prämienkürzung bei Bausparverträgen trägt ihr Übriges dazu bei.

Auch den Kauf von Grundstücken ziehen die Österreicher zunehmend in Betracht: Während 2008 nur 22% daran Interesse hatten, sind es im 1. Quartal 2012 bereits 35%.

Eine Anlagemöglichkeit, die in den letzten Jahren durchgehend von den Turbulenzen auf den Kapitalmärkten profitieren konnte, ist Gold. Dahinter steckt nicht nur der Wunsch, in etwas Handfestes zu investieren: Auch niedrige Zinsen verstärken das Interesse an Gold. Bereits jeder Vierte hält den Kauf von Gold aktuell für besonders interessant – eine glanzvolle Entwicklung angesichts der Tatsache, dass das Edelmetall 2007 kaum auf dem Anlage-Radar der Österreicher vertreten war. Dabei hat das Vertrauen in die Krisenwährung Gold sein Zenit noch nicht erreicht: seine Beliebtheit könnte aufgrund zunehmender Schwierigkeiten in Griechenland und Spanien noch weiter steigen.

Ob Sparstrumpf, Matratze oder Kopfpolster: „zuhause sparen“ immer beliebter

In letzter Zeit zeigt sich, dass für einen wachsenden Teil der Bevölkerung die niedrigen Sparbuchzinsen nicht mehr genug Anreiz darstellen, ihr Erspartes auf die Bank zu bringen: Sie bunkern das Geld lieber unverzinst zuhause. 13% halten „zuhause sparen“ mittlerweile für eine interessante Form der Anlage – 2007 waren es nur 5%. Damit ist der völlige Verzicht auf Anlageprodukte bei Geldinstituten mittlerweile attraktiver als eine Investition in Wertpapiere oder Investmentfonds. „Hier spielt auch das sinkende Vertrauen in die Sicherheit von Banken eine Rolle“, analysiert Buchinger.

Fazit: Die Österreicher legen gerade jetzt noch größeren Wert auf Sicherheit. Durch die Kürzung der Bausparer-Prämie stellen Sparbuch, der Erwerb von Grundstücken und Gold immer beliebtere Alternativen dar. Der Anteil jener, die ihr Geld am liebsten zuhause sparen ist zwar nach wie vor auf niedrigem Niveau, steigt im letzten Quartal aber weiter an. Wertpapiere sind aktuell kaum von Relevanz.


Über die GfK
Die GfK ist eines der größten Marktforschungsunternehmen weltweit. Ihre mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erforschen, wie Menschen leben, denken und konsumieren. Dabei setzt die GfK auf permanente Innovation und intelligente Lösungen. So liefert die GfK in über 100 Ländern das Wissen, das Unternehmen benötigen, um die für sie wichtigsten Menschen zu verstehen: ihre Kunden. Im Jahr 2011 betrug der Umsatz der GfK 1,37 Milliarden Euro.

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