Die Börsen sind eingeknickt und die Lebensversicherer erleben eine schwere Krise – da ist es mutig, ausgerechnet eine fondsgebundene Versicherung auf den Markt zu bringen. Die Fundpromoter Investment-Rente sei in diesem Segment "der erste Versuchsballon" erklärt man bei der Dr. Jens Ehrhardt Kapital. Weitere Versicherungsprodukte seien vorerst nicht geplant.
Rentenversicherung mit Fondsanlage
Die Fundpromoter-Police kombiniert klassische Rentenversicherung mit Fondsanlage. Der größte Teil der Beiträge fließt in Investmentfonds, ein weiterer Teil finanziert den Todesfallschutz. Zum Rentenstart wird das angesammelte Fondsvermögen in eine Rentenpolice investiert. Die leistet dann lebenslang Zahlungen.
Dass der Absturz der Aktienmärkte den Erfolg der Fundpromoter Investment-Rente bremsen könnte, fürchte man nicht, betont Ehrhardt-Mitarbeiterin Sabine Härtl. "Wir gehen davon aus, dass wir das Tief gesehen haben", außerdem sei eine Rentenversicherung eine langfristige Anlage.
Drei gemanagte Fonds-Portfolios zur Wahl
Drei unterschiedliche, von der Dr. Jens Ehrhardt Kapital AG gemanagte Fonds-Portfolios stehen den Kunden offen. Diese legen wie Dachfonds in verschiedene Fonds an.
Das "Advisor Balanced Portfolio" investiert zu höchstens 50 Prozent in Aktienfonds, zum Beispiel den Fidelity European Growth Fund. Auf der Rentenseite legen die Portfolio-Manager in High Yield-, Corporate- und Emerging Market Bond-Fonds an, etwa in den von Jens Ehrhardt beratenen FI Alpha Renten Global.
Value-Fonds und Sektorentrends
Die beiden übrigen Portfolios eignen sich für Anleger, die ganz auf Aktien setzen. Beim "Advisor Value Portfolio" wird in internationale Value-Fonds investiert. Dabei wollen die Manager möglichst antizyklisch handeln. Das Portfolio enthält zum Beispiel den Templeton Growth Fund und den von Jens Ehrhardt betreuten Astra Fonds FI.
Die höchsten Ertragschancen und das höchste Risiko bietet das "Advisor Sector Rotation Portfolio". Die Manager wollen Trends bei Sektoren und Branchen nutzen und an Branchenrotationen verdienen. Die Länderallokation steht im Hintergrund. Im Portfolio stecken etwa der Templeton Emerging Market Fund und wiederum der Astra Fonds FI.
Aus 40 Top-Fonds selbst auswählen
Alternativ zu den drei Portfolios können sich Anleger für bis zu zehn Einzelfonds entscheiden. Dabei können sie aus einer Liste von 40 Fonds auswählen, darunter zahlreichen Top-Fonds, die vom Anleger-Magazin EURO am Sonntag mit der EURO-Note 1 oder 2 benotet wurden. Beispiele: die international anlegenden Aktienfonds Templeton Growth Fund und FMM-Fonds, der deutsche Aktienfonds DWS Investa und Rentenfonds wie der Internationale Rentenfonds von Dit. Fondswechsel sind jederzeit möglich; umsonst allerdings nur einmal im Jahr. Jeder weitere Wechsel kostet 25 Euro.
Interessante Vertragsdetails
Die Fondspolice hat die Dr. Jens Ehrhardt Kapital zusammen mit der Luxemburger Gesellschaft für Investmentprodukte GIP entwickelt. Den Versicherungs-Teil liefert die zur Ergo-Gruppe gehörende Vorsorge Luxemburg Lebensversicherung. Die Bedingungen der Fondspolice unterscheiden sich in interessanten Details vom Marktüblichen.
Kostenverteilung über zehn Jahre
So werden die Abschlusskosten nicht einfach mit den ersten eingehenden Beiträgen verrechnet. Dieses Verrechnungsverfahren, auch Zillmerung genannt, wirkt sich ungünstig auf das Ergebnis der Kapitalanlage aus, weil die ersten Beiträge vollständig für die Kosten aufgewendet und nicht renditebringend angelegt werden.
Bei Ehrhardts Fondspolice funktioniert die Kostenverteilung anders: Ein Teil wird auf die ersten zehn Jahre der Laufzeit verteilt, ein Teil auf das erste Jahr. Der Effekt: "Schon bei der ersten Rate fließen mindestens 60 Prozent des Beitrags in die Kapitalanlage", erklärt Härtl den Vorteil der Fundpromoter-Konstruktion. Je nach Laufzeit der Police liegt der Anteil sogar deutlich höher.
Verzicht auf Gesundheitsprüfung nutzt älteren Kunden
Vorteilhaft vor allem für ältere oder nicht ganz gesunde Kunden: Bis zu einer Todesfallsumme von 50 000 Euro müssen keine Gesundheitsfragen beantwortet werden. Die Antworten auf diese Fragen führen sonst häufig dazu, dass ein Versicherer wegen zu hohen Risikos einen Kunden ablehnt, der in der Vergangenheit erkrankt war.
Umfangreicher Todesfallschutz erst nach drei Jahren
Allerdings: Den Verzicht auf eine Gesundheitsprüfung bezahlt man mit einem mageren Todesfallschutz während der ersten drei Versicherungsjahre. In dieser Zeit erhalten Hinterbliebene im Todesfall des Versicherten lediglich den Gegenwert des bis dahin angesammelten Fondsvermögens. Das ist, je nach Börsenentwicklung, nicht unbedingt üppig. Erst ab dem vierten Jahr wird im Todesfall die vereinbarte Todesfallsumme ausgezahlt. Die kann der Kunde bei Vertragsschluss nach Geschmack festlegen. Der Betrag kann zwischen 60 und 200 Prozent der Beitragssumme gewählt werden – also der Summe aller vom Kunden bis zum Rentenstart gezahlten Beiträge.