"Der Markt ist eine Form von Ökosystem, in dem ein Fonds überleben muss", erklärt Fondsmanager Boris Boehm. Und dabei soll der Computer helfen. Er untersucht beispielsweise wie der Goldpreis mit dem Zins zusammenhängt, der Zins mit dem Dollar und welche Rückkopplungen es dabei gibt. Auch die Dauer von Trends oder die Put-/Call-Ratio fließen in das Modell ein. "Als Mensch ist man damit überfordert", bedauert Boehm.
Neuronales Netz entscheidet über die Asset Allocation
Je nach Marktlage kann der Fonds bis zu 100 Prozent in Aktien oder auch in Anleihen investieren. Und falls weder Aktien noch Renten interessant sind, kann der Fonds auf Geldmarktpapiere ausweichen. In der ersten Stufe entscheidet das neuronale Netz über die Asset Allokation, also die Aufteilung zwischen Aktien und Renten.
Fondsmanager Boris Boehm entscheidet über Einzeltitel
"Es geht nicht darum, Prognosen über Aktien oder Renten abzugeben, sondern darum, welche Asset-Klasse relativ die höhere Rendite verspricht", so Boehm. Unabhängig davon legt das neuronale Netz die Länderallokation fest. Die Auswahl der Einzeltitel trifft hingegen Fondsmanager Boehm.
Fonds wäre deutlich besser gewesen als der MSCI World
Laut Nordinvest-Simulation hätte das neuronale Netz des Nordevolution den MSCI World Index in den vergangenen fünf Jahren um sage und schreibe zweihundert Prozentpunkte geschlagen. "Wir setzen aber nicht auf das Modell, das die besten Ergebnisse erzielt hätte, sondern auf das robusteste Modell", sagt Boehm. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass das Modell die Vergangenheit einfach fortgeschrieben würde. "Es soll sich aber an veränderte Marktgegebenheiten anpassen können", erklärt der Fondsmanager.
Fondsmanager nicht der Sklave des Computers
Gleichwohl sieht er sich nicht als Sklave des Computers. "Ich werde dem Modell folgen, solange die Entscheidungen rational sind", schränkt er ein. Man darf gespannt sein.