BIP 2012: +3,1 %
Verkehrte Welt „Down Under“: Während die Schuldenkrise auf das Wirtschaftswachstum in der Eurozone drückt – die EU Kommission prognostiziert für 2012 ein BIP-Minus von 0,4 % – ist das australische BIP im Vorjahr laut Schätzungen um 3,1 % gestiegen.
Für 2013 wird ein Plus von 2 bis 2,5 % erwartet. Eher traurig: Der Wirtschaft in der Eurozone blüht ein maues Wachstum von 0,1 %.
Staatsverschuldung: 7 %
Die fundamentale Ausgangslage der australischen Wirtschaft ist in vielerlei Hinsicht deutlich besser als jene im Großteil der entwickelten Welt. So liegt etwa die Arbeitslosenrate bei schlanken 5,4 %. Staatschulden und Haushaltsdefizit machen gerade mal 7 bzw. 3 % des Bruttosozialprodukts aus. Kaum zu glauben: Die Zinsen liegen nach zuletzt 6 Senkungen der australischen Zentralbank immer noch bei 3,25 %.
Bevölkerung wächst
Auch das Bevölkerungswachstum stimmt optimistisch: Die Zahl der Aussies (das Land hat derzeit 22,6 Millionen Einwohner) soll bis 2050 um 65 % zunehmen. Zum Vergleich: Bis dahin soll die deutsche Bevölkerung um 20 % schrumpfen. Das jährliche Bevölkerungswachstum von derzeit 1,8 % ergibt sich zu einem Drittel aus natürlichem Wachstum und zu zwei Dritteln aus Zuwanderung.
Wichtigster Exportmarkt: Asien
Offensichtlich ist die starke Bedeutung der Rohstoffindustrie in Australien: Zwar liegt ihr Anteil an der Volkswirtschaft nur bei 10 %, allerdings zeichnet sie für rund 70 % der Exporte verantwortlich. Davon gehen mehr als 65 % nach Asien. Die wichtigsten Exportmärkte sind China, Japan, Südkorea und Indien – Länder, die mit Ausnahme von Japan, bekanntlich beste Wachstumsaussichten aufweisen.
Aktienmarkt fair bewertet
Mit einem erwarteten KGV von 14 für 2013, ist der australische Aktienmarkt für Fondsmanager Schröder aktuell fair bewertet (Dividendenrendite: 4,7 % Anm.). Wie der Experte erklärt, ist gerade in Australien die Sektorenallokation wichtig. „Denn, die Wirtschaft ist zweigeteilt“, spricht Schröder die Spaltung zwischen Rohstoffsektor und Nicht-Rohstoffsektor an.
Seit Auflegung: +248 %
Mit dem 42 Millionen Euro schweren Nestor Australien spielt Schröder jedenfalls stark die Rohstoffkarte – und das mit Erfolg: Seit seiner Auflegung im Mai 2002 steht ein Plus von 248 % zu Buche, was einer annualisierten Performance von 12 % entspricht. Aktuell liegt der Anteil des Rohstoffsektors im Fonds bei 60 %, gefolgt von Industriewerten (34 %) und Energiewerten (10,5 %).
2012 war allerdings ein weniger gutes Jahr für den Nestor Australien – für das Gesamtjahr steht ein Minus von 13,62 % zu Buche. Schröder führt die Underperformance auf die traditionell hohe Rohstoffgewichtung – allen voran von Goldwerten – zurück. Aber auch der traditionell hohe Small- und Mid-Caps-Anteil habe der Wertentwicklung nicht unbedingt geholfen.
Kursverluste für Mining-Developer
Kursverluste mussten im Vorjahr vor allem Mining-Developer wie Ampella Mining, Crusader Resources oder Finders Resources hinnehmen. Laut Schröder spiegele das die Tatsache wider, dass die Anleger alles andere als glücklich wären mit dem in den letzten Jahren in der Minenindustrie erfolgten massiven Kostenanstieg. Konkret, wären die Kosten seit 2002 jährlich um 15 % gestiegen.
Bankengewichtung: 0 %
Weniger förderlich für die Performance war im Vorjahr auch die Tatsache, dass der Nestor Australien nicht in Banken investiert ist. Der Sektor, der rund 30 % des Markts ausmacht, verzeichnete 2012 Returns in der Höhe von rund 30 %. Insgesamt habe das Misstrauen gegen Aktien „Down Under“ seit der Finanzkrise zugenommen, was auch der Anstieg der Sparquote von 0 auf 10 % unterstreiche.
Optimistisch für 2013
Der Nestor-Fondsmanager gibt sich optimistisch, dass 2013 ein besseres Jahr für den Fonds wird. Für eine Outperformance würde eine Reihe von Gründen sprechen. „Blue Chips sind vorgelaufen – Small-Caps hinken stark hinterher“, so der Fondsmanager. Vor allem kleinere Rohstoffaktien wären total am Boden. Aber auch eine weitere Zinssenkung würde dem Fonds helfen.
Gold bleibt chancenreich
Schröder geht davon aus, dass sich die Kostensituation der australischen Rohstoffproduzenten 2013 verbessern wird. „Die Verschuldungskrise ist noch nicht überstanden, weshalb Gold weiter chancenreich bleibt“, sagt er. Positiv stimmt den Experten auch, dass die chinesische Wirtschaft zuletzt erstmals seit sieben Quartalen wieder einen Wachstumsanstieg verzeichnet hat.