„Verlässliche und risikoreduzierte Basis-Investments“ stehen im Vordergrund der Vertriebsstrategie von Frankfurt-Trust, „beispielsweise im Rahmen eines Sparplans“, so FT-Chef Karl Stäcker. Und um sich auf diese Basis-Fonds konzentrieren zu können will er die hauseigenen Ressourcen möglichst effizient nutzen. Im Gegenzug könnten für das Fondsmanagement spezieller Fonds, etwa des FT Nippon Dynamik oder des FT Amerika Dynamik, Mandate ausgelagert werden. Zum Beispiel an die Spezialisten der weltweit operierenden ING-Gruppe, zu der Frankfurt-Trust inzwischen gehört.
Jede dritte Fondsgesellschaft in der Existenz bedroht
Stäcker geht diesen Weg nicht ohne Sachzwang. So fürchtet er, dass jede dritte deutsche Fondsgesellschaft in ihrer Existenz bedroht ist. Die anhaltende Börsenbaisse sowie die Zurückhaltung der Fondsanleger haben der Branche rapide sinkende Fondsvolumina eingebrockt. Entsprechend rückläufig sind die Erträge aus dem Fondsgeschäft. Zumal die Fondsvermittler auf höhere Provisionen pochen, um ihre Einkommenseinbußen aus dem schleppenden Neugeschäft auffangen zu können.
Fondsbranche leidet unter Profitabilitätsproblemen
„Da von den Märkten keine rasche Besserung ausgehen wird, erwarte ich in den kommenden Jahren eine Zunahme an Fusionen, Übernahmen und Konzentrationen“, formuliert Stäcker sehr optimistisch. Schon jetzt verwalten die sechs größten deutschen Anbieter fast 90 Prozent des Publikumsfondsvermögens. Es könnte allerdings auch zu einer Pleitewelle kommen, falls keine Aufkäufer zur Verfügung stehen. Stäcker geht davon aus, dass ein großer Teil der deutschen Fondsgesellschaften inzwischen die Profitabilitätsschwelle unterschritten hat. Die liegt laut Stäcker bei einem verwalteten Vermögen von 1,5 Milliarden Euro. Marktführer DWS geht sogar eher von zwei Milliarden Euro aus.
FT steht vergleichsweise blendend da
Mit elf Milliarden Euro unter Verwaltung steht Frankfurt-Trust vergleichsweise blendend da und zählt zu den zehn größten deutschen Fondsgesellschaften. Vier Milliarden verwaltet sie im Publikumsfondsgeschäft, sieben Milliarden im margenärmeren Spezialfondsbusiness. Gleichwohl trifft das Frankfurter Haus der Wettbewerb ungleich härter. FT-Fonds werden praktisch ausschließlich über den Drittvertrieb abgesetzt, über freie Vermittler, Strukturvertriebe und Drittbanken. Stäcker beurteilt die Wachstumschancen seines Hauses denn auch äußerst zurückhaltend. Ziel sei es vielmehr, mit den genannten Maßnahmen die erreichte Marktposition zu halten.