Sehr selektive Entscheidungen
„Wenn wir Aktien kaufen, handeln wir so, als ob wir das ganze Unternehmen kaufen“, so Bouillot zu einem wesentlichen Punkt seines Investmentansatzes. Insgesamt treffe er Investment-Entscheidungen sehr selektiv und auf Basis fester Überzeugungen. Eine wichtige Rolle spiele in diesen Zusammenhang eine fundierte fundamentale Unternehmensanalyse.
Im Fokus: Starkes Management
Investiert werde nur in Unternehmen mit starkem Management. Weiters wichtig wären starke Wettbewerbsvorteile, nachhaltige Cashflows mit guter Visibilität sowie eine vernünftige Kapitalallokation. „Verstehen wir ein Unternehmen nicht – sprich, dessen Bilanzen, Gewinntreiber oder Kundenbasis – so werden wir auch nicht investieren“, sagt der BLI-Fondsmanager.
Ganz wichtig: Bewertung
Eine Schlüsselrolle spiele letztlich auch die Bewertung. „Wichtig ist es, eine Aktie zu einem günstigen Preis zu kaufen, in dem schlechte Nachrichten bereits eingepreist sind und das Abwärtspotenzial begrenzt ist.“ Im Idealfall strebe man eine längerfristige Haltedauer an – frei nach Warren Buffets Devise „Fühlt man sich nicht wohl dabei etwas zehn Jahre lang zu besitzen, so sollte man es auch nicht für zehn Minuten besitzen“.
Auch in schwachem Umfeld stark
Beispiele für Unternehmen mit einzigartigen Geschäftsmodellen wären unter anderem BAT, SAP, Solvay oder der Schweizer Sanitärtechnikkonzern Geberit, der vor allem mit einem starken Distributionsnetzwerk punkte. „Diese Unternehmen haben ihre Zukunft selbst in der Hand und können auch in einem schwächeren konjunkturellen Umfeld von ihren Stärken profitieren“, so Bouillot.
Drei Arten von Unternehmen
Das Portfolio (ISIN: LU0093570330) setzt sich laut Bouillot aus drei Arten von Unternehmen zusammen: Konsistenten Spitzenverdienern (Portfolioanteil: 50 bis 80 Prozent), Bewertungsgelegenheiten (10 bis 25 Prozent) sowie wachsenden Unternehmen (10 bis 25 Prozent). Insgesamt setze sich das Portfolio aus 40 bis 50 Unternehmen zusammen. „Wir streben ein konsistentes auf Überzeugungen basierendes Portfolio an“, so Bouillot.
Universum: Alle europäischen Unternehmen
„Das Anlageunviersum setzt sich aus 200 europäischen Unternehmen zusammen – Einschränungen bezüglich der Marktkapitalisierung gibt es nicht“, so Bouillot. Aktuell sei das Portfolio defensiv und dementsprechend auch stärker im Large-Cap-Bereich positioniert. Allerdings beginne er aus Bewertungsgründen langsam Positionen wie Verbrauchsgüterhersteller abzubauen und wieder in zyklische Werte zu investieren.
Keine Versorger
Mit der Deutschen Börse befindet sich aktuell nur ein Finanztitel im Portfolio – Versorger fehlen gänzlich. Zuletzt wurden Henkel, Wirecard und Brembo neu zugekauft und Danone sowie und Technicas Reunidas verkauft. Die drei Top-Gewichtungen sind derzeit ENI (Portfolioanteil: 6,2 Prozent), Total (6,1 Prozent) und Reckitt Benckiser Group (5,4 Prozent). Insgesamt haben die zehn größten Positionen einen Anteil von 46,7 Prozent im Portfolio.
YTD-Performance: +6,20 %
Auf Einjahressicht hat der BL Equities Europe B Cap eine Performance von +6,20 Prozent erzielt und damit sowohl den Lipper Global Equity Europe als auch den Stoxx Europe 600 (-0,74 Prozent) geschlagen. Noch deutlicher fällt die Outperformance über drei Jahre aus: Einem Plus von +56,95 % stehen hier +18,1 Prozent bzw. +14,06 Prozent gegenüber. Seit Jahresbeginn hat der BLI-Fonds ein Plus von 10,64 Prozent zu vorzuweisen, der Lipper Global Equity Europe sowie der Stoxx Europe 600 kommen auf +4,6 Prozent bzw. +3,91 Prozent. (Daten per 18.07.2012)