Ethikfonds unter der Lupe

In ihrer aktuellen Februar-Ausgabe testet die Zeitschrift "Konsument" Ethikfonds. Klarer Sieger ist dabei der Prime Value Mix der Gutmann KAG. Oft kritisiert wird aber die mangelnde Klarheit der Abgrenzung bei diversen Ausschlusskriterien. Der wirtschaftlicher Erfolg sei bei den meisten Fonds noch nicht messbar, da diese zu jung sind. Funds |

Nachdem das Testmagazin "Konsument" im letzten Jahr 18 Ökofonds unter die Lupe nahm, werden in der aktuellen Ausgabe zehn Ethikfonds und ihre Anlagestrategien bewertet. Die Standards, die sich in den letzten Jahren zum Thema Ethik herausgebildet haben, sind: Verantwortung gegenüber der Umwelt, soziale Verantwortung und Informationsoffenheit.

Nur ein Fonds erreichte Note „Sehr gut“

Dieses Jahr erreichte nur der "Prime Value Mix" der Gutmann KAG die Note "Sehr gut", weitere sechs Fonds erfüllen die gestellten Anforderungen recht gut. Ein Fonds entzieht sich jeder Beurteilung: Die Fondsgesellschaft des AXA World Funds II - Global Ethical Equities hat trotz mehrerer Versuche nähere Informationen verweigert.

Österreich: Konsens über Ausschlusskriterien

Konkret bewertete "Konsument" die ethische Ambitioniertheit nach sieben Kriterien, die zeigen, ob das Fondsmanagement ethisch kontroverse Geschäftsbereiche und Verhaltensweisen der Unternehmen genügend berücksichtigt. In Österreich herrscht weitgehend Konsens darüber, welche Kriterien und Geschäftsfelder ethisch kontrovers sind. Diese "Ausschlusskriterien", bei deren Vorliegen von einem Investment im jeweiligen Unternehmen Abstand genommen werden sollte, sind: Atomenergie, Rüstungsgüter, Missachtung von Menschenrechten, Gentechnik in der Landwirtschaft, Beitrag zum Klimawandel, Erzeugung langlebiger organischer Schadstoffe und Embryonenforschung.

ESPA und INVESCO: Mangelnde Trennschärfe

Nur der Fonds "Prime Value Mix" von der Kapitalanlagegesellschaft Gutmann berücksichtigt alle Kriterien. Ein wichtiger Punkt bei der Beurteilung war auch die Klarheit der Abgrenzung der einzelnen Kriterien. Bei den Fonds "Espa Stock Ethik" und "Invesco Fair Invest Balance" beanstandet "Konsument" diesbezüglich mangelnde Trennschärfe. Wenig erfreulich ist auch, dass in puncto Ausschließungsgrad in vielen Fällen ein Auge zugedrückt wird:
Unternehmen werden erst ausgeschlossen, wenn mehr als fünf oder sogar zehn Prozent des Umsatzes in "schmutzigen" Geschäftsbereichen getätigt werden.

Berichterstattung der KAG´s: Nur das Notwendigste

Nur die Fonds von Raiffeisen und s-Ethik Aktien der Sparkasse Oberösterreich lassen keinerlei Ausnahmen zu. Die Kontrolle der Unternehmensauswahl scheint ebenso wie die Überprüfung der Einhaltung der ethischen Grundsätze bei den meisten Fonds gewährleistet zu sein. Die Informationspolitik ist bei ethischen Fonds ähnlich wie bei herkömmlichen. Die Berichterstattung der Kapitalanlagegesellschaften beschränkt sich zumeist auf das Nötigste.

Wirtschaftlicher Erfolg noch nicht messbar

Da die meisten Ethikfonds erst vor kurzem aufgelegt wurden, lässt sich über den wirtschaftlichen Erfolg noch nicht viel sagen. Beim Renditevergleich schneiden "Prime Value Mix" (Fondsbeginn 1995) und "Superior 3" (Fondsbeginn 1991) am besten ab. Der Gesamtertrag in fünf Jahren beläuft sich beim ersten Fonds auf 28,61 und bei letzterem auf 21,45 Prozent. Der Rest der Fonds ist noch zu jung, um langfristige Ertragsergebnisse zu präsentieren. Wie bei jedem Aktien- oder Anleihenfonds gilt auch hier: ausführlich informieren und nur einen Teil des Vermögens investieren. Als kurzfristige Geldanlage sind diese Fonds nicht geeignet.

Quelle: VKI

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