Drei Monate schnitt der Griffin Eastern European schlechter ab als sein Index, der Nomura Eastern European. Doch jetzt läuft Jürgen Kirsch wieder zur alten Form auf und lässt seine Benchmark hinter sich. Verantwortlich für die vorübergehende Schwäche des Fonds war Kirschs Skepsis gegenüber Öltiteln. Kirsch hatte nicht mehr mit einem weiteren Anstieg des Ölpreises gerechnet und damit auch den russischen Ölaktien kein Potenzial mehr zugetraut.
Kirsch bleibt bei Untergewichtung von Ölwerten
An dieser Untergewichtung hält Kirsch – trotz der Irak-Krise – aber fest. Seiner Meinung nach dürften, nachdem westliche Investoren hauptsächlich auf Ölwerte gesetzt haben, die Titel vorübergehend unter Verkaufsdruck geraten. Im Portfolio hält Kirsch dennoch weiterhin Surgutneftegaz. Das Unternehmen zählt zu den Top-Werten der russischen Börse, hat im Augenblick aber Probleme, die Kosten in den Griff zu bekommen.
In den kommenden Monaten gute Nachrichten aus Osteuropa
Generell sieht Kirsch die Chancen eines Engagements im Osten – da es keine Hindernisse auf dem Weg zur EU-Erweiterung mehr gebe – als anhaltend gut. "Der Nachrichtenfluss sollte über die nächsten 14 Monate sehr positiv sein." Zudem dürften die Gelder der Europäischen Union die Region stärken.
Cash-Bestand von 20 auf fünf Prozent gesenkt
Kirsch hat deshalb den Cash-Bestand im vergangenen Monat deutlich von 20 auf fünf Prozent reduziert. Dadurch hat sich auch die Ländergewichtung leicht verschoben. Aktuell investiert der Fonds 42 Prozent seines Kapitals in Russland, 17 Prozent fließen nach Ungarn und 15 Prozent nach Polen – ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vormonat
Rally in Polen
Gerade der polnische Markt zeigte sich in den vergangenen Monaten sehr stark. Auslöser für die Rally war vor allem die jüngste Zinssenkung. Auch die zunehmenden Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung motivierten Anleger zum Kauf. Gefragt waren dabei besonders Bankwerte, wie zum Beispiel Pekao oder BZ WBK. "Die Rally wurde weniger durch fundamentale Daten ausgelöst, sondern weil diese Werte die liquidesten sind", sagt Kirsch.
Schwergewicht im Fonds sind Bankwerte
Neben den Banken, die im Fonds mit 30 Prozent gewichtet sind, investiert Kirsch sechs Prozent in Pharmawerte. Hierbei bevorzugt er den slowenischen Generika-Hersteller Lek. Der Titel profitierte in der Vergangenheit von einem Übernahmeangebot von Novartis. Bis 2003 soll der Deal über die Bühne gehen. An seinen Expansionsplänen will Lek bis dahin nichts ändern.
Auch 2002 wieder einer der Topfonds
Trotz kurzzeitiger Schwäche bleibt Kirsch also auf Kurs. Im laufenden Jahr hat der Griffin Eastern European bereits 23,9 Prozent zugelegt. Nur der Magna Europe Fund schneidet mit 24,4 Prozent Zuwachs besser ab. Und langfristig steht Kirsch ohnehin blendend da. In drei Jahren hat der Fonds nahezu 100 Prozent hinzugewonnen.