Finanzieller Vorteil durch ESG-Kriterien
„Streng kapitalistisch gesehen, macht es für ein Unternehmen Sinn, ESG-Kriterien zu definieren und diese einzuhalten“, so Röhrig. Denn effizient mit Ressourcen umzugehen, wirke sich nicht nur positiv auf die Umwelt aus, sondern sei auch in finanzieller Hinsicht vorteilhaft für ein Unternehmen.
Kein Nischeninvestment
Dass sich Investments in nachhaltig operierende Unternehmen auch für Anleger auszahlen, unterstreicht der steigende Marktanteil: Allein in den USA haben sie mit 3,7 Billionen USD einen Anteil von 11,3 % am gesamten verwalteten Vermögen. Stark: Zwischen 1995 und 2012 konnte ein Anstieg von 486 % erzielt werden.
Überzeugungsarbeit notwendig
Trotz der gestiegenen Akzeptanz, müsse nach wie vor Überzeugungsarbeit geleistet werden, dass mit natürlichen Anlagen ein gutes Portfolio zusammengestellt werden könne, so Röhrig. Er verweist auf die durchgehende Outperformance gegenüber der Benchmark MSCI World seit 2000.
ESG-Rating für jede Aktie
„Wir kombinieren fundamentale Bewertung mit einer Nachhaltigkeitsanalyse“, fasst Röhrig die Investmentphilosophie zusammen. Man betrachte bei der Titelselektion nicht nur die Bilanz, sondern das ganze Unternehmen. Für jedes Unternehmen werde ein eigenes ESG-Rating erstellt.
75 Titel im Portfolio
Im Rahmen der Titelselektion wird jedenfalls ein Universum von rund 1.500 Unternehmen analysiert. Dabei gilt es jene Unternehmen zu identifizieren, die sowohl in Nachhaltigkeitsrankings am besten abschneiden, als auch fundamental am attraktivsten bewertet sind. Wie Röhrig bestätigt, befinden sich derzeit 75 Unternehmen im Portfolio.
Facebook auf dem Radar
„Auch wenn ein Unternehmen zum jetzigen Zeitpunkt nicht die von uns definierten Kriterien erfüllt, kann es trotzdem auf dem Radar bleiben“, so Röhrig. Nicht im Portfolio befinde sich derzeit etwa Facebook – und zwar konkret wegen der mangelnden Datensicherheit.
Im Fokus: Wachstumsnischen
Interessante Anlageideen gibt es in einer breiten Palette an Feldern. Als „Wachstumsnischen“ bezeichnet Röhrig etwa Bildung (Wachstumsprognose 2010-2015: 3 bis 6 %), Wasseraufbereitung (Wachstumsprognose 2010-2020: 12,7 %), Generika (Wachstumsprognose 2010-2015: 16 %) und geothermische Energie (Wachstumsprognose 2010-2016: 5 bis 7 %).