Ohne Aktien kaum reale Renditen

Frank Thormann, Manager des UniFavorit: Aktien (DE0008477076), im Gespräch mit e-fundresearch über die Vorzüge von Aktien, Kurskatalysatoren sowie Performancetreiber. Funds | 27.03.2013 02:00 Uhr
Frank Thorman, Fondsmanager des UniFavorit: Aktien
Frank Thorman, Fondsmanager des UniFavorit: Aktien
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e-fundresearch: Was spricht Ihrer Meinung nach für Aktien?

Frank Thormann: Für Aktien spricht der Mangel an Alternativen. Mit anderen Assetklassen ist es heute kaum möglich, reale Renditen zu erzielen. Die Zinsen von Staatsanleihen sind bekanntlich so tief wie noch nie. Auch die Zinsen sicherer Unternehmensanleihen sind ähnlich niedrig. Man muss sich anstrengen, um real positiv zu bleiben. Kurz: Aktien sind, was die Renditeaussichten betrifft, derzeit deutlich attraktiver als andere Assetklassen.

e-fundresearch: Bitte umschreiben Sie kurz Ihren Investmentansatz.

Frank Thormann: Der Ansatz basiert auf der Einzeltitelselektion. Wir stellen uns die Frage, ob ein Unternehmen attraktiv ist. Ist das der Fall, dann kaufen wir es.

e-fundresearch: Inwiefern fließen Makroüberlegungen in den Investmentprozess ein?

Frank Thormann: Das Makroumfeld ist sekundär. Allerdings ist uns bewusst, dass die Firmen nicht in einem Vakuum operieren, dass eine gewisse Überlagerung gegeben ist. Insgesamt verfolgen wir die fundamentale Entwicklung eines Unternehmens intensiv, die letztlich auch von Makrofaktoren getrieben wird.

e-fundresearch: Wie gehen Sie konkret bei der Titelselektion vor?

Frank Thormann: Der Investmentprozess basiert auf insgesamt drei Säulen, die alle erfüllt sein müssen: einem hochattraktiven Geschäftsmodell, attraktiven Bewertungen sowie potenziellen Katalysatoren für Kursanstiege. Was das Geschäftsmodell betrifft, ist es wichtig, dass ein Unternehmen einen signifikanten und nachhaltigen Wettbewerbsvorteil genießt – möglichst über mehrere Zyklen hinweg. Dieser Wettbewerbsvorteil muss es der Firma ermöglichen, profitabel zu sein und letztlich attraktive Renditen zu erzielen. Da ich natürlich nicht der Einzige bin, dem ein attraktives Geschäftsmodell auffällt – was die Tatsache zeigt, dass viele gute Unternehmen hoch bewertet sind - ist es besonders wichtig, eine Firma zu dem Zeitpunkt zu kaufen, wo der faire Wert deutlich über dem Aktienkurs liegt. Katalysatoren bringen schließlich eine positive Dynamik in die fundamentale Ausgangslage und damit den Kurs in die richtige Richtung. Zu diesen positiven Wendepunkten gehört etwa ein neues Produkt, ein neues Managementteam oder der Rückzug eines Wettbewerbers.

e-fundresearch: Welche Titel waren 2012 die größten Performancetreiber bzw. welche haben am meisten auf die Performance gedrückt?

Frank Thormann: Die größten Treiber waren im Vorjahr Apple und Samsung. Performance gekostet haben Urban Life und Humana.

e-fundresearch: Wie kommen Sie zu Investmentideen?

Frank Thormann: Ideen können aus einer Reihe von Quellen stammen. Viel Input kommt von Kollegen. Wir arbeiten in einem großen Team, in dem jeder einen Sektor betreut. Ideen liefern auch quantitative Screenings, mit deren Hilfe ein Universum nach bestimmten Kriterien vorselektiert wird. Hier sieht man, welche Unternehmen interessant ausschauen. Gleichzeitig versuche ich immer, Augen und Ohren offen zu halten. Ich reise viel, treffe viele Menschen und führe viele Gespräche. Bei Treffen mit Unternehmen frage ich etwa gerne, welche Wettbewerber sie respektieren.

e-fundresearch: Mit welcher Benchmark arbeiten Sie?

Frank Thormann: Unsere Benchmark ist der MSCI World, der bekanntlich ein Universum von 1.600 Titeln abbildet. Im Fonds befinden sich derzeit 64 Unternehmen. Insgesamt sind wir zu jedem Zeitpunkt in zwischen 60 und 80 Unternehmen investiert.

e-fundresearch: Welche Bedeutung hat die Benchmark für Ihren Investmentansatz?

Frank Thormann: Für die Konstruktion des Portfolios ist die Benchmark relativ unwichtig. Ob ein Titel reinkommt, hängt davon ab, ob er auf eigenen Füßen stehen kann, und nicht von der Benchmark. Der Fonds wird hochaktiv gemanagt. Dementsprechend konzentrieren wir uns auf Einzeltitel. Benchmark-Tracking ist nicht unsere Strategie.

e-fundresearch: Sind Sie an irgendwelche Restriktionen bezüglich der Marktkapitalisierung gebunden?

Frank Thormann: Was die Kapitalisierung betrifft, gibt es keine Restriktionen. Im Vergleich zur Benchmark sind wir in deutlich mehr mittelgroße und kleine Unternehmen investiert. Letztlich ist die Größe eines Unternehmens sekundär, worauf es wirklich ankommt, ist die Frage, ob ausreichend Liquidität gegeben ist.


Der von der deutschen Fondsgesellschaft Union Investment gemanagte UniFavorit: Aktien weist heute ein Volumen von 338,5 Millionen Euro auf. Seit seiner Auflegung am 1. November 2005, konnte der MSCI World durchgehend outperformed werden. Investoren konnten sich seitdem um eine jährliche Performance von 8,36 % freuen.

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