Credit Suisse: Präferenz für Aktien
„Wir haben auch 2014 eine Präferenz für Aktien“, so Thomas Lehr, Investment Strategist im CIO Office der Credit Suisse in Zürich. Im Rahmen einer strategischen Positionierung sei die Assetklasse deutlich attraktiver als Bonds, die unter steigenden Zinsen leiden könnten. Aus taktischen Überlegungen, gebe es allerdings in zwei, drei bis vier Monaten deutlich bessere Einstiegsmöglichkeiten. „Kurzfristig sind Korrekturen möglich“, so Lehr. Mittelfristig bleibe der Aktienmarkttrend dagegen weiterhin intakt.
US-Investoren in Europa aktiv
„Die Anleger kehren auf den Aktienmarkt zurück“, sagt Lehr, der in diesem auf die verstärkte Aktivität von US-Investoren an den europäischen Aktienmärkten verweist. Aktien hält der Experte der Credit Suisse im Übrigen nicht für teuer. So würden sich die Bewertungen nach wie vor unter dem historischen Durchschnitt befinden. Gleichzeitig würden sie der Gewinnentwicklung hinterherlaufen. Als „aktuellen Lieblingsmarkt“ der Credit Suisse nennt Lehr den DAX.
Was Anleihen betrifft, hält Lehr einen starken Anstieg der Renditen für unwahrscheinlich. Die Ursache für diese Einschätzung: Die expansive Geldpolitik der Zentralbanken, die diese dank der niedrigen Inflation weiterverfolgen können. „Niedrige Anlagerenditen dürften in vielen Anleihesegmenten zukünftig sehr wahrscheinlich sein“, so Lehr. Ende 2014 sieht er die Renditen von US- und Bundesanleihen bei 2 %. Insgesamt wären Anleihen bei der Credit Suisse derzeit untergewichtet.
Potenzial bei Wandelanleihen
Auch wenn Anleihen bei der Credit Suisse derzeit untergewichtet sind, so sieht man doch nicht wenig Potenzial bei Wandelanleihen. „Wandelanleihen erhöhen als Ergänzung zu Aktien und Anleihen die Portfoliodiversifizierung und steigern bei gleichbleibenden Risiko die Ertragschancen“, so Ralph Geiger, Director Fixed Income Specialist. Allerdings müssten die Risiken und Einsatzmöglichkeiten von Convertible Bonds verstanden werden, um dieses Potenzial zu nutzen.
Positiver Ausblich für Technologie-Aktien
In den letzten Jahren haben Technologieaktien Anlegern Durchaus Freude bereitet. Mike Judith, Vice President DNB Asset Management, spricht von einem durchschnittlichen jährlichen Gewinn von 6 bis 7 %. Der Experte ist guter Dinge, dass sich die Assetklasse weiter gut entwickeln wird. Denn von der aktuellen leichten konjunkturellen Erholung würden letztlich auch die Technologiefirmen profitieren. „Viele Unternehmen haben Aufholbedarf im infrastrukturellen Bereich“, hält er fest.
Viele Technologie-Trends
Trends sieht Judith im Technologiesektor genügend. Dazu würden unter anderem Smartphones, Tablets und Online-Dienste zählen, ebenso wie Daten-Brillen, Computer-Uhren, selbst fahrende Autos oder das Thema Big Data. Dass Technologieaktien keine Nische mehr wären, bestätigt für den Experten der norwegischen Großbank nicht zuletzt die Tatsache, dass sie heute für rund 20 % des MSCI World verantwortlich zeichnen.
Interessant: Google und Samsung
Zu den interessantesten Unternehmen im Technologiebereich, zählt Judith Google. Das Unternehmen sei in den wichtigsten Megatrends gut positioniert und weite Jahr für Jahr seine Umsätze aus. Nicht minder interessant sei Samsung. 2013 konnte der koreanische Konzern die Umsätze um 15 % steigern, das Betriebsergebnis um 38 % und den Gewinn pro Aktie um 38 %. Positiv: Das KGV liegt bei attraktiven 6. Fair bewertet sei mit 15,7 auch der Gesamtmarkt. „Von einer Technologieblase kann also keine Rede sein“, so Judith.
USA im Normalisierungsmodus
Unternehmen machen Fortschritte
Laut Baar-Baarenfels traten die fiskalpolitischen Unsicherheiten in den USA zuletzt in den Hintergrund. „Sie sind aber noch nicht völlig verschwunden“, sagt er. Die Unternehmen würden dagegen deutliche Fortschritte machen. „Die hohe Exportnachfrage und der stabilere private Verbrauch dürften die Unternehmensinvestitionen stützen.“ Positiv: Der Einkaufsmanagerindex habe sich zuletzt stetig verbessert.
Investmenttipp: US-Small-Caps
Auf der Rechnung hat Baar-Baarenfels für 2014 vor allem US-Small-Caps: „Die Gewinne der Small-Cap-Emittenten haben sich erholt. Dementsprechend dürften sich auch ihre Aktienkurs überdurchschnittlich entwickeln.“ Auch auf längere Sicht bleibt er für die US-Wirtschaft optimistisch. Strukturelle Wachstumstreiber wären unter anderem die reichhaltigen Schiefergas- und Schieferölvorkommnisse sowie die dadurch bedingte Renaissance der US-Fertigungsindustrie.
Viel Potenzial bei europäischen Aktien
„Das Niedrigzinsumfeld und positive Unternehmensdaten beflügeln weiterhin die Aktienmärkte“, so Gerhard Mittelbach, Executive Director der PEH Wertpapier AG. Speziell bei europäischen Aktien gebe es immer noch viel Potenzial nach oben. So sei etwa der Euro Stoxx 50 noch weit von seinem historischen Höchststand entfernt. Gleichzeitig wären die Aktienmärkte fair bewertet. „Das KGV nähert sich dem Vorkrisenniveau“, so Mittelbach.
Institutionelle in Aktien unterinvestiert
Mittelbach geht davon aus, dass vor allem die Nachfrage nach Qualitätsaktien weiter steigen wird. Das liege nicht zuletzt daran, dass institutionelle Anleger nach wie vor in Aktien stark untergewichtet wären. Ihre Aktienquote liege derzeit bei rund 3 % – vom Vorkrisenniveau von 6 % wären sie also noch weit entfernt. Wie auch sein Kollege von der Credit Suisse verweist Mittelbach Gleichzeitig auf das zunehmende Interesse von US-Investoren an europäischen Aktien.
Behavioural Finance fördert Anlageerfolg
Multi-Asset-Portfolios zwecks Diversifizierung
„Ein Bewertungssystem, das fundamental- und verhaltensbasierte Analyse kombiniert, hilft uns, konsistente Investmententscheidungen zu treffen“, so Lörincz weiter. „Wichtig ist eine möglichst große Diversifizierung“, bricht er eine Lanze für eine möglichst breite Diversifizierung über verschiedene Assetklassen sowie einen dynamischen Investmentansatz. Nachsatz: „Risiko- bzw. Ertragseigenschaften sind nicht statisch.“