Fondsmanager sind zufrieden, wenn sie den Vergleichs-Index schlagen. Anlegern genügt das nicht. Sie wollen, dass mehr aus ihrem Geld wird. Deshalb legen immer mehr Gesellschaften Total-Return-Fonds auf. Die versprechen Gewinne, egal wie die Börse läuft. Um das zu erreichen, spielen diese Fonds auf der ganzen Klaviatur der Anlagemöglichkeiten.
Das Vorbild kommt aus den USA
In Deutschland ist der Total-Return-Ansatz noch neu. In den USA dagegen investiert der größte Fonds nach diesem Konzept – der Pimco Total Return Fund. Gemanagt wird der Rentenfonds von Bill Gross. Gross setzt nicht nur auf Zinserträge, sondern auch auf Erträge durch Kurssteigerungen. Und das mit Erfolg. In der Mehrzahl der Jahre hat der Fonds seinen Index geschlagen und positive Renditen erwirtschaftet.
ADAM profitiert von Pimco-Expertise
Im Jahr 2000 stieg die Allianz bei Pimco ein. Das hat sich nicht zuletzt für Gross gelohnt, dem der Münchner Konzern über fünf Jahre 200 Millionen Dollar bezahlt. Doch der Allianz-Konzern profitiert bei seiner Fondstochter Allianz Dresdner Asset Management von der Pimco-Expertise.
Scott Mather investiert wie Bill Gross
Der DIT-Euro Bond Total Return ist das erste Resultat der Zusammenarbeit. Scott Mather managt den Fonds nach dem Vorbild des Pimco Total Return. Der Anlageschwerpunkt liegt im Gegensatz zum Dollar-lastigen US-Vorbild allerdings auf einem breit gestreuten Euro-Rentenportfolio.
Activest Lux Total Return strebt sieben Prozent Rendite an
Eine Variante des Total Return-Konzepts von Pimco macht sich jetzt die Activest zu eigen. Und zwar mit ihrem schon in Luxemburg zugelassenen Activest Lux Total Return. Start in Deutschland ist voraussichtlich im Februar 2003. Fondsmanager Gerd Rendenbach legt den Schwerpunkt auf festverzinsliche Produkte.
Neben Pfandbriefen und Staatsanleihen werden Euro-Unternehmensanleihen und Wandelanleihen gekauft. In Aktien werden maximal zehn Prozent des Kapitals investiert. Langfristig soll der Activest-Fonds eine durchschnittliche Rendite von sieben Prozent erzielen.
Der DWS Vola Strategy will von schwankenden Märkten profitieren
Eine gänzlich andere Strategie verfolgt der DWS Vola Strategy, der über die Luxemburger Tochter DWS Investment angeboten wird. Der Fonds strebt ebenfalls eine jährliche Rendite von sieben Prozent an. In einem ungünstigen Marktumfeld soll der Verlust nicht mehr als zehn Prozent pro Kalenderjahr betragen.
Das Management setzt dabei vor allem auf Optionsgeschäfte. Bei den hohen Schwankungen der Indizes oder einzelner Aktien soll der Einsatz derivater Instrumente auch bei negativen oder seitwärts tendierenden Märkten für Gewinne sorgen.
Beim Nordevolution soll der Computer für Rendite sorgen
Die Hamburger Fondsgesellschaft Nordinvest tritt als weiterer Anbieter auf. Wie ein Chamäleon will sich ihr Nordevolution dem jeweiligen Marktumfeld anpassen und zur geeigneten Zeit in Aktien, festverzinsliche Papiere oder Geldmarktanlagen investieren. Welches Segment gerade am renditeträchtigsten ist, ermittelt der Computer aus einer Fülle von Wirtschaftsdaten. Seit Oktober dieses Jahres ist der Fonds am Markt.
Keine Garantie für "Total Returns"
Eine Garantie auf die in Aussicht gestellten Renditeziele wollen die Gesellschaften freilich nicht geben. Total-Return-Fonds eignen sich daher allenfalls als Ergänzung im Depot. Klar ist auch: Bei einem Aktienboom hinken anleihelastig konzipierte Produkte der Entwicklung hinterher.