Mindestens sechs Prozent jährlich haben sich die beiden Fondsmanager Hans-Joachim Kleinert und Matti Kreutzer als Performanceziel vorgenommen. Mit strengen Regeln wollen sie die Rendite ihres Fonds dauerhaft hoch halten – und ein Problem vermeiden, mit denen in den vergangenen Monaten viele offene Immobilienfonds zu kämpfen hatten. Diese erlebten hohe Mittelzuflüsse, konnten das frische Geld aber nicht zeitnah in geeignete Objekte investieren. Ausweg: Die Mittel wurden am Geldmarkt geparkt – angesichts der derzeit niedrigen Zinsen eine Renditebremse für die Fonds.
Frisches Anlegergeld kann abgelehnt werden
Bei KanAm nimmt man sich die Freiheit, Anlegergeld abzulehnen, wenn man es nicht investieren kann. Das soll verhindern, dass Geld zu Mini-Renditen geparkt werden muss und so "die Immobilienrendite verwässert", erklärt Kreutzer. Gut für diejenigen, die schon im KanAm Grundinvest investiert sind. Pech für andere, die dort gern anlegen würden.
Fonds mit Warteliste
Im Moment haben Anleger Glück: Der Fonds befinde sich in "mehreren erfolgversprechenden Verhandlungen über Immobilien im europäischen Ausland", berichtet Kreutzer. Neuinvestments in den Fonds sind deswegen gerade gern gesehen. Dauerhaft muss sowieso kein Anleger draußen bleiben: Man könne sich bei seiner Bank auf die Warteliste setzen lassen, falls der Fonds einmal zeitweise geschlossen ist, tröstet KanAm.
Bürogebäude bevorzugt
Bei der Auswahl der Immobilien achten Kreutzer und sein Kollege vor allem darauf, dass die Objekte sich leicht wieder verkaufen lassen. Das heißt: keine Immobilien in der Peripherie, keine Paketkäufe, bei denen man automatisch weniger attraktive Objekte miterwirbt – und Zurückhaltung bei Spezialimmobilien wie Hotels. "Der Wiederverkauf ist bei Immobilien, die zu speziellen Zwecken errichtet wurden, oft schwierig, und Anschlussvermietungen sind problematisch", sagt Kreutzer. Sein Schwerpunkt liegt auf Büroimmobilien, vorzugsweise werden Neubauten gekauft."
Anlage von Luxemburg bis New York
Grundsätzlich ist der Fonds auf Europa ausgerichtet; in Deutschland soll aber nicht unbedingt investiert werden. Daneben gehören die USA und Osteuropa zu den Regionen, in denen die Manager geeignete Immobilien für den KanAm Grundinvest suchen. Man wolle sich dabei "nicht unbedingt der großen Herde anschließen", betont Kreutzer.
Bisher hält der Fonds nur vier Objekte
Der Fonds suche Objekte in "Immobilienmärkten, wo sich das Mietpreisgefüge in den kommenden zehn Jahren nach oben bewegen wird" und wo nicht zu viel neu gebaut wird. Interessant könnten ausgesuchte Standorte sein, etwa in Paris, Lyon, Brüssel, Luxemburg, Washington und New York. Bisher hält der Fonds gerade vier Objekte: Das größte der Gebäude liegt in Washington, ein kleineres in Luxemburg und zwei in Paris.
(Foto: Mario Becker, Visipix)