Glanzvoll ist Bilanz von Anko Beldsnijder bisher nicht. Der Griffin European Equity bewegt sich lediglich im Gleichschritt mit dem MSCI Europe. "Alles in allem ist die Performance zufriedenstellend", sagt jedoch der Niederländer. Nur im vierten Quartal 2001 sei der Fonds nicht so gut gelaufen. Seit Anfang 2002 liege der Fonds aber vor dem Index.
Auf lange Sicht erfolgreich
"Durch die hohe Volatität ist es schwierig, zu investieren", erklärt er. Und verweist auf die Vergangenheit: "Mit dem ABN Amro European Equity habe ich kurzfristig auch keine spektakulären Renditen erzielt, auf lange Sicht war der Fonds aber erfolgreich."
Beldsnijder sucht die Gewinner einer Branche
Seinem Anlagestil jedenfalls ist Beldsnijder treu geblieben. "Ich suche die Gewinner einer Branche", sagt er. Fünf Kriterien müssen die Unternehmen dafür erfüllen: Sie müssen einen Shareholder-Value-Ansatz verfolgen und Markführer sein, das Gewinnwachstum muss über dem Branchendurchschnitt liegen und das Management qualitativ überzeugen. Und schließlich verlangt Beldsnijder den "strategischen Einsatz von Informationstechnologie."
Nicht Value oder Growth – sondern Value und Growth
Nachdem die Unternehmen das erste Screening durchlaufen haben, untersucht Beldsnijder Bewertungszahlen wie Profitabilität oder Cash-Flow. Von einer Festlegung auf Value oder Growth hält der Niederländer deshalb nichts: "Mein Ansatz ist eine Mischung aus beiden Stilen."
Fonds ist defensiv ausgerichtet mit Öl, Pharma und Versicherungen
Aktuell setzt der Griffin-Manager auf defensive Energie-Titel wie BP, ENI oder Total FinaElf. "Damit kann man nichts falsch machen", so seine Meinung. "Novartis beispielsweise ist günstig bewertet". Für attraktiv hält er auch einige Versicherungstitel. "Versicherungen sind kurzfristig überverkauft. AXA und Zürich haben noch Raum nach oben. Aber Allianz ist teuer", sagt er.
Beldsnijder sieht Einstiegskurse
Europäische Aktien hält Beldsnijder insgesamt für günstig bewertet. "Ich sehe eine Unterbewertung von zehn bis 15 Prozent. Das schreit nach einer Korrektur nach oben", sagt er. Als Beispiel für die günstige Bewertung nennt er Großbritannien: "25 Prozent der Unternehmen haben eine Dividenden-Rendite, die oberhalb des Diskontsatzes liegt." Der liegt derzeit im übrigen bei vier Prozent. "Aber die allgemeine Stimmung ist sehr schwierig", konstatiert er. "Im einem Jahr aber werden wir uns fragen: warum habe ich den Dax nicht bei 3900 Punkten gekauft."