Die Investment-Teams von Morgan Stanley sind sehr breit aufgestellt und investieren sowohl in Small, Mid und Large Caps, sowie All-Caps, ebenso wie concentrated, globale, inländische und internationale Fonds. Fondsmanager Heugh setzt vor allem auf die globale Strategie, da die Welt mehr und mehr globaler agieren würde. Dies würde bestätigt durch Unternehmen wie Coca Cola, das bereits 85 Prozent seines Profits außerhalb der US erwirtschaftet, oder auch Firmen wie Apple, Amazon oder Google, die 50 Prozent der Gewinne außerhalb der USA generieren.
3 Wege die Gewinner von morgen zu finden
„Jeder Fondsmanager muss Marktineffizienzen erkennen können, um Alpha auf einer wiederkehrenden Basis hinzuzufügen. Daher ist Strategie Nummer eins das Ausschöpfen von systematischen Abweichungen im Markt. Zweitens investieren wir in hervorragende Unternehmen, die wettbewerbsfähige Vorteile aufweisen. Und drittens reden wir über den ‚Endgame‘ Value, während sich die anderen über P/E-Bewertungen unterhalten“, fasst der Morgan Stanley Fondsmanager knapp zusammen.
Wenn das Research fehlt
Heugh setzt unter anderem auf ein „Lack of Coverage Bias“. Dabei setzt er etwa auf Kleinunternehmen, die wenig bis kaum untersucht worden sind. Eine besondere Situation wäre in diesem Fall etwa auch ein Spin-off. „Im Markt gibt es häufig nicht viel Wissen über kleine Unternehmen oder Spin-Offs. Hier haben wir anderen Investoren gegenüber einen Vorteil durch unser fundiertes Research“, so der Fondsmanager.
Inside the box
Die Stoßrichtung der Konkurrenten läge darin, neue Unternehmen nach den „Maßstäben von Gestern“ zu analysieren. Diese Vorgehensweise könne zum Verpassen großer Trends führen und er erläutert dies am Beispiel Google: Zu Beginn waren gerade einmal zwei Prozent jedes Werbe-Dollars online verdient. Das Morgan Stanley Research Team sprach also sowohl mit Werbung-Auftraggebern als auch anderen Industrie-Teilnehmern. Sie fanden heraus, dass die Menschen 30 Prozent ihrer Freizeit online verbringen. Somit konnte die Schlussfolgerung gezogen werden, dass wohl auch die Erträge bei online Werbungen auf dieses Niveau gesteigert werden könnte. Derzeit läge der Anteil weltweit übrigens bereits bei 12 Prozent.
Es zählt nicht nur die Marke
Heugh ist davon überzeugt, dass dieser Anteil auch weiter bis auf 30 Prozent steigen wird. Seit den Anfängen ist Google daher ein fixer Bestandteil seines Portfolios. „Es gibt keine Umschalt-Kosten und keine Eintrittsbeschränkungen, daher kann der beste Provider den Markt dominieren. Das ist ein Vorteil wie wir ihn bereits kennen. Wenn dieser Vorteil nun ausgebaut wird, die Kunden und User noch mehr werden und die Datenbank verbessert wird, dann erhöht sich die Wettbewerbsfähigkeit um ein Vielfaches. Das ist der ultimative Vorteil, den wir anstreben“, erklärt Heugh und bringt es auf den Punkt, „Es geht nicht allein um die Marke, sondern weit darüber hinaus“.
Free Cash Flow als Bewertungskriterium
Eine marktübliche Bewertungsmetrik von Unternehmen ist die PE Ratio. Heugh ist kein großer Fan davon, da er überzeugt ist, dass einfacher ist, das Ertrags Ratio zu manipulieren, als die Zahlen zu Einnahmen und Cash Flow von Unternehmen gesteuert zu publizieren. „Free Cash Flow ist ein besserer Weg um Unternehmen zu bewerten,“ so der Experte. Der Manager und sein Team halten etwa 30-50 Unternehmen im Portfolio und weisen ein durchschnittliches Turnover von 20-30 Prozent pro Jahr auf.
Langfristige Perspektive
Anders als bei Hedgefonds, bei denen der Halteanreiz bei etwa einem Jahr liegt, konzentriert sich das Morgan Stanley Team auf einen langfristigen Ansatz. „Wir werden ja auch über 3 und 5 Jahres Performance Perioden gemessen, daher ist ein langfristiges Investment sinnvoller. Wir glauben an unsere Strategien und wir glauben, dass es wichtig ist, die eigenen Interessen mit jenen der Kunden abzugleichen. Das ist auch der wirkungsvollste Weg um Alpha zu generieren“, erklärt Kristian Heugh.
Systematischer Index Fehler
Dem Global Growth Experten widerstrebt eine allzu nahe Ausrichtung an Indices. Laut seinen Angaben nimmt die Emerging Market Gewichtung im MSCI All Country Index gerade einmal 15 Prozent ein. Im MSCI World Index liegt diese bei 0 Prozent. „Macht das Sinn? Das sollte es nicht, denn 35 Prozent des globalen GDP kommen aus den Emerging Markets. Dieser Anteil wird bis 2050 noch auf 50 Prozent steigen“, gibt Heugh zu denken. Die Emerging Markets würden immer wichtiger werden und Indices, die diese Märkte ignorieren können nicht aussagekräftig sein. Der Experte schlägt daher einen nach BIP gewichteten Index vor.
„Wir verfolgen einen Investmentansatz ähnlich dem auf große Unternehmen zielenden von Warren Buffett. Wir kümmern uns nicht um lediglich durchschnittliche, augenscheinlich billige Unternehmen. Wir streben nach hochqualitativen Unternehmen mit nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen, die über die Fähigkeit verfügen, Kapital auf hohe Rentabilität hin zu strukturieren. Wir kaufen Assets, die zu einem bestimmten Zeitpunkt weniger kosten als sie wert sind und das Potenzial zu langfristigem Wachstum aufweisen. Investoren sollten nicht nur auf Unternehmen mit einer hervorragenden Vergangenheit blicken, sondern auf jene, die in der Zukunft hervorstechen werden. Um Alpha nachhaltig zu generieren, ist es essentiell langfristig zu investieren“, fasst der Morgan Stanley Experte zusammen.
Die Performance
Seit seiner Auflage im November 2010 konnte der Morgan Stanley Global Opportunity A USD (ISIN: LU0552385295) eine Performance von +8,81 Prozent p.a. erreichen. Für das laufende Jahr 2012 stehen +11,63 Prozent p.a. zu Buche. (Daten per 10.07.2012)
Zu den Top-10 Einzelpositionen per Ende Mai 2012 zählen etwas Kweicow Moutai Co. mit 6,54 Prozent, Amazon.com Inc mit 5,49 Prozent oder auch Google Inc CL A mit 5,21 Prozent. Die stärkste Sektoren Gewichtung mit 30,50 Prozent liegt bei Nicht-Basiskonsumgüter. 25,16 Prozent werden in Informationstechnologie und 16,22 Prozent in Basiskonsumgüter investiert. Der Fonds strebt einen langfristigen Kapitalzuwachs in US-Dollar an und investiert dazu hauptsächlich in globale Wachstumsaktien.