Alleine in den vergangenen drei Jahren legte der Fonds um jährlich 11,8 Prozent zu. Lohn der guten Performance: Der Fonds trägt die EURO-Note 1 in der Kategorie Rentenfonds weltweit - als einer von sieben.
Anlageschwerpunkt des Global Bond sind vor allem Anleihen europäischer, japanischer und US-amerikanischer Emittenten. Zudem investiert Trinkaus-Manager Westen in Australien, Neuseeland und Kanada: "Allerdings setzen wir praktisch ausschließlich auf staatliche, halbstaatliche und supranationale Institutionen."
Weder Schwellenländer-Anleihen noch Corporate Bonds
In Anleihen aus Schwellenländern investiert der Manager hingegen nicht. Ebensowenig kommen für ihn Corporate Bonds in Frage. Grund: "Der Fonds ist mit 55 Millionen Euro viel zu klein, um eine vernünftige Risikostreuung bei Corporate Bonds zu gewährleisten." Wenn man nur einmal auf das falsche Pferd setzte, würde der Fonds schnell zwei Prozent Verlust machen, die nicht aufzuholen seien. Zudem fühlt sich Westen der Produktwahrheit und -klarheit verpflichtet: "In ein klassisches Standardprodukt gehören weder Corporates noch Schwellenländer", erklärt der Rentenprofi.
Der HSBC-Trinkaus-Fonds geht auch risikobehaftete Wetten ein
Beim HSBC Trinkaus Global Bond ging die konservative Strategie in den vergangenen Jahren auf. Westen hatte die zu erwartenden Rendite- und Währungsentwicklungen gut eingeschätzt. Die Übergewichtung des Dollar und der Griff zu langen Laufzeiten machten sich bezahlt. Seit April dieses Jahres liegt er mit dieser Ausrichtung des Fonds jedoch falsch. "Da wir aktive Manager sind, gehen wir zeitweise auch aggressive Wetten mit Währungen ein", erklärt Westen. Damit geht er zugleich auch ganz bewusst Risiken ein.
Auch Fondsmanager machen Fehler
Verschätzt er sich etwa bei der Wechselkursentwicklung von Dollar, Pfund oder Yen, drohen Verluste. Das ist seit April der Fall. Westen hatte zu lange dem Dollar vertraut – und seitdem gut zehn Prozent an Wert verloren. Außerdem waren jetzt die langen Laufzeiten nachteilig. Westen glaubte an weitere Zinssenkungen – "das war ein Fehler", gesteht der Trinkaus-Mann freimütig ein. Aus diesen Fehlern hat er allerdings gelernt und den Fonds radikal umgebaut.
Westen baute um
Dollar-Papiere hat er reduziert, Yen-Anleihen stark untergewichtet und Laufzeiten generell verkürzt. Durch die Übergewichtung von schwedischen Kronen-Papieren und Anleihen der Dollar-Satellitenstaaten Neuseeland, Australien und Kanada hofft Westen auf ein paar Extrapunkte Rendite. "Die Schwedenkrone profitiert vom möglichen Euro-Beitritt. Die anderen Dollar-Währungen sind stark unterbewertet und die Spreads hoch - das ermöglicht gute Gewinne", ist Westen zuversichtlich. Damit glaubt er, die dunklen Wolken der vergangenen Monaten vertreiben zu können.
In den vergangenen drei Jahren hat sich der HSBC-Fonds extrem gut entwickelt. Nur im laufenden Jahr hinkt er dem Erfolg hinterher. Fondsmanager Westen verspricht Besserung. Dass er es kann, hat er bereits bewiesen.
Zum Nachlesen: Theodor Storm
Am grauen Strand, am grauen Meer
Und seitab liegt die Stadt;
Der Nebel drückt die Dächer schwer,
Und durch die Stille braust das Meer
Eintönig um die Stadt.
Es rauscht kein Wald, es schlägt im Mai
Kein Vogel ohn` Unterlaß;
Die Wandergans mit hartem Schrei
Nur fliegt in Herbstesnacht vorbei,
Am Strande weht das Gras.
Doch hängt mein ganzes Herz an dir,
Du graue Stadt am Meer;
Der Jugend Zauber für und für
Ruht lächelnd doch auf dir, auf dir,
Du graue Stadt am Meer