China droht riesige Kreditblase

Starfondsmanager Jim Leaviss warnt am FONDS professionell Kongress vor einem drastischen Wachstumsrückgang in China, der unangenehme Folgen für Emerging Markets Debt als Assetklasse haben könnte. Funds | 07.03.2013 02:00 Uhr
Jim Leaviss, Fondsmanager des M&G Global Macro Bond Fund
Jim Leaviss, Fondsmanager des M&G Global Macro Bond Fund
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Mit seinem M&G Global Macro Bond Fund setzt er aktuell unter anderem auf sichere Unternehmensanleihen und inflationsindizierte Anleihen. „Wenig Wert sehen wir in Staatsanleihen“, stellt er fest.

China: Künftig 3,5 % Wachstum?

Leaviss ist nicht nur dafür bekannt mit seinen Prognosen gegen den Strom zu schwimmen, er hat auch erstaunlich oft recht. Zum Nachdenken regt daher seine Einschätzung an, dass das Wachstum in China künftig deutlicher geringer ausfallen könnte als allgemein angenommen. Damit steht er auch nicht alleine da: Michael Pettis, Professor an der Peking University, rechnet gar in Zukunft in China mit einem Rückgang auf ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 3,5 %.

Höhere Lohnkosten

„Angesichts der gestiegenen Lohnkosten kann in China heute nicht mehr billig produziert werden“, so Leaviss weiter. Dazu müsse man auf Länder wie Vietnam ausweichen. Gleichzeitig warnt er auch vor dem Entstehen einer gewaltigen Kreditblase: „Die chinesische Regierung kann zwar mit diesem Problem fertig werden, die Folgen für die anderen Emerging Markets wären allerdings fatal.“

Hohe Bewertungen

Tatsächlich würde ein drastischer Rückgang der chinesischen Wirtschaftsleistung die meisten Schwellenländer – für die China ein wichtiger Handelspartner ist – in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Wenig attraktiv mache EMD als Assetklasse darüber hinaus auch die aktuelle Bewertungssituation. „Es ist besser einem gut gemanagten Qualitätsunternehmen aus den USA sein Geld anzuvertrauen“, stellt er klar.

Geringes Exposure in Emerging Markets

Ein weiterer Grund für das derzeit geringe Emerging Markets-Exposure des M&G Global Macro Bond Fund sind laut Leaviss die hohen Zuflüsse, die globale Anleihenfonds – die seiner Einschätzung zufolge stark in EMD investiert sind – sowie Schwellenländeranleihenfonds in den letzten Jahren verzeichnet haben. Durchaus interessant wären allerdings etwa vereinzelte Positionen in Mexiko.

USA: Erholung des Häusermarktes

„Die USA werden die Welt aus der Krise führen, genauso wie sie die Welt in die Krise geführt haben“, spielt Leaviss die Tatsache an, dass sich die US-Wirtschaft in einer deutlich besseren Verfassung befindet als die Europäische oder die Britische. Optimistisch stimme ihn vor allem die offensichtliche Erholung des so wichtigen Häusermarktes.

Jobs in Bauwirtschaft fehlen

Wie wichtig der Häusermarkt für die US-Wirtschaft ist, versucht Leaviss anhand eines Beispiels aufzuzeigen: Eine Investition von 1 Million USD in den Bau eines Hauses würde – direkt und indirekt – 37 Personen beschäftigen. „Gerade die Jobs in der Bauwirtschaft fehlen noch“, meint er. Insgesamt würde die Wirtschaft mit einer Investition von 1 Million USD um knapp 3 Millionen USD angetrieben werden.

Banken-Exposure hochgefahren

Welche Folgen hat das für den M&G Global Macro Bond Fund? Interessant macht diese Entwicklung laut Leaviss Emittenten, die sich vor nicht allzu langer Zeit noch in einer schweren Krise befunden haben. Dazu gehören unter anderem die Bank of America, Goldman Sachs oder Wells Fargo. Das entsprechende Exposure gegenüber diesen Nahmen liege aktuell bei rund 35 %.

Neue Zentralbankpolitik

Ein weiteres wichtiges Thema in seinem Fonds ist die neue Politik der Zentralbanken. „Die Zentralbanken machen sich offensichtlich keine Sorgen mehr über Inflationsziele“, so Leaviss. Wichtiger sei es für sie für Wachstum zu sorgen und damit die Rekordarbeitslosigkeit zu bekämpfen. Dementsprechend hat Leaviss auch das Exposure gegenüber inflationsindizierten Anleihen und ähnlichen Strategien auf 25 % erhöht.

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